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    Schtetl

    Schtetl ist die jiddische Bezeichnung für eine Stadt bzw. eine Kleinstadt mit hohem jüdischen Bevölkerungsanteil. Solche Siedlungen ließen sich bis zum Zweiten Weltkrieg in praktisch allen osteuropäischen Ländern finden. In den Schtetln lebte die jüdische Bevölkerung nach ihrem Glauben und ihren Traditionen. Dennoch waren die Schtetl keine isolierte jüdische Welt, denn häufig gab es einen ebenso großen christlichen Bevölkerungsanteil, eine Kirche und Orte, an denen Juden und Nicht-Juden sich gegenseitig begegneten.

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    Misnagdim

    Misnagdim (hebräisch: Gegner, Widerständler) war eine Bezeichnung der chassidischen Juden für die Anhänger anderer orthodoxer Strömungen des Judentums. Die Misnagdim waren ihrerseits streng religiös, beriefen sich aber auf die talmudischen Schriften und lehnten den als „Aberglauben“ denunzierten Mystizismus und den Kult um einzelne religiöse Oberhäupter ab. Sie konzentrierten sich im 19. Jahrhundert insbesondere in Litauen und den nördlichen Gebieten des heutigen Belarus und sahen sich auch selbst als Gegenpol zum Chassidismus und als Hüter des ‚wahren‘ orthodoxen Judentums. 

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    Chassidismus

    Der Chassidismus ist ein mystischer Volksglaube, der vor allem unter streng religiösen osteuropäischen Juden verbreitet war. Er entstand Mitte des 18. Jahrhunderts in Podolien und Wolhynien (auf den Gebieten der heutigen Ukraine und von Belarus). Chassidim sind in Dynastien organisiert, deren Oberhäupter Rebbe genannt werden. Durch den Holocaust wurde der Chassidismus in Osteuropa nahezu vollständig vernichtet. Heute lebt ein Großteil der chassidischen Juden in den USA und in Israel.

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    Chmelnizki-Aufstand

    Der von 1648 bis 1657 andauernde Kosakenaufstand unter Führung des Hetmans Bogdan Chmelnizki (ukr. Bohdan Chmelnyzkyj) führte zur Abspaltung ukrainischer Gebiete, einschließlich Kiews, von Polen-Litauen und zur Eingliederung dieser ins Russische Zarenreich. Die Kämpfe wurden von massiven antijüdischen Pogromen begleitet, mehrere Zehntausend Juden verloren ihr Leben. Der Aufstand nimmt einen bedeutenden Stellenwert in der osteuropäischen Geschichte ein und wird heute sowohl in der Ukraine als auch in Russland politisch instrumentalisiert.

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    Rat der vier Länder

    Der „Rat der vier Länder” (hebräisch: Wa’ad Arba’ Arazot) war die höchste Institution der jüdischen Selbstverwaltung in Polen-Litauen zwischen 1581 und 1764. 70 Vertreter der „vier Länder” (Großpolen, Kleinpolen, Ruthenien, Wolhynien) trafen zweimal jährlich zusammen, um über interne jüdische Angelegenheiten, darunter auch die Aufteilung der Steuerlasten aller jüdischen Gemeinden im polnisch-litauischen Staat, zu beraten.

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    Pawel Sudoplatow

    Pawel Sudoplatow (1907–1996) war ein sowjetischer Spion und Offizier des Geheimdienstes OGPU (später: NKWD, NKGB). Zu seinen bekanntesten Operationen gehörte die Organisation der Ermordung Leo Trotzkis. 1953 wurde Sudoplatow verhaftet und wegen angeblicher Beteiligung an einem Umsturzversuch zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Er verbüßte seine gesamte Strafe und wurde erst 1992, rund 24 Jahre nach der Entlassung, rehabilitiert. 

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    Christo Grozev

    Christo Grozev (geb. 1969) ist ein bulgarischer Medienschaffender und -investor. Seit 2014 arbeitet er als investigativer Journalist für das Recherchenetzwerk Bellingcat. Für die Enttarnung der Salisbury-Täter (im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal im Jahr 2018) wurde er 2019 mit dem Europäischen Pressepreis in der Kategorie Enthüllungsjournalismus ausgezeichnet.

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    Anklage der LNR gegen Protassewitsch

    Weil Roman Protassewitsch 2014 angeblich im Freiwilligenbataillon Asow gekämpft haben soll, meldete die Generalstaatsanwaltschaft der international nicht anerkannten Luhansker Volksrepublik (LNR), ein Verfahren wegen Terrorismus, Kriegsverbrechen und Völkermord gegen den Journalisten und Blogger eingeleitet zu haben. Angeblich sollen Vertreter der LNR im Juni 2021 nach Minsk gereist sein, um Protassewitsch zu verhören. Dafür gibt es bis heute allerdings keine offizielle Bestätigung.

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    das wichtigste Kaliprodukt (Belarus, Düngemittel)

    Bis dato hat die EU fünf Zusammensetzungen von Kalidüngemittel auf die Sanktionsliste gesetzt. Allerdings unterliegt der Import von Düngemitteln mit einem Nährstoffgehalt (Kaliumoxid) von 40 bis 62 Prozent keinen Beschränkungen. Litauen, das als bedeutender Korridor für Kaliexporte aus Belarus gilt (95 Prozent aller Belaruskali-Exporte wurden in der Regel über Litauen transportiert), hatte den Hafen in Klaipeda und die Eisenbahn für belarussische Kaliexporte zudem erst Anfang 2022 gesperrt. Der Schritt erfolgte, weil die litauische Regierung unter Druck geriet, nachdem die US-Regierung den Kaliexport des staatlichen Düngerkonzerns Belaruskali im Dezember 2021 faktisch verboten hatte.

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    Sektorale Sanktionen gegen Belarus (2021)

    Im Juni 2021 haben die EU-Außenminister zunächst sektorale, auf wirtschaftliche Branchen bezogene Sanktionen beschlossen, nachdem die belarussische Führung im Mai 2021 einen Ryanair-Flug gezwungen hatte, in Minsk zu landen, um den an Bord befindlichen Blogger und Journalisten Roman Protassewitsch festnehmen zu lassen. Diese Sanktionen sollen die Kali- und Ölindustrie des Landes sowie den Finanzsektor treffen. Seither wurden insgesamt sechs Sanktionspakete in Kraft gesetzt, zuletzt Anfang Augsut 2023 aufgrund der Verstrickung Lukaschenkos in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dabei wurde das Exportverbot von Gütern und Technologien erweitert, die zur militärisch-technischen Verbesserung des Landes beitragen.

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