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    Laryssa Henijusch

    Laryssa Henijusch (russ. Larisa Genijusch, 1910–1983) war eine belarussische Dichterin und Schriftstellerin. Sie wurde im Westen von Belarus, in der Region Hrodna geboren, als diese zum Zarenreich gehörte. 1937 zog sie zu ihrem Mann nach Prag, sie war eine entschiedene Gegnerin der Sowjetunion. 1942 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband. 1943 wurde sie Generalsekretärin der Exilregierung der Belarussischen Volksrepublik (BNR). In dieser Funktion half sie politischen Flüchtlingen und Kriegsgefangenen und sorgte dafür, dass die Archive der BNR nicht in die Hände des NKWD fielen. In der von den Nazis befreiten Tschechoslowakei wurden sie und ihr Mann verhaftet und 1949 zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt. 1956 wird Laryssa Henijusch vorzeitig entlassen, sie kehrt in die BSSR zurück, weigert sich aber bis zu ihrem Tod, die sowjetische Staatsbürgerschaft anzunehmen.

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    Anatoli Bely

    Anatoli Bely (1939–2011) war ein belarussischer Kunstsammler und Kulturaktivist. Im Zuge der Bewegung der nationalen Wiedergeburt in den ausgehenden Jahren der Sowjetunion und in den ersten Jahren des unabhängigen Belarus organisierte er zahlreiche Ausstellungen, die bekannten belarussischen Künstlern und Intellektuellen gewidmet waren. Er trat auch als Initiator von Denkmälern oder Erinnerungstafeln für belarussische Kulturschaffende in Erscheinung. In seiner Heimatstadt Staryja Darohi gründete er 1999 ein privates Kunstmuseum.

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    Rossotrudnitschestwo

    Rossotrudnitschestwo ist formal die staatliche Institution zur Förderung der russischen Sprache und Kultur im Ausland. Wegen der russischen Invasion in die Ukraine hat die EU Rossotrudnitschestwo mit Sanktionen belegt. Demnach unterstützt die Institution unter anderem Handlungen, die die territoriale Unversehrtheit der Ukraine untergraben. Rossotrudnitschestwo gilt für die EU als die wichtigste staatliche Einrichtung, die die Soft Power und den hybriden Einfluss des Kreml ausübt. 

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    Belarus golownowo mosga

    Belarus golownowo mosga (dt. Das belarussische Hirn) ist ein populärer belarussischer Telegram-Kanal. Gegründet wurde er von dem Blogger Igor Lossik, der 2020 festgenommen und Ende 2021 zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde. Der Kanal bietet Informationen und Analysen zu gesellschaftspolitischen Entwicklungen in Belarus und zum Krieg in der Ukraine. Der Kanal wurde im April 2021 von den belarussischen Behörden zur „extremistischen Organisation“ erklärt.

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    Euroradio

    Das Euroradio bzw. das Europäische Radio für Belarus (belaruss. Jeurapeeiskaje radyjo dlja Belarusi) ist ein belarussischer Exil-Radiosender, der sich in der polnischen Hauptstadt Warschau befindet. Euroradio wurde 2006 von dem Journalisten Dimitri Nowikow gegründet, der bereits den Sender Radio 101.2 leitete. Dieser wurde 1996 von den belarussischen Machthabern liquidiert. Das Programm will Belarussen unabhängige Informationen zu Politik, Gesellschaft oder Kultur bieten. Ein Schwerpunkt des Senders, der auf Belarussisch und Russisch sendet, liegt auf der belarussischen Musik.

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    Ballett Der helle Weg

    Gemeint ist wohl eine sowjetische Interpretation des Märchens Aschenputtel. Dies war in der Sowjetunion äußerst beliebt, seine Moral galt als rein sowjetisch: Die arme Protagonistin erreicht ihr Glück durch harte Arbeit, Demut und Großherzigkeit. Damit galt Aschenputtel als ein Vorbild für Komsomol-Mädchen. Die Handlung wurde in der sowjetischen Kunst rege genutzt und diente oft als Grundlage für Inszenierungen und Drehbücher. 

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    „ethnische Russen“

    Die Kategorisierung von Bevölkerungsgruppen nach Ethnien ist ein Relikt aus der Sowjetzeit, da in sowjetischen Pässen nicht nur die Staatsangehörigkeit, sondern auch die ethnische Zugehörigkeit unter dem Punkt „Nationalität“ ausgewiesen wurde. In russischen Pässen gab es diese Angabe noch in den 1990er Jahren. In ukrainischen Dokumenten wird sie seit der Unabhängigkeit 1991 nicht mehr gemacht. Als „ethnische Russen“ in der Ukraine gelten nun jene Menschen, die sich selbst als Russen identifizieren, weil ihre Vorfahren beispielsweise noch russische Staatsangehörige waren, sie selbst aber die ukrainische Staatsbürgerschaft besitzen. 

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    Aqua-Disco

    Die Aqua-Disco (russ. akwadiskoteka) wurde zu einem regelrechten Mem im russischsprachigen Internet und auf Antikorruptions-Demonstrationen, nachdem der Oppositionspolitiker Alexej Nawalny Anfang 2021 in einem Enthüllungsvideo von der Existenz einer solchen in Putins mutmaßlichem Palast am Schwarzen Meer berichtete.

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    „unser Hurensohn“ (Anspielung)

    Offenbar eine Anspielung auf eine oft zitierte Aussage über den damaligen Diktator von Nicaragua, Anastasio Somoza, die dem US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt zugeschrieben wird: „He may be a son of a bitch, but he's our son of a bitch“ (dt. „Er mag ein Hurensohn sein, aber er ist unser Hurensohn“). 

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    Gennadi Dawydko

    Gennadi Dawydko (geb. 1955, belaruss. Henads Dawydska), ist ein belarussischer Film- und Fernsehschauspieler sowie ein bekannter Funktionär und Amtsträger im System von Alexander Lukaschenko. Zwischen 2004 und 2012 war er Abgeordneter des belarussischen Parlaments. Seit 2019 hat er dort wieder einen Sitz. Von 2010 bis 2018 leitete er die staatliche Rundfunkanstalt Belteleradiokampanija. Der Organisation Belaja Rus stand er von 2018 bis 2022 als Vorsitzender vor.   

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