Autor:in

dekoder-Team


  • Gnose

    Podstavit

    Der umgangssprachliche Ausdruck ​„jemandem etwas anhängen“​ (​ru. „kogo-to podstavit“) meint: eine Aktion so inszenieren, dass eine andere, unbeteiligte Partei für sie verantwortlich erscheint, und selbst aus dieser Täuschung Nutzen ziehen. Verbreitet ist diese Praxis vor allem im kleinkriminellen Milieu, etwa bei der bewussten Herbeiführung von Autounfällen, um vom Unfallgegner an Ort und Stelle überhöhte Entschädigungszahlungen zu kassieren. Sie spielt aber auch als politische Strategie eine Rolle, oft im Zusammenhang mit Korruptionsfällen.

    Von

  • Gnose

    Amtszeit für Kadyrow (2016)

    Die Amtszeit des tschtetschenischen Oberhauptes läuft im April 2016 aus, die Wahlen finden aber erst im Herbst des Jahres statt. Präsident Putin wird daher einen Übergangspräsidenten ernennen, der die Amtsgeschäfte bis zu den Wahlen führt. Kadyrow hat mehrfach betont, dass er sein Schicksal in Putins Hände legt und nur zu den Wahlen antreten wird, wenn das in Putins Sinne ist. Es gilt allerdings als relativ sicher, dass Kadyrow weiterhin im Amt bleibt.

    Von

  • Gnose

    Pelewinsches Weltbild

    Das Werk des in Russland sehr populären Schriftstellers Wiktor Pelewin zeichnet sich durch einen ironischen Stil und surreale, mystische Elemente aus. Nichts ist, wie es scheint – tatsächlich ist überhaupt nicht festzustellen, was erzählt wird und was Interpretation des Lesers ist. Bisweilen wird Pelewin daher auch mit der literarischen Postmoderne in Verbindung gebracht.

    Von

  • Gnose

    Schaitany

    Ein aus dem Arabischen entlehntes Wort. Im religiösen Zusammenhang bezeichnet es eine Art böser Geister, die zuweilen in Menschengestalt auftreten und Gläubige zur Sünde verführen. Das Oberhaupt der Republik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, bezeichnet gelegentlich seine politischen Gegner – sowohl islamistische Kämpfer als auch Menschenrechtler und liberale Politiker – als Schajtany.

    Von

  • Gnose

    Lew Scharanski

    Kunstfigur im russischen Internet, die alle Klischees eines sowjetischen Dissidenten und heutigen Liberalen vereint und diese persifliert.

    Von

  • Gnose

    Minutka (Platz)

    Ein zentraler Platz in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny. In beiden Tschetschenienkriegen (1994–1996 und 1999–2009) fanden dort opferreiche Kämpfe zwischen den tschetschenischen Separatisten und der russischen Armee statt. Seinen Namen trägt der Platz, da ein Pendlerzug zu sowjetischen Zeiten hier nur eine Minute hielt.

    Von

  • Gnose

    Seljonka (Militärbegriff)

    Seljonka (dt. Brilliantgrün) – eigentlich ein organischer Farbstoff aus der Gruppe der Triphenylmethane – ist ein antiseptisches Wunderheilmittel der russischen Hausmedizin. Das Wort wird vom Militär für Wälder und für die Zeit des Jahres verwendet, in denen die Bäume belaubt sind und daher guten Sichtschutz für Guerilla-Kämpfer bieten.

    Von

  • Gnose

    Igor Kaljapin

    Igor Kaljapin (geb. 1967) war seit den späten 1980er Jahren in der demokratischen Bewegung in Nishni Nowgorod aktiv und gründete im Jahr 2000 das Komitee gegen Folter. Die Menschenrechtsorganisation, der er durchgängig vorstand, wurde 2015 im Zusammenhang mit dem NGO-Agentengesetz aufgelöst. Kaljapin leitet seitdem die Nachfolgeorganisation, das Komitee für die Verhinderung von Folter.

    Von

  • Gnose

    Andrej Babizki

    Seit 1989 war Andrej Babizki als Journalist für den US-finanzierten Sender Radio Swoboda aktiv. Im Jahr 2000 war er Korrespondent in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny, von wo aus er scharfe Kritik am Einsatz der russischen Armee äußerte. Im Januar 2000 wurde er von russischen Einheiten in Tschetschenien gefangengenommen und später gegen separatistische Kämpfer ausgetauscht. Im Jahr 2014 äußerte er Verständnis für die russische Position im Krim-Konflikt und wurde daraufhin von Radio Swoboda entlassen. Im Jahr 2015 half er beim Aufbau eines Fernsehsenders in der selbsterklärten Donezker Volksrepublik in der Ostukraine.

    Von

  • Gnose

    Jelena Masjuk

    Journalistin, Moderatorin und Mitglied des Rates des Präsidenten für die Entwicklung der Zivilgesellschaft und Menschenrechten. Im Jahr 1997 wurde sie als Teil einer Gruppe von Journalisten in Tschetschenien entführt und kam erst drei Monate später wieder frei.

    Von