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    Sergej Kowaljow

    Der Biophysiker Sergej Kowaljow (1930– 2021) war ein Mitglied der sowjetischen Dissidenten- und Menschenrechtlerszene, u. a. als Mitautor des Untergrundblattes Chronik laufender Ereignisse. Ab 1994 war er für ein Jahr Menschenrechtsbeauftragter der russischen Regierung und kritisierte als solcher den Einsatz der russischen Armee in Tschetschenien aufs Schärfste. Zuletzt war er im Vorstand der Menschenrechtsorganisation Memorial.

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    Tschernokosowo

    Eine Ortschaft im Nordwesten der Republik Tschetschenien. Hier gibt es seit 2000 eine Haftanstalt, die 2005 in ein Lager für verurteilte Straftäter umgewandelt wurde. Dort werden Personen untergebracht, die nach Auffassung des Gerichts eine besondere Gefährdung für die Allgemeinheit darstellen. Seit der Gründung beklagen Menschenrechtsschützer, dass Gefangene in der Haftanstalt gefoltert und gedemütigt werden.

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    Zindan

    Gemeint ist ein höhlen- oder grubenartiger Keller, in dem Gefangene gehalten werden. Das Wort ist seit dem zweiten Tschetschenienkrieg in der russischen Medienlandschaft weit verbreitet, als es mehrfach Berichte über Geiseln und Gefangene in solchen Erdkellern gab. Das Wort stammt aus dem Persischen, in der tschetschenischen Sprache existiert es nicht.

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    Federaly (Armee)

    Gemeint ist die russische Armee, die in den 1990ern in zwei Kriegen gegen tschetschenische Aufständische gekämpft hat. Das Adjektiv „föderal” wurde verwendet, um die Zugehörigkeit zum Zentralstaat zu markieren.

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    Sicherheitsrat der UdSSR

    Per Verfassungsänderung im Dezember 1990 geschaffen, übernahm der Sicherheitsrat einige Funktionen des zuvor abgeschafften Rats des Präsidenten der UdSSR. Der Begriff der Sicherheit wurde dabei weit definiert und umfasste auch Wirtschaft, Umwelt und staatliche Stabilität. Nach dem Augustputsch 1991 setzte Gorbatschow, der dem Rat als Präsident vorstand, alle am Putsch beteiligten Ratsmitglieder ab.

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    Vilniusser Blutsonntag

    Im Jahr 1990 erklärte Litauen seine Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Es kam daraufhin in mehreren Städten zu Konfrontationen zwischen Anhängern und Gegnern der Entscheidung. Letztere wurden von sowjetischen Truppen unterstützt. Bei Zusammenstößen während der Stürmung des Fernsehturms und der Staatsmedien in Vilnius durch die Sowjetarmee am 13. Januar 1991 wurden 14 Menschen getötet und über 1000 verletzt. Dieser Tag wird seither manchmal als Blutsonntag bezeichnet.

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    „Ich habe dich gehört“

    Der relativ neue Ausdruck „Ich habe dich/sie gehört“ hat sich in Regierungs- und Wirtschaftskreisen schnell verbreitet und wird auch oft von Wladimir Putin gebraucht. Er wird auf zwei Arten verwendet: Erstens, um jemanden kurz abzufertigen („Ich bin nun informiert, das Thema ist abgeschlossen“), und zweitens, um die Hierarchie zwischen den Sprechenden zu betonen („Ich werde darüber später allein entscheiden“).

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    Bella Rapoport

    Bella Rapoport ist eine junge, feministische Journalistin und Aktivistin. Sie schreibt unter anderem für das Internetportal Colta.ru. Dort bezeichnete sie im März 2015 einen Beitrag des Onlineprojekts Meduza, der über Sexismus aufklären wollte und für den sie selbst als Expertin befragt worden war, als teilweise reaktionär und sexistisch. In der Folge entspann sich in den sozialen Medien eine Diskussion über Sprache und Geschlechterrollen, die in ihrer Hitzigkeit ihresgleichen suchte.

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    Maria Arbatowa

    Eine russische Journalistin, Dramaturgin und Fernsehmoderatorin, die sich außerdem für feministische Themen engagiert. Im Jahr 1996 gründete sie den Klub der Frauen, die sich in die Politik einmischen. Sie setzte sich öffentlich für die Rechte sexueller Minderheiten ein und stellte sich gegen die Verurteilung der Aktivistinnen von Pussy Riot im Jahr 2012.

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    Pawel Wolja

    Pawel Wolja ist Comedian, Schauspieler, DJ und Sänger. Geboren 1979, absolvierte er in seiner Heimatstadt Pensa ein Lehramtsstudium, ging aber 2001 nach Moskau und begann eine Karriere im Unterhaltungsmetier.

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