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    Retsch

    Die 1906 gegründete Tageszeitung Retsch (dt. Rede) positionierte sich als ein unparteiisches demokratisches Medium, war tatsächlich aber ein Organ der Partei der Volksfreiheit (konstitutionelle Demokraten). Herausgeber der Zeitung waren unter anderem die Juristen und Politiker Iwan Petrunkewitsch und Wladimir D. Nabokow (der Vater des Schriftstellers Vladimir Nabokov). Die Zeitung wurde von den Bolschewiki am 26. Oktober 1917 geschlossen, fast die ganze Redaktion wanderte daraufhin aus.

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    St. Petersburg-Petrograd

    Die 1703 als St. Petersburg gegründete Hauptstadt des russischen Zarenreiches wurde unmittelbar nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, in dem Russen unter anderem gegen Deutsche kämpften, in Petrograd umbenannt. Die Umbenennung war mit der massiven anti-deutschen Stimmung verbunden.

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    negative Mobilisierung

    Der Begriff negative Mobilisierung wurde von dem Soziologen und Leiter des Meinungsforschungszentrums Lewada Lew Gudkow eingeführt. Als negative Mobilisierung bezeichnet er die Art und Weise der Konsolidierung der Gesellschaft, die kein klares gemeinsames Ziel hat. Diese Konsolidierung erfolgt vor allem über einen gemeinsamen Feind oder eine unerwünschte Entwicklung, die von aufgeheizten Massen, Angst und Hass begleitet wird. Die negative Mobilisierung entfaltet sich in der Erwartung einer sinkenden Lebensqualität und von einem Verlust gemeinsamer Werte.

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    Denkmal für Iwan den Schrecklichen

    In Orjol, rund 400 Kilometer südwestlich von Moskau, wurde erstmals überhaupt in Russland ein Denkmal für den umstrittenen Zaren Iwan, den Schrecklichen errichtet. Die feierliche Einweihung war Mitte Oktober 2016 im Beisein von Vertretern aus der lokalen Politik, zudem von verschiedenen Vertretern von politischen – sowjet-nostalgisch bis imperial – ausgerichteten Strömungen, darunter Alexander Saldostanow, Anführer des Biker-Clubs Nachtwölfe und Schriftsteller Alexander Prochanow. Der Zar war einst Begründer der heutigen 300.000-Einwohnerstadt.

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    Frentsch

    Als Frentsch wird eine Feldjacke mit weichem Halskragen und großen aufgesetzten Taschen auf der Brust bezeichnet. Solche Jacken wurden in den 1920er bis 1940er Jahren von Führungskorps der Roten Armee getragen. Zurzeit wird dieses Kleidungsstück vor allem mit der Persönlichkeit Stalins assoziiert. Er trug diese Jacke meist zu offiziellen Anlässen. Benannt wurde sie nach dem britischen Militärführer John Denton Pinkstone French (1852-1925).

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    Gedenktafel für Carl Gustaf Emil Mannerheim

    Für Carl Gustaf Emil Mannerheim (1867-1951) wurde im Juli 2016 in St. Petersburg eine Gedenktafel eingeweiht, was in der Öffentlichkeit heftig diskutiert wurde. Mannerheim diente einerseits von 1887 bis 1917 in der russischen Armee, andererseits war er Oberbefehlshaber der finnischen Armee im Winterkrieg 1939 bis 1940 gegen die Sowjetunion. Im Oktober 2016 wurde die Gedenktafel von Unbekannten wieder abmontiert, tauchte später aber wieder auf. Die Russische Militärhistorische Gesellschaft kündigte nachträglich an, der Tafel einen Platz im Museum des Ersten Weltkrieg zu geben.

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    Umbenennung der Moskauer Metrostation Woikowskaja

    Seit Anfang der 1990er Jahre wird die Umbenennung der Moskauer Metrostation Woikowskaja diskutiert. Sie ist benannt nach Pjotr Woikow (1888-1927), der als einer der Organisatoren der Erschießung von Zar Nikolaus II. und seiner Familie gilt. Bei einer Volksabstimmung im November 2015 stimmten 53 Prozent gegen die Umbenennung.

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    Volksverräter (Rede Putins)

    Als Volksverräter werden in Russland derzeit häufig Menschen bezeichnet, die sich kritisch gegenüber dem Regierungskurs positionieren und deren Kritik dabei als „russlandfeindlich“ empfunden wird, etwa in der Krimfrage. Geläufig wurde die Wendung insbesondere durch die Krimrede Wladimir Putins am 18. März 2014. Darin sprach er von Volksverrätern als Teil der sogenannten Fünften Kolonne, also der Subversion bezichtigte Gruppierungen, die am Umsturz der bestehenden Ordnung im Interesse des Westens arbeiten würden.

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    Solowezki-Stein in Moskau

    Der sogenannte Solowezki kamen (dt. Solowezki-Stein) ist ein Denkmal für die Opfer der politischen Repressionen in der UdSSR. Der Stein wurde im Jahr 1990 vor dem Gebäude des Inlandsgeheimdienstes FSB, dem damaligen KGB, auf dem Lubjanskaja-Platz in Moskau aufgestellt. Er war von den Solowezki Inseln im Weißen Meer hingebracht worden. Hintergrund ist, dass sich auf den Solowezki Inseln das erste Arbeitslager in der UdSSR befand. Das umgangssprachliche Wort Solowki, das diese Inseln bezeichnet, wurde deswegen zum Synonym der Repressionen.

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    Aktion Rückgabe der Namen

    Die Aktion unter dem Titel Rückgabe der Namen erinnert jedes Jahr um den 29. und 30. Oktober an die Opfer der Repressionen in den 1930er Jahren unter Stalin, speziell an die Toten des Großen Terrors von 1937 und 1938. In vielen russischen Städten treten Menschen dafür an einem öffentlichen Platz an ein Mikrofon und verlesen nacheinander die Namen der Opfer. Das Gedenken wird von der Menschenrechtsorganisation Memorial getragen.

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