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    mongolisch-tatarisches Joch

    Bezeichnung für die Herrschaft der Tataren über die Rus vom 13. bis zum 15. Jahrhundert. Obwohl die russischen Fürstentümer in dieser Zeit im Machtbereich der sogenannten Goldenen Horde lagen, konnten sie eine gewisse Autonomie bewahren. Heute wird die Zeit der Mongolenherrschaft von Historikern in Russland unterschiedlich bewertet. Einerseits habe sie zu einem Abbruch der Beziehungen zum Westen und damit zu einer Abkapselung des orthodoxen Russland geführt. Andererseits habe die Auseinandersetzung mit der Fremdherrschaft eine wichtige Rolle in der Entwicklung der russischen Gesellschaft geführt und das von den Tataren beherrschte Gebiet gilt als geopolitischer Vorgänger des russischen Imperiums.

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    Nowgorod

    Weliki Nowgorod (dt. Großes Nowgorod) ist eine Stadt südöstlich von Sankt Petersburg. Im Jahr 859 zum ersten mal erwähnt, gehört sie zu den ältesten Städten Russlands. Aufgrund der strategisch vorteilhaften Lage an den zwei wichtigsten Handelswegen (von der Ostsee nach Byzanz und zum Kaspischen Meer), wurde die Stadt im 14. Jahrhundert zu einer der größten Handelsstädte Europas und war Hauptstadt der Republik Nowgorod. Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts war Nowgorod unabhängig von Moskau und zeichnete sich durch seine feudal-demokratischen Institutionen wie dem sogenannten Wetsche (dt. Volksversammlung) aus. Aufgrund dieser Versammlungen gilt Weliki Nowgorod als Beispiel einer frühdemokratischen Stadtrepublik.

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    Semski Sobor

    Bereits zwei Jahre nach seiner Krönung und damit noch mehr als zehn Jahre vor Gründung der Opritschnina, berief Iwan IV. (der „Schreckliche“) im Jahr 1549 das erste Mal eine Ständeversammlung ein. Diese tagten im 16. und 17. Jahrhundert in unregelmäßigen Abständen. In ihnen waren Vertreter aller Stände mit Ausnahme der leibeigenen Bauern vertreten. Die Versammlungen befassten sich mit politischen, wirtschaftlichen und administrativen Fragen, segneten zumeist jedoch nur bereits vom Zaren getroffene Entscheidungen ab. Trotzdem spielten sie für die Entwicklung der russischen Gesellschaft eine wichtige Rolle, da in ihnen erstmals nicht nur die bojarische Aristokratie zu Wort kam, sondern zum Beispiel auch Vertreter der städtischen Oberschichten, Kaufleute und Handwerker.

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    Volksversammlung

    Das Wetsche war bis ins 16. Jahrhundert ein Organ der Mitbestimmung und Selbstverwaltung in der Rus und damit eine frühe Form der demokratischen Teilhabe. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt im Jahr 997 war das Wetsche in der Republik Nowgorod bis zum Ende des 15. Jahrhunderts die höchste gesetzgebende und juristische Gewalt. Teilnehmen durften jeweils die Oberhäupter eines Clans, welche Möglichkeiten der Einflussnahme sie auf den Versammlungen hatten, hing von ihrer gesellschaftlichen Stellung ab. Mit der Zerschlagung der Republik Nowgorod durch Iwan IV. im Jahr 1569 endete die Tradition der Wetsche.

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    Republik Polen-Litauen

    Die Republik Polen-Litauen wurde 1569 als ein Unionstaat des Großürstentums Litauen und des Königreichs Polen gegründet. Das Gebiet umfasste um das Jahr 1618 den größten Teil des heutigen Polens und Litauens. Aber auch Lettland, Weißrussland und Teile Russlands, Estlands, Moldawiens, Rumäniens und der Ukraine gehörten zur Union. Nach vielen blutigen Kriegen in Osteuropa wurde die Republik Ende des 18. Jahrhunderts von Russland, Preußen und Österreich geteilt. Die Republik war ein Vielvölkerstaat mit vielen unterschiedlichen Konfessionen. Obwohl der Katholizismus, dem auch die politische Elite angehörte, dominierte, bekannten viele Bürger sich zum Protestantismus, zur Orthodoxie, zum Judaismus oder zum Islam.

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    Großfürstentum Litauen

    Das Großfürstentum Litauen war ein im Mittelalter und der frühen Neuzeit bestehender Staat. Seit dem 13. Jahrhundert wuchs die Fläche kontinuierlich und erstreckte sich im 15. Jahrhundert nicht nur über das Territorium des heutigen Litauen, sondern auch über Belarus und Teile der Ukraine, Russlands und Polens. Obwohl das Land ein multikonfessioneller und Vielvölkerstaat war, herrschte bis 1356 die Orthodoxie vor. Im Jahr 1569 wurde der Unionsstaat Rzeczpospolita (dt. Republik Polen-Litauen) gegründet. Viele Historiker sehen im Großfürstentum einen historischen Konkurrenten Moskaus in der sogenannten Sammlung der russischen Erde.

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    Alexej Mosgowoi

    Alexej Mosgowoi (1975–2015) war einer der Militärführer der Lugansker Volksrepublik und führte die Brigade Prisrak an. Sein Auto wurde am 23. Mai 2015 mit einem Maschinengewehr beschossen, er und sechs weitere Menschen kamen dabei ums Leben. Die Hintergründe des Attentats wurden bis heute nicht aufgeklärt.

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    Partei 5. Dezember

    Die Partei 5. Dezember [Partija 5 dekabrja] wurde im Dezember 2012 gegründet. Ihr Name spielt auf die Protestaktion am 5. Dezember 2011 auf dem Bolotnaja-Platz in Moskau an. Dort demonstrierten spontan tausende Menschen gegen die Ergebnisse der Parlamentswahl. Diese Kundgebung war der Auftakt zu einer Protestwelle, die bis 2012 andauerte. Die Behörden haben der Partei  aufgrund von Formfehlern mehrfach die Registrierung verweigert.

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    PARNAS-Liste

    PARNAS ist offiziell registriert und darf daher an Wahlen teilnehmen. Die Idee der Demokratischen Koalition war es, Kandidaten verschiedener (zumeist nicht formal als Parteien registrierter) Gruppen auf der Liste der Partei PARNAS zu versammeln und so die liberalen politischen Kräfte zu bündeln

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    Andrej Netschajew

    Der Wirtschaftswissenschaftler, der von 1992 bis 1993 russischer Wirtschaftsminister war, ist Gründer und Vorsitzender der Partei Bürgerinitiative.

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