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    Schmarotzer (Tunejadez)

    Der Begriff Tunejadstwo wird verwendet, um einen vermeintlich parasitären Lebenswandel auf Kosten der Gesellschaft zu bezeichnen. In der Sowjetunion wurde 1961 eine Verordnung erlassen, die ein Selbstversorgerleben für parasitär erklärte und bei Lagerhaft verbot. Ähnliche Gesetze und Verordnungen, die offizielle Arbeitslosigkeit verboten, galten bis 1991. Im Jahr 1964 wurde der spätere Literaturnobelpreisträger Josef Brodsky als Tunejadez zu fünf Jahren Zwangsarbeit im Gebiet Archangelsk verurteilt.

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    Sowchose

    Bezeichnung für staatliche Landwirtschaftsgroßbetriebe in der UdSSR. Das Wort leitet sich ab von den Anfängen der Wörter „sowjetisch“ (sowetski) und „Wirtschaft/Haushalt“ (chosjaistwo). Im Unterschied zu Kolchosen waren Sowchosen in Staatsbesitz. Die Arbeiter waren daher Angestellte, keine Miteigentümer.

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    Kolchose

    Das Wort bezeichnete in der Sowjetunion eine landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft. Es setzt sich zusammen aus den Anfängen der Wörter „kollektiv“ (kollektiwny) und „Wirtschaft/Haushalt“ (chosjaistwo). Seit 1929 wurde die Landwirtschaft mit Zwangskollektivierungen in Kolchosen organisiert. Die Betriebe waren formal selbstverwaltet, die Produktionsmittel gehörten dem Kollektiv. Die Leiter der Kolchosen wurden allerdings von der Partei eingesetzt, und der Boden gehörte dem Staat.

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    Liquidatoren

    Als Liquidatoren werden Menschen verschiedener Berufsgruppen bezeichnet, die nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl dabei halfen, die unmittelbaren Folgen einzudämmen: Sie trugen kontaminiertes Material ab, errichteten den ersten Sarkophag über dem Gebäude, leisteten medizinische Betreuung etc. Insgesamt gab es mehrere Hunderttausend solcher Liquidatoren. Sie trugen zum Teil schwere gesundheitliche Schäden davon.

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    Tatjana Moskalkowa

    Die Generalmajorin der Polizei Tatjana Moskalkowa (geb. 1955) übernahm am 22. April 2016 den Posten der Menschenrechtsbeauftragten. Sie war bisher nicht durch Menschenrechtsarbeit in Erscheinung getreten. Im Jahr 1999 trat sie für die sozialliberale Partei Jabloko an, zog aber erst 2007 für die Partei Gerechtes Russland ins Parlament ein. Dort brachte sie nach den Ereignissen um die Aktivistinnen von Pussy Riot ein Gesetz ein, das „Angriffe auf die Sittlichkeit“ unter Strafe stellen sollte. Nach ihrer Berufung zur Menschenrechtsbeauftragten kündigte sie an, das Thema breiter aufzufassen und sich auch für Rechte von Russen im Ausland einzusetzen.

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    Alexander Wertinski

    Alexander Wertinski (1889–1957) war ein russischer Künstler, Sänger und Schauspieler. In Kiew geboren, siedelte er 1913 nach Moskau um, wo er als Theaterregisseur, Komponist und Liedinterpret berühmt wurde. Im Jahr 1920 emigrierte er, hielt sich unter anderem in Deutschland auf und konnte erst 1943 in die UdSSR zurückkehren. Als Dichter und Sänger hatte er einen starken Einfluss auf russische Liedermacher, vor allem auf den sogenannten russischen Rock.

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    Tag der Oktoberrevolution (7. November)

    Am 7. November wurde in der UdSSR der Tag der Oktoberrevolution gefeiert. Die Bolschewiki stürzten die Provisorische Regierung nach dem Julianischen Kalender am 25. Oktober 1917. Da im Januar 1918 der Übergang zum Gregorianischen Kalender beschlossen wurde, feierte man den Tag der Oktoberrevolution erst im November.

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    Zweite Operative Regiment

    Das Zweite Operative Regiment der Moskauer Polizei ist u. a. verantwortlich für die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit bei der Durchführung von Massenveranstaltungen in Moskau.

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    Einzelprotest (Piket)

    Der Einzelprotest in Form einer Person, die mit einem Protestbanner o. ä. an einem öffentlichen Ort steht, ist eine Form des Protests, die in Russland am wenigsten streng reguliert ist: Sie bedarf nicht der vorherigen Anmeldung bei den Behörden. Allerdings ist die Rechtslage seit 2004 nach und nach verschärft worden, z. B. können mehrere solcher Einzelproteste von Gerichten nachträglich als gemeinsame Aktion definiert und entsprechend behandelt werden.

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