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    Konferenz des Kalinouski-Regiments (2023)

    Am 29. November 2023 fand in Kyjiw eine Konferenz des Kalinouski-Regiments statt, in dem belarussische Freiwillige auf Seiten der Ukraine kämpfen. An der Konferenz nahmen über 100 Vertreter verschiedener Gruppierungen der belarussischen Opposition teil. Auch solche, die es ablehnen, mit dem Übergangskabinett von Swetlana Tichanowskaja zusammen zu arbeiten. Thema der Konferenz waren Perspektiven für einen Regimewechsel in Belarus.

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    Kraftwerk von Bratsk

    Am Zusammenfluss von Angara, Oka und Ija entstand in den 1960er Jahren in Sibirien das seinerzeit größte Wasserkraftwerk der Welt mit einer Leistung von mehr als vier Millionen Kilowatt. Zehntausende Menschen errichteten in mehr als einem Jahrzehnt einen Staudamm – zunächst Gulag-Häftlinge, später Komsomol-Aktivisten, die mehr oder weniger freiwillig an dem Bauwerk mitwirkten, das zu einem Symbol für den Aufbau des Kommunismus werden sollte.

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    Neuland-Kampagne

    1954 rief Nikita Chruschtschow eine Kampagne ins Leben, um vor allem in Sibirien und in Kasachstan neues Ackerland zu erschließen, die Fleischproduktion zu steigern und damit die Nahrungsmittelknappheit in der Sowjetunion zu bekämpfen. Hunderttausende junge Menschen wurden mit günstigen Krediten gelockt, im „Neuland“ ein neues Leben zu beginnen. Tatsächlich konnte die Agrarproduktion gesteigert werden, die Kampagne hinterließ aber auch eine zerstörte Umwelt und enttäuschte Hoffnungen bei den Freiwilligen.

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    Fenja

    Fenja ist ein Gaunerjargon, der von Kriminellen und ehemaligen Häftlingen gesprochen wird. Seine Wurzeln reichen – ähnlich dem Rotwelsch – zurück ins Mittelalter, als reisende Händler eine eigene Sprache entwickelten, die von Außenstehenden nicht verstanden wurde. Einige Wörter sind aus dem Jiddischen entlehnt, andere sind russisch, haben aber im Fenja eine andere Bedeutung. Fenja folgt der russischen Grammatik. In der Sowjetunion breitete sich der Jargon zunehmend in der Bevölkerung aus, wohl auch deshalb, weil Millionen die Lager durchliefen. 

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    Tschernucha

    Wörtlich Scharzmalerei, Darstellung der Trostlosigkeit des russischen Alltags, von Schmutz, Verfall und Gewalt, speziell in der Literatur und Kunst der 1990er Jahre.

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    Radsiwill

    Radziwiłł (belaruss. Radsiwil) ist der Name eines bedeutenden polnisch-litauischen Adelsgeschlechts ruthenischen bzw. belarussischen Ursprungs. Das Geschlecht geht vor allem auf Nikolaus Ostikowicz-Radvila zurück, der als ostslawischer Bojare im Zuge des Treffens von Horodlo im Jahr 1413 ein Wappen des polnischen Adels annahm. Zahlreiche Vertreter des Geschlechts brachten es im Laufe der Geschichte zu hochrangigen weltlichen und religiösen Ämtern im Großfürstentum Litauen und in der polnisch-litauischen Adelsrepublik. Angehörige einer Linie des Geschlechts waren auch später in Preußen beheimatet. Der Stammsitz befindet sich in Njaswisch, einer Kleinstadt, die heute in der Oblast Minsk in Belarus liegt.

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    Raspredelenije (Belarus)

    Raspredelenije (dt. Verteilung/Aufteilung) bezeichnet ein System der Pflichtzuweisung von Hochschulabsolventen auf Arbeitsstellen in staatlichen Strukturen und Unternehmen. Historisch geht diese Art eines staatlich verordneten Arbeitspraktikums auf die Sowjetunion zurück, wo alle Absolventen von Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen eine gewisse Zeit in Unternehmen, Organisationen oder Schulen verbringen mussten, die der Staat ihnen zuwies. Diese Praxis existiert bis heute in Belarus. In Russland wurde 2023 ein Gesetzesvorhaben eingebracht mit dem Ziel, dieses System wiederzubeleben.

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    Turgenjewsches Mädchen

    In den Werken des russischen Schriftstellers Iwan Turgenjew (1818–1883) spielt oft ein bestimmter Typ junger Frauen eine wichtige Rolle. Sie sind feinfühlig, bescheiden und introvertiert. Ihrem zurückhaltenden Wesen steht jedoch ein reiches Innenleben gegenüber. Oft verlieben sich diese jungen Frauen in den Helden der Geschichte. Als einzige erkennen sie sein wahres Wesen, während Reichtum und weltliche Dinge sie nicht beeindrucken. In der Literaturwissenschaft ist das „Turgenjewsche Mädchen“ ein gebräuchlicher Begriff.

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    Dascha Bjalkewitsch

    Dascha Bjalkewitsch (russ. Darja Belkewitsch, geb. 1993) ist eine belarussische Lyrikerin und Kulturmanagerin. Sie hat an der Belarussischen Staatlichen Wirtschaftsuniversität, Fachrichtung Philosophie und Literatur, in Minsk studiert. Ihre Gedichte erschienen in zahlreichen Literaturzeitschriften und wurden ins Deutsche, Polnische und Russische übersetzt.

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    Opa (Schwanensee)

    Eine Anspielung. Mit dem „Opa“ oder dem „Alten“ ist Putin gemeint. Der „See“ ist eine Anspielung auf die Datschenkooperative „Osero“ (dt. See), die Putin mit Freunden aus Sankt Petersburg gründete, die später während Putins Präsidentschaft zu Milliardären wurden. Der See steht hier also für Putins Korruptionsnetzwerk.

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