Autor:in

dekoder-Team


  • Gnose

    Streit um die Steuerreform in der Erdölindustrie (Belarus)

    Ein im Jahr 2015 in Russland beschlossenes Gesetz über das sogenannte Steuermanöver trat 2019 in Kraft und wird schrittweise bis 2024 umgesetzt. Damit fallen die Ausfuhrzölle auf Rohöl von 30 auf 0 Prozent. Gleichzeitig steigt in Russland die Steuer auf Erdölförderung, die auch an Abnehmer weitergegeben wird. Da Belarus von dem Ausfuhrzoll befreit ist, die Preissteigerung jedoch in vollem Maße tragen muss, rechnen Experten damit, dass das Steuermanöver große Löcher im belarussischen Haushalt hinterlassen wird. Heute gehören Erdölerzeugnisse zu den wichtigsten Exportprodukten des Landes. Deren Großteil führt Belarus in die Ukraine und in die Baltischen Länder aus.

    Von

  • Gnose

    Viktor Tscherkessow

    Viktor Tscherkessow (geb. 1950) ist ein ehemaliger Silowik –  Amtsträger russischer Sicherheitsstrukturen. Schon zu Sowjetzeiten war er KGB-Agent, gehörte in den 1990er Jahren zur Spitze des FSB in Sankt Petersburg. Nach Wladimir Putins Wahl zum Präsidenten wurde Tscherkessow zu dessen Vertreter im russischen Nordwesten ernannt. In den 2000er Jahren leitete er die oberste Drogenaufsicht Russlands. In einem vielbeachteten Gastbeitrag in der Tageszeitung Kommersant aus dem Jahr 2007 beklagte Tscherkessow offen einen „Krieg der Gruppen“ um Macht und Einfluss zwischen den Silowiki. Daraufhin verlor er seinen Posten. Einst galt er als ein enger Vertrauter Wladimir Putins, heute glauben viele Beobachter, dass Tscherkessow in Ungnade gefallen sei. Bei den Dumawahlen 2011 kandidierte er als Abgeordneter der Kommunistischen Partei Russlands.

    Von

  • Gnose

    Clearingsysteme für Finanzoperationen

    Gemeint ist vor allem Russlands Abkopplung von SWIFT – ein System, das internationale Überweisungen und andere finanzielle Transaktionen standardisiert. Laut Beobachtern erachten die russischen Machthaber diese Sanktionsandrohung als ein Schreckensszenario für Russland. Seit einigen Monaten versuchen einige russische Finanzinstitutionen, eine Alternative zu SWIFT zu etablieren. 

    Von

  • Gnose

    Tichon

    Bischof Tichon (Georgi Schwekunow, geb. 1958) wurde im Oktober 2023 von der Russisch-Orthodoxen Kirche zum Metropoliten der Krim ernannt. Bis 2018 war er Vorsteher des Sretenski Klosters, das sich ganz in der Nähe der Geheimdienstzentrale Lubjanka im Zentrum Moskaus befindet. Der Geistliche wird dem engsten Kreis Putins zugerechnet, einige nennen ihn seinen Beichtvater. 

    Von

  • Gnose

    Ereignisse 1995 in Frankreich

    Gemeint sind eine Serie von Sozialprotesten zu Beginn der Amtszeit des französischen Präsidenten Jacques Chirac. Nachdem der Premierminister Alain Juppé Reformen vorgestellt hatte, die unter anderem Kürzungen von Sozialleistungen vorsahen, kam es zu massiven Streiks, insbesondere im öffentlichen Sektor. Die Proteste weiteten sich auf einen großen Teil der Bevölkerung aus und führten dazu, dass Juppé im Dezember 1995 seine Reformvorschläge zurücknahm.

    Von

  • Gnose

    Roman Zepow

    Roman Zepow (1962–2004) war ein russischer Geschäftsmann, dem enge Kontakte zum organisierten Verbrechen nachgesagt wurden. In den 1990er Jahren leitete er in Sankt Petersburg eine Sicherheitsfirma, die auch den Personenschutz für den damaligen Vize-Bürgermeister Wladimir Putin stellte. Damals waren mehrere Verfahren gegen Zepow anhängig, 1998 floh er deshalb in die Tschechische Republik. Nach der Amtseinführung Putins im Jahr 2000 wurde er zu den einflussreichsten Männern Sankt Petersburgs gezählt. 2004 starb Zepow. Die Todesumstände sind ungeklärt, es gibt mehrere Hinweise darauf, dass er – wie der Offizier des sowjetischen Geheimdienstes KGB Alexander Litwinenko (1962–2006) – mit Polonium-210 vergiftet wurde. 

    Von

  • Gnose

    Wjatscheslaw Zepowjas

    Wjatscheslaw Zepowjas (geb. 1973) ist ein Mitglied der kriminellen Vereinigung Zapkowskaja. Gemeinsam mit anderen Bandenmitgliedern verübte er im November 2010 das in Russland berüchtigte Kuschtschowskaja Massaker. Dabei ermordete er mit Komplizen in der Region Krasnodar die Familie des wohlhabenden Landwirts Serwer Ametow, darunter vier Kinder. Wie die Ermittlungen ergaben, wurden die zwölf Menschen gezielt erstochen, die Motivlage ist jedoch unklar. Der Fall wies auf Verbindungen zwischen organisierter Kriminalität und korrupten Beamten hin. Zepowjas wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt.

    Von

  • Gnose

    Strogije Uslowija Sodershanija

    SUS (Abkürzung für Strogije Uslowija Sodershanija, dt. „strenge Haftbedingungen“) bezeichnet eine Reihe von verschärften Haftbedingungen in russischen Strafkolonien. Diese sind durch Artikel 121 des Strafgesetzbuchs der Russischen Föderation festgelegt. Dazu zählen etwa separate Unterbringung und Einschränkung der Bewegungsfreiheit innerhalb der Kolonie.

    Von