Media

„Ich schweige lieber, bis ich meinen Abschluss habe“

Die 19-jährige Maria studiert „Kriegsberichterstattung“ in einer russischen Großstadt. Im vergangenen Winter war sie im russisch besetzten Donbas und hat dort ihre Meinung über die sogenannte „Spezialoperation“ geändert. Nun sieht Maria auch die Militarisierung und Indoktrinierung der Hochschulbildung kritisch. Weiterstudieren will sie dennoch. Das Online-Magazin Ljudi Baikala hat ihren Monolog aufgezeichnet und liefert Kontext zum Studiengang.

Source Ljudi Baikala

Illustration © Alisa Jastrebowa, Ljudi Baikala

„Ich war bereit, mich in den Kugelhagel zu stellen“ 

Aufgewachsen bin ich in einer Kleinstadt in Südrussland. Schon mit 12 Jahren wollte ich Journalistin werden. Ein paar Jahre später dann Kriegsreporterin. Das war noch vor Beginn der Militäroperation. 

Warum ausgerechnet Kriegsreporterin? Ich glaube, mir fehlte irgendwie die Grenzerfahrung im Leben, das Risiko. 

Dann begann die SWO, die militärische Spezialoperation. Zuerst war ich schockiert, ich verstand nicht, wie das möglich war. Dann begann man uns in der Schule einzubläuen, dass alle böse sind und nur die Russen gut. Ich verinnerlichte das. 

Im September 2022 wurde mein Stiefvater eingezogen. Ich war gerade in der 11. Klasse. 

Ich dachte, das ist ein Zeichen, und wollte umso mehr in den Kriegsjournalismus. Ich träumte davon, in den Donbas zu fahren. Ich war bereit, mich dem Kugelhagel zu stellen. Aber sterben wollte ich natürlich nicht. 

Ich suchte nach einer Möglichkeit, mich kostenlos an einer Uni für Journalismus einzuschreiben. 


Wo in Russland Kriegsreporter:innen ausgebildet werden 

Offiziell kann man sich an nur zwei russischen Hochschulen zum Kriegsreporter ausbilden lassen: an der Militärakademie des Verteidigungsministeriums in Moskau und der Staatlichen Universität in Woronesh. 

Nach dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine wurden an vielen zivilen Hochschulen Kurse und Fächer eingerichtet, die mit Kriegsjournalismus zu tun haben. So hat z. B. die Staatliche Universität in Moskau 2022 den Kurs Journalismus in Extremsituationen um Themen aus dem Bereich Kriegsberichterstattung erweitert: journalistische Methoden unter Bedingungen eines bewaffneten Konflikts, rechtliche und ethische Verhaltensnormen für Kriegsberichterstatter:innen, Grundsätze für sicheres Verhalten von Journalist:innen. 

2023 richtete die private Hochschule Sinergija (dt. Synergie) einen Online-Kurs zur Vorbereitung von Reporter:innen für die Arbeit in Brennpunkten und Krisengebieten ein. 2024 startete die Föderale Universität im Ural das Projekt Militärkorrespondenten an der journalistischen Fakultät. 2025 wurde an der Geisteswissenschaftlichen Universität der Gewerkschaften in Sankt Petersburg das Programm Konfliktjournalismus ins Leben gerufen, dessen Absolvent:innen in Krisengebieten arbeiten sollen. Die Kurse für Kriegsberichterstatter:innen finden auf dem Campus der Staatlichen Universität Toljatti statt. 

Auch in den von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine werden Militärkorrespondent:innen ausgebildet: Die Staatliche Universität Donezk (auf dem Gebiet der selbsternannten Donezker Volksrepublik) führt in Zusammenarbeit mit der Moskauer Staatlichen Universität ein Sonderprojekt unter dem Titel Beruf: Militärkorrespondent:in durch. 2025 ist auf der annektierten Krim die Eröffnung eines Kriegsreporter-Kurses an der Föderalen Wernadski-Universität geplant. 

Darüber hinaus gibt es kurzfristige Projekte, die nicht an Hochschulen durchgeführt werden. Ein Beispiel dafür ist die Boris-Maksudow-Schule für junge Militärkorrespondent:innen, ein Projekt der Partei LDPR. An der Schule für Militärkorrespondent:innen (ShWK) unterrichten Journalist:innen der Komsomolskaja Prawda, TASS und Russia Today. Die Absolvent:innen werden in die selbsternannten Volksrepubliken gebracht, wo sie Interviews mit Einheimischen und russischen Soldaten führen. 

Der Journalistenverband der Russischen Föderation führt seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit den Sicherheitsdiensten zweiwöchige Kurse mit dem Titel Bastion durch. Die Teilnehmer werden „Prüfungen“ unterzogen – zum Beispiel, indem sie „gefangengenommen“ und dann mit auf dem Rücken gefesselten Händen und einem Sack über dem Kopf zum Verhör geführt werden. 

Auch die Söldnergruppe Wagner organisierte mehrfach Kurse für Militärkorrespondenten. 

Es gibt sogar eine Schule für „junge Militärkorrespondenten“ für Minderjährige: In Moskau wird sie für Kadetten und Suworow-Schüler mit Mitteln aus dem Stipendium Im Herzen jung durchgeführt. 


„Meine Drohne hat sich in den Haaren meiner Kommilitonin verfangen“ 

Im September 2023 fing ich an zu studieren. In meiner Gruppe waren wir zu neunt – acht Mädchen und nur ein Junge. Viele Dozenten stören sich daran, dass wir so viele Mädels sind. 

Außer mir und einer anderen aus der LNR hatte ursprünglich niemand vor, Kriegsreporterin zu werden. Sie sind alle hier gelandet, weil es kostenlos war. 

Das Mädchen aus der LNR, das auch Kriegsreporterin werden will, hatte schon Kriegserfahrung. Als sie klein war, wurde ihre Stadt beschossen, und sie saß im Keller. 

Das erste Studienjahr gefiel mir nicht so. Es gab Geschichte, Philosophie, Kulturwissenschaften. Im zweiten Jahr wurde es interessanter, der Dekan brachte viele neue Leute mit. Ein Bekannter von ihm, der einen populären Telegram-Kanal führt, unterrichtete z. B. das Fach Informationskriege. Er brachte uns bei, Informationen zu analysieren und Fakes zu erkennen. Dieser Lehrer erzählte uns nichts von Butscha oder Mariupol. Aber er sagte, dass die Ukrainer dank der Finanzierung durch verschiedene Länder im Informationskrieg erfolgreicher wären als die Russen. 

Zum Interessanten gehört das taktische Spezialtraining, das wir von Anfang an durchlaufen. Einmal die Woche üben wir, wie man aus Pistolen und Gewehren schießt. Das Training findet in einem speziell ausgestatteten Keller statt, die ganze Ausrüstung ist extrem teuer. Wir bekommen eine normale AK-47, aber sie schießt mit einem Laser. 

Drohnen interessieren mich weniger. Wir müssen sie nicht nur fliegen, sondern auch einen Hindernisparcours absolvieren. Das fällt mir schwer, die Drohne stößt ständig irgendwo an, ich werde nervös und muss von vorne anfangen. Bei mir dauert jede Abnahme fünf bis sechs Stunden. 

Wir lassen die Drohnen in einer großen Sporthalle fliegen. Einmal hat sich meine im Haar einer Kommilitonin verfangen. Ein paar Haare fingen sogar Feuer. Ich weiß nicht, wie schlimm es wehgetan hat, aber sie schrie nicht, sondern hat sich eher erschreckt. Und ich sowieso. 

Außerdem werden wir im Nahkampf ausgebildet. Wir lernen zum Beispiel Würge- oder Schmerzgriffe. Die üben wir aneinander. 

Dann finden an der Uni jedes Jahr militärpatriotische Trainingslager statt. Dort schießen wir schon mit scharfer Munition. Und natürlich verbringen wir schöne Abende miteinander, singen Lieder zur Gitarre. 

„Ich wäre keine gute Mutter“ 

Unsere Hochschule zeichnet sich durch traditionelle Werte, Patriotismus und Orthodoxie aus. Die Studierenden sind verpflichtet, in Felduniform zu erscheinen – zum Gottesdienst, zu bestimmten Veranstaltungen, wenn hochrangige Gäste zu uns kommen, zum Beispiel aus der Regionalverwaltung. 

Illustration © Alisa Jastrebowa, Ljudi Baikala

Ich habe Tattoos an Armen und Beinen. Manchmal irritiert das die Lehrer. Unser Rektor hat mich mehrfach ermahnt, aber irgendwann hat er sich damit abgefunden und mich einfach nur gebeten, auf Gruppenfotos den Arm mit dem größten Tattoo hinter mir zu verstecken. 

Als wir ganz neu an der Schule waren, mussten wir am orthodoxen Gottesdienst teilnehmen. Der Rektor (er ist selbst gläubig) sagte: „Ihr zahlt hier nichts, jetzt müsst ihr eine Gegenleistung bringen. Wir brauchen ein hübsches Bild.“ 

Später gingen wir dann freiwillig in die Kirche. 

Zum Glauben kam ich in einer Umbruchphase. Ich hatte mich von meinem Freund getrennt, dann blieben meine Tage aus, und ich machte einen Schwangerschaftstest. Er zeigte zwei Streifen. Ich war so gestresst, dass ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte. Dann stellte sich heraus, dass ich doch nicht schwanger war. Zur gleichen Zeit geriet ich in schlechte Gesellschaft und probierte verbotene Substanzen aus. Ich begann wieder darüber nachzugrübeln, was mit meinem Leben nicht stimmte. Ich ging zur Beichte bei unserem Universitätspriester. Das hat mir wirklich geholfen. Da wusste ich, dass ich regelmäßig in die Kirche gehen wollte. 

Nach dem Donbas steckte ich wieder in einer Krise. Mir wurde klar, dass ich echt kein braves Mädchen bin, und nie eine gute Mutter wäre. Ich werde nie in Kopftuch und Kleidchen rumlaufen. Ich will nicht mit den „richtigen“ Leuten abhängen, die nicht fluchen, nicht rauchen und nicht trinken. Das bin ich überhaupt nicht. Ich wurde wieder die Alte, aber der Glaube blieb trotzdem. Ich glaube an Gott, aber verliere mich dabei nicht. 

Unsere Lehrer sind alles Leute mit traditionellen Werten. Sie reden oft von Ehe, von Kindern. 

In Philosophie war das witzig. Ich bin überhaupt nicht zum Unterricht gegangen. Ich komme zur Prüfung, völlig unvorbereitet, kenne die Prüfungsfragen kaum. Ich setze mich hin, da bemerkt [der Prüfer – dek] den Ring an meinem Finger. „Haben Sie etwa geheiratet?“, wollte er wissen. Ich log und sagte: „Ja.“ Am Ende gab er mir eine Vier [was etwa einer Zwei entspricht – Anm. dek]. 

„Mich hat irritiert, dass die orthodoxe Kirche den Krieg rechtfertigt“ 

Ich habe eigentlich keine Illusionen, was die Kirche angeht. Vor meinem Einsatz im Donbas absolvierte ich ein Praktikum bei einer orthodoxen Fernsehsendung. Wir besuchten Klöster in der Nähe von Moskau. Da habe ich gesehen, wie Priester sein können, ich hörte viele Geschichten. Wie sie ihre Ehefrauen betrügen, saufen, Schmiergelder einstecken. 

Nach dem Beginn der Spezialoperation hat es mich doll irritiert, dass die orthodoxe Kirche den Krieg rechtfertigt. Ich vertraute mich unserem Universitätspriester an, bei dem ich die Beichte abgelegt hatte. Ich sagte zu ihm, dass es in meinem Kopf nicht zusammengeht – Religion darf doch nicht sagen, dass das [der Krieg – Anm. LB] gut ist. Er erzählte dann von einem Geistlichen, den er kennt und der sich geweigert hätte, für die Soldaten zu beten. Dafür wurde ihm das Priesteramt entzogen. Damit wollte er wohl sagen, dass sie Anweisungen von oben erhalten, was sie zu tun und zu sagen haben. 

„Jetzt werde ich sehen, wie die Menschen leben“ 

Als ich an der Uni zugelassen wurde, stellte ich bei allen Treffen mit dem Rektor immer dieselbe Frage: Wann fahren wir in die neuen Gebiete [die okkupierten Gebiete der Ukraine – Anm. dek]? Es muss ja nicht unbedingt die Front sein ... Dann sah ich zufällig in einem verbotenen sozialen Netzwerk eine Anzeige von einer orthodoxen Wohltätigkeitsorganisation, die Freiwillige für eine Reise in die neuen Gebiete suchte. Ich füllte das Formular aus und wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Sie fragten mich u. a. nach meinem Glauben. Aber damals ging ich bereits regelmäßig in die Kirche. Ich wurde genommen, freute mich und fuhr im selben Winter in den Donbas – jetzt werde ich sehen, wie die Menschen dort leben. 

Sie teilten mich in ein Hospital ein, das nennt sich „Krankenhausdienst“. Die ersten zehn Tage arbeitete ich in der Neurochirurgie. Schon nach ein paar Tagen zeigte man mir, wie man intravenöse Injektionen verabreicht. Es gab nicht genug Personal, also wurden wir für alle Fälle geschult. Es war hart, viele Freiwillige gaben diese Arbeit schnell auf, wurden ohnmächtig und fuhren vorzeitig nach Hause. Ich war die Jüngste, aber irgendwie habe ich alles überstanden. 

Illustration © Alisa Jastrebowa, Ljudi Baikala

In dieser ganzen Zeit hatte ich nur einen Urlaubstag, direkt vor der Abreise. Ich machte einen Spaziergang durch die Stadt. Die Straßen waren praktisch leer, die Geschäfte und Cafés auch. Dafür waren die orthodoxen Kirchen bis zum Anschlag gefüllt. Das war ziemlich krass. Ich erinnere mich noch an diese schöne, moderne Kathedrale – und direkt gegenüber ein völlig zerstörtes Hochhaus. Überhaupt war die Stadt in einem desaströsen Zustand. 

Nach den ersten zehn Tagen fragte ich den Reiseleiter, ob ich noch zehn Tage länger bleiben könnte. Da kam ich auf die Station für Brandopfer. Dort habe ich viele Gespräche geführt – sowohl mit Soldaten als auch mit Zivilisten. 

Ukrainische Soldaten wurden keine in unser Krankenhaus gebracht. Obwohl man uns gewarnt hatte, dass das passieren könnte. Ich war moralisch nicht so richtig darauf vorbereitet. Es war mir irgendwie unangenehm, naja, den Feind zu sehen. Obwohl ich mich trotzdem bemüht hätte, neutral zu bleiben, das ist als Journalistin wichtig. 

„Der Anästhesist hatte die ukrainische Nationalhymne als Klingelton“ 

In unserem Krankenhaus, das kann ich genau sagen, arbeiteten nicht nur prorussische Ärzte, sondern auch proukrainische. Ich hörte von einem Anästhesisten, der „Militärpatienten“ verächtlich behandelte und die ukrainische Nationalhymne als Klingelton hatte. Ich weiß nicht, ob er noch dort arbeitet oder ins Gefängnis gekommen ist. 

Man stellt proukrainische Mitarbeiter auch deshalb ein, weil es an Personal mangelt. Die Menschen haben Angst, in die neuen Gebiete zu fahren. Im Moment werden die Krankenhäuser vor allem von Studenten am Laufen gehalten, die ersetzen die Krankenschwestern. 

Schon bei meiner ersten Schicht schlichen sich leise Zweifel ein. Ich zweifelte, ob Russland richtig gehandelt hatte, als es in die Ukraine einmarschierte. Mein bester Freund damals war auch ein Freiwilliger. Bei seiner Ankunft war er auch sehr patriotisch und voller Tatendrang, aber dann veränderte er sich plötzlich, von einem Tag auf den anderen. Als wäre etwas in ihm zerbrochen. 

Einmal gingen wir zum Rauchen auf die Treppe raus, und da habe ich ihn gefragt, was los ist. Er erzählte, dass er seine Schwester besucht hätte, die in den neuen Gebieten lebt. Sie sagte zu ihm, sie würde keinen Unterschied spüren zwischen den ukrainischen und der russischen Machthabern. Es hätte sich nichts verändert. Es würde nur weniger Wasser aus dem Wasserhahn kommen und die Preise wären in die Höhe geschossen. Seine Schwester hat gesagt, sie wäre lieber Teil der Ukraine geblieben. 

Mit den anderen Freiwilligen oder den Reiseleitern habe ich nicht über solche Themen gesprochen. Wer weiß, am Ende schicken sie mich noch zurück. Wenn sie dich auf die schwarze Liste setzen, darfst du nie wieder einreisen. 

Alle Patienten wussten, dass ich Journalismus studiere und Kriegsreporterin werden will. Sie fragten mich, warum. Ich antwortete, dass ich keinen Kriegsreporter kenne, der unter dreißig ist. Alle älter, und kaum Frauen. Ich will zeigen, dass auch Mädchen das können. Die Patienten reagierten mit Verständnis. 

 

„Ich will mein Diplom machen“ 

Nach meiner Rückkehr habe ich mir viele Gedanken gemacht. Mir wurde klar, dass ich am Anfang [des Kriegs – Anm. LB] alles durch die rosarote Brille gesehen habe. Man zeigte uns ein Bild, und im Donbas sah ich ein ganz anderes. Meine Einstellung zur Militäroperation hat sich gewandelt. Ich finde nicht, dass sie nötig war. Aber ich studiere weiter und will nicht, dass man mich rauswirft, ohne Diplom. Ja, ich bin nicht mit allem einverstanden, das an der Uni und im Land passiert, aber ich finde mich damit ab. Ich schweige lieber, bis ich meinen Abschluss habe. 

Ich versuche über den Krieg nicht mit Leuten zu sprechen, denen ich nicht vertraue. Ich teile meine Gedanken nur im engsten Kreis. Ich bin nicht bereit, offen Kritik zu üben. Ich mag es grundsätzlich nicht, meine Meinung vor Menschen zu äußern, die Einfluss auf meine Noten haben. 

Illustration © Alisa Jastrebowa, Ljudi Baikala

Ich bleibe an der Uni, weil ich ein Diplom brauche, Wissen und Kontakte. Ja, unser Dekan ist ein Propagandist. Das ist seine Arbeit, seine Meinung, die er leidenschaftlich vertritt. Für mich ist das weder gut noch schlecht. Er hat viele Kontakte, die meine Berufsaussichten beeinflussen können. 

Aber mit irgendwelchen Propagandasendungen will ich nichts zu tun haben. Ich wäre bereit, als normale Redakteurin zu arbeiten, Nachrichtentexte zu schreiben, die meine Meinung außen vor lassen. Ich will im Hintergrund bleiben, hinter der Kamera. Mich still, glatt, lautlos bewegen. 

Vielleicht gehe ich nach dem Abschluss auch ins Ausland. 

„Mein Stiefvater ist innerhalb von zwei Jahren vollständig ergraut“ 

Vor meinem Studium hatte ich keinen besonders engen Kontakt zu meinem Stiefvater. Aber als ich wegging, erwachten bei ihm plötzlich Vatergefühle, und er schickte mir ständig Nachrichten. Jetzt schreiben wir uns oft. Er ist immer noch an der Front und fragt mich ständig, ob ich genug Geld habe. Es ist ihm wichtig, dass es mir gut geht. 

Mein Stiefvater dient in einer technischen Truppe, ist bisher unversehrt. Aber er hat sich sehr verändert. Früher war er lebensfroh und aktiv. Jetzt ist er still geworden. Er sagt, dass er von all dem sehr müde ist und nach Hause will. Innerhalb von zwei Jahren ist er völlig ergraut. 

Kriegsreporterin will ich nicht mehr werden. 

Support dekoder

Related topics

Gnoses
en

Andrej Beloussow

Russlands neuer Verteidigungsminister Andrej Beloussow ist ein prominentes Beispiel dafür, wie die technokratische Elite Russlands über Systembrüche hinweg ihr Sozialkapital an die nächsten Generationen weitergibt. Beloussows Vater Rem Alexandrowitsch (1926–2008) schloss 1950 die Diplomaten-Kaderschmiede MGIMO ab, arbeitete danach an dem planwirtschaftlichen Lenkungssystem mit und an Reformen zu Effizienzsteigerungen sowjetischer Unternehmen. Später wurde er Wissenschaftler der auf Staatsverwaltung spezialisierten Akademie für Gesellschaftswissenschaften. 

Damit war die spätere Karriere seines Sohnes Andrej, geboren am 17. März 1959, gewissermaßen vorgezeichnet: Zunächst besuchte er die elitäre Zweite Mathematik- und Physikschule in Moskau.1 Danach studierte und promovierte er an der Wirtschaftsfakultät der Moskauer Staatlichen Universität. Schon sein früher Bildungsweg weist auf ein prägendes biografisches Merkmal von Beloussow hin: Einerseits profitierte er vom sozialen Milieu seiner Moskauer Nomenklatura-Akademikerfamilie. Andererseits helfen persönliche Beziehungen wenig beim Lösen mathematischer Probleme – ohne Talent und Disziplin hätte er diese Abschlüsse wohl nicht geschafft. Insofern ist die Dichotomie zwischen Kompetenz und Loyalität,2  auf die Wissenschaftler häufig in Bezug auf Putins Personalpolitik verweisen, holzschnittartig: Beloussow hat Regimetreue und Etatismus geradezu mit der Muttermilch eingesogen und sicher auch von Patronage profitiert. Allerdings war es gerade seine Fachexpertise und oft treffgenaue Wirtschaftsprognosen, die seinen Aufstieg beförderten.3 

Nomenklatura-Putinismus

Zwischen 1990 und 2006 war Beloussow wissenschaftlicher Mitarbeiter und später Leiter des Labors des Instituts für Wirtschaftsprognosen der Russischen Akademie der Wissenschaften. Schon Ende der 1990er Jahre war er Wirtschaftsberater der Regierungen Primakow und Stepaschin, mit der Gründung seines eigenen Think Tanks ZMAKP nahm er vermehrt auch an der Ausarbeitung richtungsweisender Planungsdokumente teil, wie der unter der Leitung von German Gref entworfenen Strategie-2010, dessen Vize er 2006 im Wirtschaftsministerium wurde. Zwischen 2008 und 2012 war Beloussow Abteilungsleiter für Wirtschaft und Finanzen im Apparat des Premierministers Wladimir Putin, zu dessen wichtigstem Wirtschaftsberater er zwischen 2013 und 2020 in der Präsidialverwaltung aufstieg.

Kein eigenes Team, aber ein weitreichendes Elitennetzwerk

Beloussow wird nachgesagt, dass er kein eigenes Team habe. Und in der Tat: Alle Posten, die er bisher im Staat bekleidete, waren entweder beratender oder koordinierender Natur. Dadurch hatte er keinen großen Stab oder gar eine eigene Behörde unter sich. Ebenso gehört er keinem der Clans an, denen Personen aus dem innersten Zirkel Putins vorstehen. Beloussows Mandat hängt allein von Putins Gunst und Vertrauen ab. Gleichzeitig hat sich Beloussow über die Jahrzehnte ein weit verzweigtes Beziehungsnetzwerk aufgebaut, das viele Schlüsselakteure in der Elite und in Staatsunternehmen umfasst.

Beloussow gilt auch wegen seiner fehlenden Clan-Affiliation als wenig korrupt. Es fehlen Hinweise auf die üblichen Attribute von hochrangigen Staatsdienern wie Luxus-Penthäuser, weitläufige, mit Villen bestückte Grundstücke in teuren Gegenden oder die informelle Kontrolle über Anteile an Unternehmen. Sehr ausgeprägt in Beloussows Umgebung ist allerdings der Nepotismus: Sein Sohn Pawel gründete nach dem Abschluss der Moskauer Technischen Bauman-Universität zusammen mit seiner Frau 2015 das Beratungsunternehmen Claire & Clarté, das unter anderem das Ministerium für Industrie und Handel, Rostec, Roskosmos und Rosatom als Kunden hat. Anfangs waren die Auftragssummen noch gering. Im Jahr 2023 jedoch stieg der Umsatz auf knapp 600 Millionen Rubel, was vor allem auf das Rüstungsunternehmen Rostec zurückzuführen ist.4

Diese Auftragnehmer gehören zum direkten Einflussbereich Beloussows. Aufgebaut hat er sich diesen Wirkungskreis als Wirtschaftsberater von Putin und Vizepremier. Rostec-Chef Sergej Tschemesow soll etwa sowohl gute Beziehungen zu Putin pflegen wie auch zu Beloussow, für Rosatom und Roskosmos saß Beloussow sogar im Aufsichtsrat. Daneben war er Vorstandsmitglied von Rosneft und der Russischen Eisenbahn RShD.

Diese Posten boten tiefe Einblicke in staatlich kontrollierte Unternehmen, mit Rosatom und Roskosmos waren dies auch Schlüsselunternehmen der Rüstungsindustrie. Zwischen 2014 und 2020 war Beloussow Mitglied der Kommission für Rüstungsindustrie beim Präsidenten und ab 2022 koordinierte er als Vizepremier das militärische Drohnenprogramm. Gleichzeitig war er als Präsidentenberater einer der informellen Kuratoren der Söldnertruppe Wagner und pflegte enge persönliche Kontakte zu Wagner-Chef Jewgeni Prigoshin.5 Beloussow kannte somit die Rüstungsindustrie schon lange vor seinem Wechsel ins Verteidigungsministerium sehr gut.

Rüstungsindustrie und atomare Orthodoxie

Neben seinen weitreichenden Kontakten in die höchsten Staatsebenen und Schlüsselindustrien gibt es einen weiteren Bereich, der eine besondere Rolle in Beloussows Lebenswelt spielt: die Orthodoxie. Beloussow ließ sich 2007 im Alter von 47 Jahren taufen, seither gibt er sich als tiefgläubig orthodox.6 Der russisch-orthodoxe Glaube geht bei ihm über das Private hinaus und markiert die Zugehörigkeit zu Netzwerken, die weit in die Staatsverwaltung, Sicherheitsbehörden und Wirtschaft hineinreichen. Derzeit sind die sogenannte „Athos-Bruderschaft“ und die „Diwejewo-Bruderschaft“7 die bedeutendsten dieser informellen Netzwerke. Zu den Athos-Brüdern, die nach dem im nordöstlichen Griechenland gelegenen Berg Athos und der gleichnamigen Mönchsrepublik benannt ist, werden unter anderem die Rotenberg-Brüder, Wladimir Jakunin, Sergej Tschemesow und Igor Setschin zugerechnet. Nachdem Pilgerfahrten in das NATO-Mitgliedsland Griechenland immer schwieriger wurden, wuchs die Bedeutung des Klosters in Diwejewo, zu deren „Bruderschaft“ Beloussow gehört.8

Der heutige Pilgerkomplex Arsamas-Diwejewo-Sarow ist nicht nur für die Russisch-Orthodoxe Kirche aufgrund des Heiligen Serafim von Sarow von größter spiritueller Bedeutung. Im Sarow-Kloster war zu Sowjetzeiten das Designbüro KB-11 ansässig, das eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der sowjetischen Atombombe spielte. Und auch heute noch ist das Allrussische Forschungsinstitut für Experimentalphysik in Sarow (früher Arzamas-16) Kernbestandteil des russischen Atomprogramms. 

Der Aufstieg von Diwejewo begann, als Sergej Kirijenko 2005 zum Rosatom-Chef wurde und das Unternehmen zum Hauptsponsor für die Restaurierung der örtlichen Kirchen machte. Neben Kirijenko und Beloussow zählen auch die Kowaltschuk-Brüder, Premier Mischustin, Vizepremier Tschernyschenko, oder etwa auch der Regisseur Nikita Michalkow zu den Gönnern von Diwejewo. Die Bedeutung der „Diwejewo-Bruderschaft“ liegt also gerade in der Verquickung der Russisch-Orthodoxen Kirche mit der atomaren Rüstungsindustrie. Dieses Phänomen bezeichnete der Militärexperte Dmitry Adamsky als „Russlands nukleare Orthodoxie“9.

Wirtschaftspolitik und Kriegswirtschaft 

Die Ernennung Beloussows zum Verteidigungsminister hatte niemand vorhergesehen. Eine der plausibelsten Theorien ist, dass er die vorhandenen Ressourcen angesichts des massiv gestiegenen Militärhaushalts effizienter nutzen soll. Gleichzeitig wird seine Aufgabe sein, die zivile und militärische Integration der Rüstungsproduktion voranzutreiben. Und zwar nicht nur als Mittel, um den Krieg zu gewinnen und Russland langfristig den Status einer militärischen Großmacht zu sichern. Sondern auch, um mithilfe der staatlichen Rüstungsausgaben das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.10 Die Berliner Soziologieprofessorin Katharina Bluhm ordnete Beloussow in der Zeit vor der Vollinvasion als jemanden ein, der ausgiebige staatliche Kontrolle über die Wirtschaft befürwortet.11 Das Bild von Beloussow als derschawnik vertreten auch ehemalige Mitstreiter, die ihn in den 1990er Jahren im Zuge eines intellektuellen Diskussionsklubs über Außenpolitik kennenlernten: Er sei schon damals ein Etatist gewesen, der für einen starken Staat in der Wirtschaftspolitik und außenpolitisch für Russlands Positionierung als Großmacht eintrat.

Im Gegensatz zu vielen anderen Anhängern des Dirigismus in Russland teile Beloussow laut Bluhm jedoch nicht „die Agenda der illiberalen Konservativen“. Anders als der von Schoigu abgelöste langjährige Sekretär des Sicherheitsrates, Nikolaj Patruschew, setzte er sich beispielsweise nicht dafür ein, zur Mobilisierungswirtschaft überzugehen.  Beloussow steht vielmehr dem sogenannten „militärischen Keynesianismus“ nah. Diese Art der makroökonomischen Politik will die Gesamtnachfrage in der Wirtschaft durch höhere Militärausgaben erhöhen, um mit der so gesteigerten zivilen und militärischen Binnennachfrage das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.12

Andrej Beloussow und Wladimir Putin bei einem Treffen im Kreml im November 2023 / Foto © Gavriil Grigorov/Russian Presidential Press and Information Office/TASS/imago-images

Einige Weggefährten beschreiben Beloussow als „progressiven sowjetischen Ökonomen“,13 der die Sowjetunion viel lieber reformiert als kollabiert gesehen hätte. Beloussow selbst äußerte sich jedoch noch im Dezember 2021 ablehnend gegenüber Spekulationen, Russland würde zur ökonomischen Planungsbehörde Gosplan zurückkehren: „In der Sowjetunion war der Gosplan nur die Spitze des Eisbergs. Es war eine sehr verzweigte, schwere, riesige Maschine, die extrem ineffizient arbeitete. Niemand, der bei klarem Verstand ist, würde Gosplan heute wieder einführen wollen“14, sagte der Sohn eines ehemaligen Gosplan-Mitarbeiters 2021 im Interview mit Forbes.

Ähnlich negativ äußerte er sich nach Beginn der Vollinvasion im Juni 2022 über die Perspektive, Russland in eine Mobilisierungswirtschaft zu transformieren.15 Für die Entwicklung Russlands bevorzugt Beloussow stattdessen eine Methode, die er „situatives Reagieren“ nennt, also kurzfristige Anpassungen und Veränderungen aufgrund von akuten Problemen. Dieses „situative Reagieren“ sei Beloussow zufolge wenig risikobehaftet und würde größere gesellschaftliche Unterstützung genießen, weil es wenig soziale Verwerfungen nach sich ziehe. Vor diesem Hintergrund erklärt sich sein Rezept, das Wirtschaftswachstum durch Binnennachfrage und höhere Staatsausgaben fürs Militär anzukurbeln und dabei günstige Kreditzinsen zu gewährleisten, da es gesellschaftlich wenig disruptiv ist. Mit diesem Zugang will Beloussow größtmögliche technologische Souveränität und die sogenannten nationalen Entwicklungsziele erreichen. 

Diese hatte Putin in seinem Mai-Ukas 2012 den föderalen und regionalen Exekutiven vorgeschrieben. Seither beschäftigte Beloussow sich damit, diese Ziele zu messen und zu kontrollieren, was ihm das Image eines Buchhalters eingebracht hat. Allerdings bleibt die Umsetzung der nationalen Ziele trotz zunehmender Zentralisierung höchst mangelhaft. Zum einen liegt das an schwachen staatlichen Institutionen, zum anderen verleiten derartige quantitative Indikatoren Behörden dazu, diese zu fälschen, um dem Kreml Loyalität zu signalisieren.16

Technologische Souveränität als Grundlage der „Staat-Zivilisation“ Russland

Als Verteidigungsminister ist Beloussow neben dem Präsidenten und dem Generalstabschef eine der drei Personen, die im Besitz eines Atomkoffers sind. Im Gegensatz zu seinen früheren Posten im Staat wurde er plötzlich zu einem der zentralen Entscheidungsträger der russischen Außen- und Sicherheitspolitik. Dennoch ist Beloussow keineswegs ein unbedarfter Neuling auf diesem Gebiet, er bringt ein ausgeprägtes Weltbild mit ins neue Amt. So soll er etwa als einziger hochrangiger Wirtschaftsexperte aus dem Umfeld Putins die Annexion der Krim befürwortet haben und versicherte Putin, dass die russische Wirtschaft den Sanktionsschock gut abfedern könne.17 Seine Grundüberzeugung ist deswegen auch, dass Russlands Lage sich „kardinal“ und „langfristig“ aufgrund von tektonischen Verschiebungen in der Weltpolitik verändert, was entsprechende Anpassungen vonnöten macht. Russland versteht er dabei nicht als Nationalstaat, sondern als eine „Staat-Zivilisation“ (gosudarstwo-ziwilisazija)18, also eine eigene Zivilisation mit einer eigenen Subjektivität und einem eigenen kulturellen Code. Dabei sieht er Russland keineswegs in absoluter Gegnerschaft zu Europa, sondern als Hüterin der gemeinsamen traditionellen, konservativen Werte, von denen sich der Westen immer weiter verabschiede. Die Grundvoraussetzung einer Zivilisation mit eigener Sinnhaftigkeit sieht Beloussow in der Souveränität, die nur wenige Staaten wie die USA, China, Indien und auch Russland besitzen. Nur Souveränität könne ein Überleben in der multipolaren Welt garantieren. Beloussow war eine der treibenden Kräfte hinter der nationalen Strategie zur Erreichung der technologischen Souveränität bis 2030, die die Regierung am 25. Mai 2023 verabschiedete. Nur durch Souveränität können Beloussow zufolge Russlands nationale Entwicklungsziele erreicht werden. 

Wie wirkmächtig dieses Konzept und somit auch Beloussows Denkweise ist, lässt sich auch daran erkennen, dass Souveränität in Bezug auf Wirtschaft, Finanzen, Kader und Technologie ein zentraler Begriff in Putins Ansprachen an die Nation der Jahre 2023 und 2024 war. In Beloussows Weltsicht ist die Wende Russlands nach Osten und Süden nur konsequent und auch keineswegs eine neue Idee. Sein Vater Rem war schon in den 1970er und 1980er Jahren als Wirtschaftsberater in Südostasien unterwegs. Juri Jarjomenko, einer seiner wichtigsten Mentoren in der Sowjetzeit, zitierte häufig die konfuzianische Weisheit: „Ein wahrer Mann hat nur zwei Aufgaben: die Natur zu beobachten und dem Staat zu dienen.“19 Im Amt des Verteidigungsministers wird Beloussow wenig Zeit für die Natur haben. Aber er wird dem Staat dienen, obwohl dieser einen Angriffskrieg führt – oder vielleicht gerade deswegen. Bei seiner ersten öffentlichen Rede als Verteidigungsminister sagte Beloussow, er verpflichte sich, all seine Kräfte anzustrengen und gar seine Gesundheit und, falls notwendig, sein Leben zu opfern, um seine neue Aufgabe zu erfüllen. 


1.Heute heißt diese Schule W. F. Owtschinnikow-Lyzeum „Zweite Schule“. Sie nahm 2023 gemessen an der Prestigeträchtigkeit der Studienplätze der Abiturienten den dritten Platz unter allen russischen Schulen ein. Die Schülerinnen und Schüler gewinnen regelmäßig Podiumsplätze bei russischen und internationalen Olympiaden, vor allem in der Mathematik, Physik, den Wirtschaftswissenschaften, der Astronomie und Informatik. 
2.Egorov, Georgy/Sonin, Konstantin (2011): Dictators and Their Viziers: Endogenizing the Loyalty-Competence Trade-off, in: Journal of the European Economic Association (9:5), S. 903-930; siehe aber Garifullina, Guzel (2023): The best among the connected (men): promotion in the Russian state apparatus, in: Post-Soviet Affairs (40:1),S. 19-38 
3.Zu seinen aufsehenerregendsten Prognosen gehört die ZMAKP-Publikation vom Januar 2006 „Szenarien für die wirtschaftliche Entwicklung Russlands in den nächsten fünfzehn Jahren“, in der er die Wirtschaftskrise des Jahres 2008 und den darauffolgenden Rückgang der Wirtschaft prophezeite. Beloussows Analysen sind dabei weniger Vorhersagen, er entwirft datenbasierte Szenarien, denen er gewisse Wahrscheinlichkeiten beimisst. 
4.metla.press: Preemnik Mišustina zarazilsja nepotizmom; istories.media: Kompanija syna pervogo zampreda pravitel'stva polučila okolo 600 mln rublej v 2023 godu 
5.dossier.center: Iskušenie Belousova: Portret novogo ministra oborony 
6.ebd. 
7.Eigentlich: Russische Athos-Gesellschaft, die nach Putins Besuch des Berg Athos gegründet wurde. Über deren Aufstieg und Fall am Beispiel ihres Verwalters Konstantin Goloschtschapow: novayagazeta.ru: Virtuoz pravoslavnogo massaža 
8.meduza.io: Činovniki i biznesmeny vo glave s Sergeem Kirienko otdychajut i «rešajut voprosy» v Diveevskom monastyre; novayagazeta.ru: Diveevskie tajny kremlevskogo bratstva 
9.Adamsky, Dmitry (2019): Russian Nuclear Orthodoxy. Religion, Politics, аnd Strategy 
10.Shamiev, Kirill (2024): Brass tacks: Why Russia’s military fails to reform 
11.Bluhm, Katharina (2024): Russland und der Westen. Ideologie, Ökonomie und Politik seit dem Ende der Sowjetunion, S. 336 
12.Ishchenko, Volodymir; Matveev, Ilya; Zhuravlev, Oleg (2023): Russian Military Keynesianism: Who Benefits from the War in Ukraine? In: PONARS Eurasia Policy Memo No. 865 
13.meduza.io: Počemu novym ministrom oborony budet ėkonomist Belousov? Za čto uvolili Šojgu? I čto teper' izmenitsja? 
14.forbes.ru: Andrej Belousov — Forbes: «Est' te, komu gosudarstvo stalo sil'no mešat' 
15.tass.ru: Belousov: suverenitet označaet sposobnost' strany i obščestva dostigat' nacional'nych celej 
16.Ross, Cameron; Turovsky, Rostislav; Sukhova, Marina (2022): Subnational State Capacity in Russia: The Implementation of the 2012 Presidential "May Decrees", in: Demokratizatsiya: The Journal of Post-Soviet Democratization, 30:3. S. 263-282; Kalgin, Alexander (2014): Implementation of Performance Management in Regional Government in Russia: Evidence of Data Manipulation, in: Public Management Review, 18:1 
17.thebell.io: Čto označaet prichod Belousova na mesto Šojgu i kto ešče pošel na povyšenie v pravitel'stve; theins.ru: «Chorošij putinskij soldat». Čto izvestno o buduščem ministre oborony Andree Belousove 
18.Valdai Club: «Gosudarstvo-civilizacija» v teorii i na praktike 
19.kommersant.ru: Vsem choroš 
Support dekoder
Related topics
Gnose

Auflösung der Sowjetunion

Heute vor 31 Jahren trafen sich die Staatsoberhäupter von Russland, Belarus und der Ukraine und vereinbarten, die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten zu gründen. Damit besiegelten sie faktisch das Ende der Sowjetunion. Welche Dynamiken damals die einstige Supermacht zum Zerfall brachten, skizziert Ewgeniy Kasakow.

 

more gnoses
Ein kurzer Augenblick von Normalität und kindlicher Leichtigkeit im Alltag eines ukrainischen Soldaten nahe der Front im Gebiet , © Mykhaylo Palinchak (All rights reserved)