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    Dimitri Issajew

    Dimitri Issajew (geb. 1956) ist ein russischer Psychiater, Psychologe und Sexualwissenschaftler. Von 2003 bis 2015 leitete er die Fakultät für klinische Psychologie an der Sankt Petersburger staatlichen Universität für Pädiatrie. Auf massiven Druck orthodoxer Aktivisten hin verließ er 2015 die Uni und beendete auch seine Arbeit in einer Kommission, die in Sankt Petersburg Erlaubnisscheine für Menschen mit Geschlechtsanpassungs-Wunsch ausstellt.

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    Kommission zur Geschlechtsanpassung (Transsexualität)

    Obwohl die Weltgesundheitsorganisation WHO Transsexualität 2018 von der Liste der psychiatrischen Diagnosen gestrichen hat, muss ein Psychiater in Russland weiterhin zunächst eine solche Diagnose stellen, um eine Geschlechtsanpassung in die Wege zu leiten. Dazu beobachtet er den Patienten in einer Zeit von einem Monat bis zu zwei Jahren. Nach der Diagnose muss sich die Person einer Kommission stellen, die üblicherweise aus einem Psychiater, einem Psychologen und einem Sexualwissenschaftler besteht. Seit Anfang 2018 gibt es in Russland eine einheitliche Bescheinigung, die solche Kommissionen ausstellen können. Diese Bescheinigung berechtigt zur Durchführung einer Geschlechtsanpassungs-OP und zur Korrektur von Dokumenten.

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    Das Große Spiel

    Ursprünglich bezeichnete der Begriff The Great Game oder Das Große Spiel die Konfliktreihe zwischen Großbritannien und Russland: Von 1813 bis zur Oktoberrevolution 1917 und teilweise noch bis zum britischen Rückzug aus Indien 1947 kämpften die Länder um die Vorherrschaft in Zentralasien. Heute wird der Begriff auch im Zusammenhang mit russischer Geopolitik verwendet: vor allem bei Russlands Bemühungen, die Ukraine, Syrien oder auch Venezuela als eigene Einflusssphäre abzustecken.

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    Rasworot

    Rasworot oder Utrenni Rasworot (dt. „Wende“ oder auch „Doppelseite“) ist eine tägliche Sendung auf Radio Echo Moskwy, die abwechselnd von verschiedenen Journalisten zu zweit moderiert wird. In der Sendung, die früh morgens live ausgestrahlt wird, werden die wichtigsten Themen des Tages besprochen. 

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    Konfrontation auf dem Hip-Hop-Festival im Lushniki-Stadion

    Am 1. Mai 2019 fand im Moskauer Olympiastadion Lushniki das Rap-Festival Hip-Hop Mayday statt. Der Eintritt war frei, und es kamen mehr Besucher, als von den Veranstaltern erwartet. Kurz vor Ende des Konzerts fingen die Sicherheitskräfte der Russischen Nationalgarde an, Menschen von der Bühne wegzuschieben. Es kam zu Konfrontationen, mehr als 30 (zumeist jugendliche) Besucher wurden dabei verletzt. 

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    Tag des Sieges als Feiertag in der UdSSR

    Der Generalsekretär der KPdSU Leonid Breshnew (1964–1982) erklärte 1965 den 9. Mai zum arbeitsfreien Tag. Innerhalb weniger Jahre wurde der Tag des Sieges zu einem der wichtigsten Festtage der Sowjetunion, der die Bevölkerung über die gemeinsame Kriegserfahrung stärker an die neue Staatsführung binden und zum sowjetischen Patriotismus erziehen sollte. Vor allem in Jubiläumsjahren diente er in Form von Militärparaden und Veranstaltungen mit ausländischen Staatsoberhäuptern auch der Selbstdarstellung der UdSSR auf der internationalen Bühne.

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    Sewastopol

    Sewastopol ist mit rund 440.000 Einwohnern die größte Stadt auf der Krim. Seit 2014 ist Sewastopol ein international nicht anerkanntes Föderationssubjekt Russlands. Die Stadt ist seit dem 18. Jahrhundert Hauptstützpunkt der russischen/sowjetischen Schwarzmeerflotte. Nach dem Zerfall der Sowjetunion war Sewastopol deshalb ein häufiger Konfliktpunkt in den Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine.

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    pobedobessije (Sieges-Wahn)

    Im Original pobedobessije: zusammengesetztes Wort aus pobeda (dt. Sieg) und bessije (von bessy, dt. böse Geister). In den letzten Jahren wurde der Begriff in Russland zu einem Internet-Mem und einer sarkastisch-despektierlichen Bezeichnung für die Feierlichkeiten rund um den Tag des Sieges. Die deutsche Übersetzung Sieges-Wahn kommt pobedobessije am nächsten, wenn man dabei das Verb bessitsja, (dt. wüten, rasen) mitdenkt.

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