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Vedomosti

Vedomosti

Die 1999 gegründete Tageszeitung Vedomosti (Auflage circa 75.000 Exemplare) spezialisiert sich auf Wirtschaftsthemen. Neben aktuellen Meldungen veröffentlicht sie häufig auch Analysen unabhängiger und kritischer Autoren, auch zu allgemeinen gesellschaftlichen und politischen Themen.

Die Zeitung war bis 2015 ein Gemeinschaftsprojekt von The Wall Street Journal, Financial Times und dem russisch-finnischen Verlagshaus Independent Media Sanoma. Im Herbst 2014 wurde in Russland ein Gesetz verabschiedet, dass es ausländischen Investoren verbot, mehr als 20 Prozent einer russischen Medienanstalt zu besitzen. Alle drei Anteilseigner mussten deshalb ihre Aktien verkaufen. Im November 2015 kaufte der russische Unternehmer und Medienmanager Demjan Kudrjawzew das Aktienpaket, das Blatt durfte jedoch weiterhin Materialien von Financial Times und The Wall Street Journal nutzen.

Im März 2020 wurde bekannt, dass die Inhabergesellschaft um Kudrjawzew Vedomosti an den Verleger Konstantin Sjatkow und den Investment-Manager Alexej Golubowitsch verkauft hat, beide gelten als kremlnah. Sjatkow und Golubowitsch stiegen aus dem Geschäft jedoch aus, Ende Mai 2020 wurde der Unternehmer Iwan Jeremin zum alleinigen offiziellen Eigentümer von Vedomosti. Jeremin ist unter anderem Gründer und Generaldirektor der kremlnahen Nachrichtenagentur FederalPress.

Im März 2020 verließ Chefredakteur Nikolaj Bulawinow die Zeitung, Anfang Juni 2020 kehrten fünf weitere Mitarbeiter Vedomosti den Rücken.

Eckdaten

Gegründet: 1999
Gründer: Derk Sauer
Chefredakteurin: Irina Kasmina
Herausgeber: Gleb Prosorow
URL: www.vedomosti.ru

Gnosen

im Gnosmos

als Text

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Rap als Poesie und Gegenkultur: Mit kraftvollen Versen reimt Noize gegen den Kreml und widerlegt nebenbei das Klischee, dass Kunst absichtsfrei sein muss, um Kunst zu sein.

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Weiblicher Widerstand gegen den Krieg

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Pjotr Tschaikowskis Ballett Schwanensee ist in Russland eine historische Referenz – Requiem für sowjetische Staatsmänner und Begleitmusik zum Untergang der Sowjetunion selbst. Mahnung an die Endlichkeit des Regimes und Erinnerung daran, dass am Ende das Gute über das Böse siegt.

 

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Über Jahrhunderte war Religionszugehörigkeit auch eine Frage politischer Loyalität. So ist auch die griechisch-katholische Kirche in Belarus entstanden. Sie war im 16. Jahrhundert gegründet worden, als der belarussische Kulturraum zum katholisch geprägten Polen-Litauen gehörte. Von der orthodoxen Kirche wird sie bis heute als innerer Feind diffamiert. 

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Gnose

Wladimir Potanin

Wladimir Potanin ist der zweitreichste Mann Russlands. Den Grundstein für sein Wirtschaftsimperium legte er in den 1990er Jahren, als er selbst die Regeln für die Privatisierung großer Staatsbetriebe mitgestaltete, dank derer er in den Besitz des Buntmetall-Riesen Norilsk Nickel kam. Seit Beginn des vollumfänglichen Krieges gegen die Ukraine konnte er sein Wirtschaftsimperium sogar ausbauen. Er steht auf den Sanktionslisten der USA und Großbritanniens – Deutschland hingegen treibt weiter Handel mit dem „Nickel-König“.

Gnose

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Gnose Belarus

Nikolaj Statkewitsch

Mikola Statkewitsch ist in Belarus einer der bekanntesten Oppositionsführer der älteren Generation. Er wurde zu zahlreichen Haftstrafen verurteilt, auch aktuell ist er in Haft. Waleri Karbalewitsch über einen nationalbewussten Sozialdemokraten, der sich dem Kampf gegen die Diktatur verschrieben hat.

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