Quelle

Open Media

Open Media

Open Media (russ. Otkrytije Media) war eine staatsunabhängige, russischsprachige Medienplattform. 2017 in Estland gestartet, wurde sie von Michail Chodorkowski finanziert – der im Westen einer der sichtbarsten Vertreter der russischen Opposition ist.1  Im Juli 2021 hat das russische Justizministerium drei Redaktionsmitglieder von Open Media auf die Medien-Liste „ausländischer Agenten“ gesetzt: Julia Jarosch, ihren Stellvertreter Maxim Glikin sowie den Journalisten Ilja Roshdestwenski. Am 5. August hat die Plattform bekannt gegeben, die Arbeit einzustellen, um die Mitarbeiter nicht zu gefährden.

Open Media war ein Zusammenschluss der Nachrichtenportale Infometer, OpenEconomy, Culttriger und WTFuture. Chefredakteurin der Plattform war Julia Jarosch, die zuvor bereits OpenEconomy leitete.
Zentrales Anliegen der Autoren war die Vermittlung von Nachrichten und Hintergrundwissen in den Rubriken Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft an „diejenigen, die nichts lesen“2.

Durch den Fokus auf multimediale Formate (insbesondere Videoclips) und auf die Verbreitung der Inhalte über die Sozialen Medien, hat das Medium versucht, eine größere Reichweite zu generieren, als das mit traditionellen Formaten möglich ist. In ihrem Selbstverständnis erklärten die Autoren zudem, oberste Priorität sei es, „Antworten auf Fragen zu geben“.3

Nach eigenen Angaben hat Open Media rund 200 Videos im Monat produziert. Die Formate reichten dabei von Umfragen wie Aber die Leute wissen das nicht4 über humoristisch gehaltene Info-Clips bis hin zu investigativen Videonachrichten.

Im Juli 2021 hat das russische Justizministerium die Chefredakteurin Yulia Yarosh, ihren Stellvertreter Maxim Glikin sowie den Journalisten Ilja Roshdestwenski in das Agentenregister für Medien aufgenommen.

Eckdaten

Gegründet: 27. November 2017
Eingestellt: 05. August 2021
Gründer: Michail Chodorkowski
Chefredakteurin: Julia Jarosch
URL: https://openmedia.io/


1.RBK: Michail Chodorkovskij zapustil russkojazyčnoe onlajn-SMI 
2.Open Media: O nas 
3.ebd. 
4.YouTube: Rossijane ne podozrevajut, skol'ko nalogov platjat. Ob'jasnjaem i smotrim ne reakziju 
Gnosen

im Gnosmos

als Text

im Gnosmos

als Text

Neueste Gnosen
Gnose Belarus

Pjotr Mascherau

Pjotr Mascherau war 1965 bis 1980 das Oberhaupt der Belarussischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Bei vielen Belarussen der mittleren und älteren Generation steht er heute noch hoch im Kurs. So ist es kein Wunder, dass Lukaschenkos Regime ihm mit Argwohn begegnet.

Gnose Ukraine

Unabhängigkeit à la Ukraine

Ukrainerinnen und Ukrainer kämpfen und sterben für die Souveränität ihres Landes. Woher rührt dieses unbedingte Streben nach staatlicher Unabhängigkeit? Was feiert die Ukraine mit ihrem Nationalfeiertag am 24. August? Der Historiker Andrii Portnov skizziert in seiner Gnose die historische Entwicklung von Ideen und Praktiken einer eigenstaatlichen Ukraine.

Gnose Belarus

Janka Bryl

Janka Bryl – Dokumentarist und Schriftsteller – gehörte zu den prominenten Stimmen der sowjetisch-belarusischen Literatur. Wer war er? Was trieb ihn an? Was prägte sein Schaffen? Eine Gnose von Philine Bickhardt. 

Gnose

Häusliche Gewalt in Russland

Häusliche Gewalt ist ein verbreitetes Problem in Russland und wird dennoch als Normalität akzeptiert. Allein in den Jahren 2021-2022 sind in Russland fast 1000 Frauen von ihren Partnern oder nahen Verwandten getötet worden. Mit der Rückkehr kriegstraumatisierter russischer Soldaten aus den Kämpfen gegen die Ukraine verschärft sich die Situation, zumal bereits verurteilte Straftäter unter ihnen sind. Die Theologin und Russland-Expertin Regina Elsner beschreibt in ihrer Gnose für dekoder die Entwicklung häuslicher Gewalt und die Rolle von Staat, Kirche und Zivilgesellschaft. 

Gnose Belarus

Die Stadt Polazk

Polazk war eines der wichtigsten Zentren der früheren Rus’. Im Spätmittelalter entwickelte sich dort ein Ständesystem mit Teilhabe. Erst 1772 beziehungsweise 1793 wurde die Stadt Teil des Russischen Reichs. Die Umwälzungen von Polazk im 19. Jahrhundert sind Beispiel für die russische Kolonisierungspolitik an der Peripherie des Zarenreichs. 

Gnose

Russland und der Kolonialismus

Kolonialimperien – das sind immer die anderen. Und doch hat Russland über eine Vielzahl an Völkern geherrscht und sein Territorium seit dem 16. Jahrhundert auf das 22-Fache vergrößert. Von der Eroberung Sibiriens bis zur angeblichen „Brüderlichkeit der Sowjetvölker“ wird die Kontinuität des russischen Kolonialismus im Krieg gegen die Ukraine besonders deutlich. Die vor diesem Hintergrund erstarkende Idee einer Dekolonisierung Russlands versucht der Kreml mit allen Mitteln zu unterdrücken. 

Gnose

Olga Skabejewa

Zweimal täglich erklärt die Moderatorin im Staatsfernsehen die Welt aus Moskauer Sicht. An manchen Tagen ist sie bis zu fünf Stunden mit Desinformation und Kriegshetze nach Vorgaben des Kreml auf Sendung. Skabejewas Spezialgebiet ist der Vollkontakt: Je nach Bedarf werden Gegner provoziert oder niedergebrüllt. 

Gnose

Margarita Simonjan

Ihre steile Karriere begann mit einer Lüge im staatlichen Auftrag. Heute kokettiert die Chefin des Propaganda-Senders RT und der staatlichen Medienholding Rossija Sewodnja offen mit ihrer Rolle als Gesicht der russischen Desinformation. Der Kreml belohnt sie großzügig dafür. 

Ein kurzer Augenblick von Normalität und kindlicher Leichtigkeit im Alltag eines ukrainischen Soldaten nahe der Front im Gebiet , © Mykhaylo Palinchak (All rights reserved)