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    Njoman

    Njoman (dt. Memel, litauisch Nemunas) ist ein Fluss, der südwestlich von Minsk auf dem Belarussischen Höhenrücken entspringt und nach 937 Kilometer in Litauen in die Ostsee mündet. Der Njoman gilt den Belarussen, wie der Rhein den Deutschen, als Vaterfluss, der Teil der belarussischen Mythologie ist.

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    Karawai

    Karawai ist ein rituelles Brot mit verschiedenen symbolischen Bedeutungen. In Russland ist es unter anderem ein Hochzeitsgebäck, für manche steht es auch für Gastfreundschaft.

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    Filtration

    Verschiedenen Untersuchungen zufolge betreibt Russland in der Ukraine etwa 20 sogenannte „Filtrationslager“. In diesen Haftanstalten werden verschleppte ukrainische Bürger unter anderem auf ihre Loyalität gegenüber dem russischen Regime geprüft. Sie werden willkürlich festgehalten und interniert, es gibt zahlreiche Hinweise auf Morde an Gefangenen. „Filtrationen“ finden auch außerhalb dieser Lager statt. Ursprünglich waren „Filtrationslager“ Einrichtungen des sowjetischen Innenministeriums. Es handelte sich um Durchgangslager für Mitglieder der Roten Armee, die aus der Kriegsgefangenschaft befreit wurden. In den Lagern sollte überprüft werden, ob es sich bei den Rückkehrern um sogenannte „Vaterlandsverräter“, „Spione“ oder „Deserteure“ handelte. 

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    Grus 300

    In der russischen Armeesprache bedeutet Grus 300 (dt. Fracht 300) einen verwundeten Soldaten, der aus einem Kampfgebiet abtransportiert wird.  

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    Sappeure

    Gemeint sind Soldaten der Kampfmittelbeseitigung, die in der Pioniertruppe Minen räumen. In Russland gibt es ein Sprichwort dazu: „Ein Sappeur irrt sich nur einmal.“

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    „Überfall auf Belarus” (Zitat Lukaschenko, 2022)

    Diese Formulierung bezieht sich auf ein Zitat des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko. Bei einem Treffen mit Wladimir Putin am 11. März 2022 sagte er: „Und ich zeige Ihnen jetzt, woher auf Belarus ein Angriff vorbereitet wurde.“ (russ. A ja seitschas wam pokashu, otkuda na Belarus gotowilos napadenije.) Damit setzte Lukaschenko das Gerücht in die Welt, die Ukraine würde ihrerseits einen Angriff auf Belarus vorbereiten. Das Zitat entwickelte sich zum viralen Hit und wurde in Memes und anderen Formen ironisiert und verballhornt.

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    Michail Pischtschewski

    Michail Pischtschewski war ein belarussischer Architekt, der im Alter von 34 Jahren an den Folgen von Schlägen und Tritten bei einer Attacke durch junge Männer am 27. Oktober 2015 verstarb. Im Mai 2014 hatte Pischtschewski an einer LGBT-Party teilgenommen und war dort von einer Gruppe junger Männer homophob beleidigt und zusammengeschlagen worden. Der Fall sorgte in vielen Teilen der belarussischen Gesellschaft für Empörung, Wut und Trauer und wurde eingehend diskutiert, auch weil der zuständige Staatsanwalt das Motiv „Hass gegen eine bestimmte soziale Gruppe“ nicht in die Anklage aufnahm. 

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    Igor Schunewitsch

    Igor Schunewitsch (belaruss. Ihar Schunewitsch, geb. 1967) ist ein belarussischer Politiker und Staatsfunktionär. Schunewitsch verfügt über eine Ausbildung bzw. ein Studium als Ermittler an den Hochschulen des Innenministeriums der Sowjetunion und der Republik Belarus und trägt deshalb heute den Rang eines Generalmajors. Zwischen 2012 und 2019 bekleidete er den Posten des Innenministers. 2019 bezeichnete er Mitglieder der LGBT-Gemeinschaft öffentlich als „Arschlöcher“. Seit 2021 steht er der Gesellschaft für Jäger und Angler als Vorsitzender vor.

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