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    Stechfliege

    Ein Roman der englischen Schriftstellerin Ethel Voynich, erschienen 1897. Die Handlung spielt um 1840 im österreichisch kontrollierten Teil Italiens und portraitiert die antireligiöse und nationalistische Untergrundbewegung „Junges Italien“. Der zunächst romantisch-naive englische Priesterschüler Arthur Burton entwickelt sich zum Sozialrevolutionär, der unter dem Pseudonym „Stechfliege“ satirische Traktate gegen die kirchlichen Autoritäten verfasst.

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    Notschleshka

    Die Organisation Notschleshka (dt. etwa „Nachtasyl“) wurde 1990 in Leningrad gegründet. Als damals aufgrund der Lebensmittelknappheit Rationskarten ausgegeben wurden, erwirkte die Organisation, dass auch Obdachlose damit versorgt wurden. Heute stellt sie Notunterkünfte bereit, teilt Essen und heiße Getränke aus, unterstützt Obdachlose in juristischen Fragen und bietet Hilfe bei Alkoholentzug und der Rückkehr ins normale Leben an. Sie finanziert sich hauptsächlich aus Spenden und zum Teil aus staatlichen Zuschüssen.

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    Seljodka pod schuboj

    Ein Salat, den man in Deutschland eher als geschichtete Vorspeise bezeichnen würde. Die wörtliche Übersetzung ist „Hering unterm Pelzmantel“: Heringsfilets werden in kleine Würfel geschnitten und als erste Schicht auf dem Boden der Schüssel verteilt. Fein geriebene Zwiebel darüber verteilen und mit Mayonnaise bedecken. Darüber grob geriebene Kartoffel, mit Mayonnaise bedecken, dann geriebene Möhre, mit Mayonnaise einreiben, dann geriebenes Ei, mit Mayonnaise bedecken, dann die letzte Schicht geriebene rote Bete, mit Mayonnaise bedecken. Dann ist wohl das geraspelte Gemüse der Pelz. Und die Mayonnaise der Mantel.

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    Salat Olivier

    Der Salat Olivier ist mit Seljodka pod Schuboj (dt. „Hering im Pelz“) einer der beiden Salate, ohne die ein russisches Fest kein Fest ist. Schinken oder Kochwurst, Kartoffel, Möhre, Cornichons und Apfel werden hierfür in kleine Würfel geschnitten, eine Zwiebel sehr fein zerkleinert und ein Ei sehr fein gehackt, Erbsen werden hinzugefügt. Sowie Mayonnaise, Salz und frisch gemahlener Pfeffer. Das ist ein Muss, ähnlich dem deutschen weihnachtlichen Kartoffelsalat. Allerdings hat diese Delikatesse, wie der Name vermuten lässt, einen vornehmen Vorgänger in der Kreation eines französischen Kochs im Moskau der 1860er Jahre: Mit dem Fleisch wilder Haselhühner, Kalbszunge, Kaviar und Flusskrebsen, aber vor allem mit einer berühmt gewordenen Sauce. Deren Rezept hat der Koch Monsieur Lucien Olivier leider mit ins Grab genommen, aber sie soll einer Mayonnaise ähnlich gewesen sein. So sind die Russen auch heute noch sehr darauf bedacht, die richtige Mayonnaise zu bekommen, am besten die sogenannte Provencale, die mehr Essig enthält und weißer ist als andere Sorten. Außerdem – und das unbedingt – müssen alle Zutaten wirklich fein zerkleinert sein. Andere Varianten gelten als bäuerisch. Zumeist solche Varianten findet man in anderen Ländern unter dem Namen Russischer Salat.

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    Stalins zehn Schlägen

    Der Ausdruck bezeichnete in der sowjetischen Geschichtsschreibung eine Serie von zehn erfolgreichen Offensiven der Roten Armee gegen die Achsenmächte im Zweiten Weltkrieg. Stalin selbst verwendete den  Ausdruck zuerst in einer Rede zum Gedenken der Oktoberrevolution im Jahr 1944. Seit dem Beginn der Entstalinisierung in den 1950er Jahren wurde der Begriff ausgemustert.

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    Bereshenowo Bog bereshet

    „Bereshenowo Bog bereshet“ (wörtl. „Den Behutsamen behütet Gott“) – russisches Sprichwort, das soviel bedeutet wie „Vorsicht ist besser als Nachsicht“. In diesem Zusammenhang dient das Sprichwort als Werbeslogan für eine Bank.

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    Neue Zeitrechnung

    Im 16. Jahrhundert reformierte Papst Gregor XIII. den bis dahin geltenden julianischen Kalender. Zehn Tage wurden ausgelassen, um den Kalender an den Lauf der Sonne anzupassen. Vor allem nicht-katholische Staaten, darunter das orthodoxe Russland, setzten die Reform jedoch nicht sofort um. Erst 1918 führten die Bolschewiki die „neue Zeitrechnung“ ein. Die orthodoxe Kirche lebt noch immer nach dem alten Kalender, der gegenwärtig dreizehn Tage zurückliegt.

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    Transnistrien

    Transnistrien ist ein völkerrechtlich zur Republik Moldau gehörendes Gebiet im Osten des Landes. In einem Krieg von März bis August 1992 erreichte Transnistrien eine De-facto-Unabhängigkeit von Moldau. Die moldauische Seite warf Russland eine aktive Beteiligung an Kampfhandlungen vor. Russland hat dort zwischen 1200 und 1400 Soldaten stationiert. 

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    „Im Klo abmurksen“ (Putin)

    Am 24. September 1999 erklärte Wladimir Putin – damals Ministerpräsident – in einer aufgebrachten Stellungnahme, dass man die tschetschenischen Terroristen „im Klo abmurksen“ werde. Am Tag zuvor hatte die russische Luftwaffe im Zuge des Zweiten Tschetschenienkrieges die tschetschenische Hauptstadt Grosny bombardiert. Die Äußerung avancierte zum geflügelten Wort und wurde verschiedentlich verballhornt. Zugleich unterstützte sie jedoch Putins Image eines entschlossenen und krisenfesten Regierungschefs.

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    Chatschik

    „Chatschik“ oder „chatsch“ war ursprünglich eine abwertende Bezeichnung für Armenier, die mittlerweile oft für alle Völker des Kaukasus verwendet wird. Das Wort leitet sich von der Verniedlichungsform des armenischen Vornamens Chatschatur ab.

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