Tut.by
Tut.by
Tut.by ist ein belarussisches Nachrichtenportal, das im Jahr 2000 gegründet wurde. Anfänglich bot es vor allem Dienstleistungen wie kostenlose E-Mail-Adressen an, Internetwerbung und News-Überblicke, seit Ende der 2000er Jahre unterhält tut.by auch eine eigene Nachrichtenredaktion. Seit 2019 ist die Seite als offizielles Onlinemedium registriert, alle Nachrichten erscheinen auf Russisch.
Tut.by hat laut eigenen Angaben 150 bis 200 Millionen Aufrufe im Monat. Damit ist das unabhängige Medium eine der populärsten Nachrichtenseiten des Landes. 2018 wurden die Geschäfts- und Redaktionsräume in Minsk durchsucht, da Mitarbeiter angeblich unberechtigt auf die Datenbank der staatlichen Nachrichtenagentur BelTA zugegriffen hätten. Im März 2019 wurde die Chefredakteurin Marina Solotowa deswegen zu umgerechnet 5600 Euro Strafe verurteilt. Die NGO Reporter ohne Grenzen verurteilte die Strafe als „Einschüchterungsakt gegen die letzten unabhängigen Medien in Weißrussland".
Nachdem tut.by im Frühjahr 2020 über die Präsidentschaftskandidatur des Bloggers Sergej Tichanowski berichtet hatte, wurde die Seite am 25. Mai durch eine DDoS-Attacke für mehrere Stunden lahmgelegt. Am 7. August 2020 erhielt tut.by eine Warnung des belarussischen Informationsministeriums, da angebliche Falschnachrichten über die Behinderung von Wahlhelfern während der Präsidentschaftswahl verbreitet würden. Tut.by gilt als eines der wichtigsten belarussischen Medien zur Berichterstattung rund um die Proteste nach der Präsidentschaftswahl 2020. Am 1. Oktober 2020 entzog das belarussische Informationsministerium tut.by den Status eines Mediums bis Ende des Jahres.
Eckdaten
Gegründet: 2000
Chefredakteurin: Marina Solotowa
Herausgeber: TUT BY MEDIA LLC
URL: https://www.tut.by/