Das Gesetzespaket sieht unter anderem eine massive Vorratsdatenspeicherung vor. Außerdem wurde die Anzeigepflicht für alle als terroristisch bzw. extremistisch eingestuften Straftaten eingeführt, bei Unterlassung droht bis zu einem Jahr Haft. Da der Begriff des Extremismus einer weit gefassten Logik folgt, wird befürchtet, dass das Paket eine Welle von Denunziationen auslöst.
Ljudmila Alexejewa (1927–2018) war Gründungsmitglied und seit 1996 Vorsitzende der NGO Moskauer Helsinki-Gruppe. Seit 2004 bis zu ihrem Tod war die Menschenrechtsaktivistin Mitglied im Menschenrechtsrat beim russischen Präsidenten.
Lew Ponomarjow (geb. 1941) ist ein russischer Menschenrechtsaktivist. Er war zwischen 1994 und 1996 Dumaabgeordneter und leitete von 1997 bis 2019 die NGO Für Menschenrechte, die 2014 als sogenannter „ausländischer Agent“ registriert wurde und 2019 schließen musste. Ponomarjow selbst wurde im Dezember 2020 ebenfalls zum „ausländischen Agenten“ erklärt.
Die Moskauer Helsinki-Gruppe ist die älteste Menschenrechtsorganisation Russlands. Sie wurde bereits zu Zeiten der Sowjetunion, im Jahr 1976, gegründet. Um der Registrierung als ausländischer Agent zu entgehen, verzichtet die NGO auf finanzielle Mittel aus dem Ausland.
Sa Prawa Tscheloweka (dt. Für Menschenrechte) war eine 1997 gegründete NGO. Sie bot Menschenrechtsschutz und dokumentierte Menschenrechtsverletzungen in Russland. Wegen finanzieller Förderung aus dem Ausland wurde die NGO 2014 als sogenannter ausländischer Agent registriert. Im Oktober 2019 hat das Oberste Gericht der Russischen Föderation die Organisation aufgelöst.
Gesellschaftliches Verdikt ist eine 2004 gegründete NGO, die Opfer staatlicher Rechtsschutzorgane in Menschenrechtsfragen unterstützt. Wegen finanzieller Förderung aus dem Ausland wurde die NGO als sogenannter ausländischer Agent registriert.
Skomorochi (dt. etwa „Gaukler“) wurden im Mittelalter Unterhaltungskünstler genannt, die mit ihrem Programm von Ort zu Ort reisten. Zumeist handelte es sich dabei um Musiker, Akrobaten oder Komiker.
Sowohl die Zahl als auch die ethnische Zusammensetzung der Kämpfer ist umstritten. Vermutlich setzten sie sich hauptsächlich aus Tschetschenen und Inguschen zusammen. Außerdem gehörten mutmaßlich zwei afghanische Mujahedeen, ethnische Russen, Nordosseten und Kabardiner zu der Gruppierung.
OMON (Otrjad Mobilny Osobogo Nasnatschenija – dt. „Mobile Einheit besonderer Bestimmung“) umfasst verschiedene Spezialeinheiten der Polizei. Sie werden vor allem bei Demonstrationen und Massenveranstaltungen herangezogen, aber auch bei Geiselnahmen, Aktionen gegen organisierte Kriminalität oder für den Objektschutz eingesetzt. Das 1988 gegründete Format untersteht seit 2016 der neu geschaffenen Nationalgarde Russlands.