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    Holodomor

    Der Begriff Holodomor setzt sich aus den ukrainischen Wörtern „Holod“ – Hunger und „moryty“ – Tötung, Vernichtung zusammen und bezeichnet die Hungersnot in der Ukraine in den Jahren 1932/33, der mehrere Millionen Menschen zum Opfer fielen. Die wörtliche Übersetzung bedeutet soviel wie „Töten durch Hunger“. Die Bewertung der Hungersnot ist bis heute umstritten. Im Mittelpunkt der Debatte steht die Frage, ob die Hungersnot vorsätzlich durch die Politik Stalins herbeigeführt wurde oder einfach eine Folge von Missernten und Zwangskollektivierung war. 

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    Bandera-Faschisten

    Stepan Bandera (1909–1959) war ein bekannter ukrainischer Nationalist und Partisan. Er schloss sich bereits früh der „Organisation Ukrainischer Nationalisten“ an, die im Zweiten Weltkrieg mit der Wehrmacht zusammenarbeitete. Die Person Bandera ist umstritten: Im Osten der Ukraine und in Russland gilt er als Nazi-Kollaborateur und Kriegsverbrecher. Im Westen der Ukraine wird er oft als Nationalheld verehrt, da er die Unabhängige Ukraine ausrief und dafür von den Nazis verhaftet und ins KZ Sachsenhausen verschleppt wurde.

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  • Gnose

    aufgetaute Melodie

    Anspielung auf eine Szene aus dem Roman „Gargantua und Pantagruel“ des französischen Renaissance-Schriftstellers François Rabelais. Während einer Schiffsreise am Rande eines phantastischen „Eismeeres“ vernehmen die Protagonisten unbekannte Klänge. Sie vermuten, dass es sich um längst verklungene Weisheiten klassischer Philosophen handelt – um Wörter, mit denen sie selbst nichts anzufangen wissen, deren Anziehungskraft sie sich jedoch nicht entziehen können.

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    größte geopolitische Katastrophe des Jahrhunderts

    Schon im April 2005 bezeichnete Wladimir Putin in seiner Rede zur Lage der Nation den Zerfall der Sowjetunion als „größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts“. Auch in der Folgezeit äußerte er mehrmals sein Bedauern über den Zerfall. So betonte Putin 2016, dass der Zusammenbruch „nicht nötig gewesen“ sei: Man hätte die Sowjetunion stattdessen reformieren oder demokratisch umgestalten können.

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    Bombardierung von Katyr-Jurt

    Eine Operation der russischen Armee im zweiten Tschetschenienkrieg. Im Februar 2000 gewährten russische Streitkräfte den tschetschenischen Rebellen einen Rückzugskorridor aus der Hauptstadt Grosny, der u. a. durch das Dorf Katyr-Jurt führte. Dort waren auch etwa 7000 Flüchtlinge untergebracht. Ohne die Zivilbevölkerung zu warnen, bombardierte die russische Armee am 7. Februar das Dorf. Nach offiziellen Angaben starben 46 Dorfbewohner, die Menschenrechtsorganisation Memorial zählte 167 tote Zivilisten.

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    Wjatscheslaw Gaiser

    Wjatscheslaw Gaiser war lange Zeit Vorzeige-Gouverneur des Gebietes Komi: Die Wirtschaft in der Region florierte, Gaiser galt als bescheiden und bodenständig und wurde 2015 mit 80 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Im September 2015 wurden er, sein Stellvertreter und über ein Dutzend hoher Beamter und Unternehmer der Region festgenommen. Ihnen wird unter anderem Geldwäsche und Betrug bei der Privatisierung von Staatseigentum vorgeworfen.

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    Alexander Sidjakin

    Der Jurist Alexander Sidjakin (geb. 1977) machte nach seinem Einstieg in die Politik zunächst in der Region Baschkortostan bei der Partei „Gerechtes Russland“ Karriere. Seit 2011 saß er dann für die Regierungspartei „Einiges Russland“ im nationalen Parlament. Dort wirkte an der Verschärfung des Demonstrationsrechts mit und initiierte das NGO-Agentengesetz.

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    Türkisches Gambit

    „Türkisches Gambit“ ist ein historischer Kriminal- und Agentenroman von Boris Akunin, der im Jahr 2005 von Dshanik Fajsiew verfilmt wurde. Die Handlung spielt in Bulgarien während des letzten Russisch-Türkischen Krieges (1877–1878). Der Protagonist Erast Fandorin ist darin einem türkischen Agenten auf der Spur, der die russische Belagerung der bulgarischen Stadt Plewna sabotieren soll.

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    Port Arthur

    1898 pachtete Russland den Hafen von China als einzigen eisfreien Marinestützpunkt im Fernen Osten. Im Jahr 1904 griff Japan ohne Kriegserklärung den Hafen an und läutete damit den Russisch-Japanischen Krieg (1904–1905) ein. Die Belagerung Port Arthurs war eine der längsten Schlachten des Krieges, die für Russland mit enormen Verlusten – unter anderem mit der Zerstörung der russischen Pazifikflotte – einherging. Die Kapitulation Russlands in Port Arthur bedeutete faktisch die Niederlage im Krieg.

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    Russisch-Japanischer Krieg

    Der Krieg zwischen dem russischen und dem japanischen Kaiserreich (1904–1905) endete für Russland in einer verlustreichen Niederlage. Hintergrund war die Konkurrenz beider Länder um Gebiete in China und Korea sowie der Versuch der russischen Führung, die Bevölkerung von innenpolitischen Problemen abzulenken. Innenminister von Plewe erklärte im Januar 1904, ein „kurzer, siegreicher Krieg“ könne eine Revolution verhindern. Stattdessen beschleunigte die sich abzeichnende Niederlage die revolutionären Ereignisse der Jahre 1905–1907.

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