War während der Ereignisse im Januar 1991 Sekretär für Ideologie der Kommunistischen Partei Litauens. Jermalawitschjus rief am 11. Januar 1991 das Komitee der nationalen Rettung als Gegenregierung zu den litauischen Institutionen aus. Aus diesem Grund wurde er später zu acht Jahren Haft verurteilt. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte wies seine Beschwerde, er habe auf der Grundlage geltenden Rechts gehandelt, ab.
Nachdem Litauen im Jahr 1990 seine Unabhängigkeit von der Sowjetunion erklärt hatte, kam es im Januar 1991 in mehreren Städten zu einer Konfrontation von Anhängern und Gegnern der Unabhängigkeit. Letztere wurden von sowjetischen Truppen unterstützt. Das Komitee zur nationalen Rettung wurde am 11. Januar 1991 von der Kommunistischen Partei Litauens als Gegenregierung ausgerufen, die sich gewaltsam für den Verbleib Litauens in der Sowjetunion einsetzte.
Innerhalb eines halben Jahres wurde das Büro der NGO zweimal angegriffen. Nachdem sie Kritik an Kadyrows Äußerungen im Dezember 2014 geübt hatte, legten Unbekannte Feuer in ihren Räumlichkeiten. Im Juni 2015 brachen Bewaffnete in das Büro ein und zerstörten Dokumente und technische Ausstattung. Eine Beschwerde über die Inaktivität der Polizei wurde abgewiesen.
Nachdem 14 Polizisten bei einem Anschlag ums Leben gekommen waren, kündigte Ramsan Kadyrow am 5. Dezember 2014 in einem Post auf Instagram ein hartes Vorgehen gegen radikale Islamisten an. Kadyrow drohte außerdem den Eltern potentieller Extremisten, sie des Landes zu verweisen und ihre Häuser „bis zum Fundament“ zu zerstören.
Eine interregional tätige russische Menschenrechtsorganisation, die sich gegen Folter durch Staatsbedienstete einsetzt und Folteropfern medizinischen und juristischen Beistand leistet. Im Laufe ihrer Tätigkeit seit 2000 wurden 109 Polizisten rechtskräftig verurteilt. Anfang 2015 erklärte das Justizministerium die Organisation zum Ausländischen Agenten, sie löste sich auf und gründete sich neu – nun ohne Finanzierung aus dem Ausland.
Geboren 1948, absolvierte sie das renommierte Moskauer Staatliche Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO) und arbeitete in den 1980ern als Diplomatin. Sie selbst bezeichnet sich als konservative Christin und saß für den linksnationalen Wahlblock Rodina von 2003 bis 2007 in der Duma. Sie leitet das vom russischen Staat finanzierte Institut für Demokratie und Kooperation in Paris, das Menschenrechtsverletzungen in den USA und Europa dokumentiert.
Der finnische Hersteller von Milchprodukten hat erheblich unter den russischen Gegensanktionen – dem Importstopp zahlreicher in der EU produzierter Lebensmittel – gelitten. Obwohl Valio in Russland zwei Produktionsstandorte unterhält, fiel im Jahr 2014 der Umsatz in Russland um 120 Millionen Euro auf 258 Millionen Euro. Die Sanktionen kosten das Unternehmen nach eigenen Angaben 20 % seiner gesamten Verkaufserlöse.
Die russische Form des Tilsiters: ein heller, relativ fester, säuerlicher Schnittkäse. Früher hieß er sowjetski syr (Sowjetischer Käse) – benannt nach der ostpreußischen Stadt Tilsit, die 1945 von der neuen Sowjetmacht in Sowjetsk umbenannt wurde.
Ein sehr verbreiteter Käse, der ursprünglich in der Region um Kostroma, nordöstlich von Moskau hergestellt wurde. Er ist von ähnlicher Textur wie holländischer Gouda, dabei aber etwas säuerlicher im Geschmack.
Im Dezember 1993 trat die russische Verfassung in Kraft. Heute hält fast ein Drittel der russischen Bürger sie für unbedeutend, 27 Prozent sind der Ansicht, dass sie grundlegende Freiheitsrechte garantiert. Warum die Verfassung demgegenüber aber doch nicht ganz funktionslos ist, das erklärt Caroline von Gall.
Die Revolution 1917 markierte eine Zäsur in der Kunstproduktion Russlands: Aufgaben und Themen der Kunst änderten sich drastisch, genauso die gesellschaftliche Stellung des Künstlers. Miriam Häßler über die Revolutionskunst, die die Alltags-Kultur der Sowjetunion nachhaltig prägte, und auf ihrem Höhenflug ein jähes Ende fand.
Sie ist eine Ikone der Sowjetunion, eine Art sowjetische Freiheitsstatue. Monica Rüthers über die Plastik Arbeiter und Kolchosbäuerin, die vor 80 Jahren für die UdSSR den Grand Prix der Pariser Weltausstellung gewonnen hat.
Sie kann sowohl den Macht- und Herrschaftsbegriff umfassen, als auch die Staatsmacht, Regierung, Behörden, Oligarchen oder irgendeine Obrigkeit. Anton Himmelspach über die Vieldeutigkeit der russischen Wlast.
Nach der Februarrevolution 1917 gab es bis in höfische Kreise hinein nur wenige, die Nikolaus II. eine Träne nachweinten. Matthias Stadelmann über den letzten russischen Zaren, seine Heiligsprechung und weshalb diese den heutigen Umgang mit der historischen Figur so schwierig macht.
Bis das Luthertum nach Russland kam, dauerte es eine Zeit lang. Anfang des 20. Jahrhunderts bildete es schon die drittgrößte Konfession im Russischen Reich. Katharina Kunter beschreibt, wie es Luthers Lehre bis nach Russland schaffte.
Rund 170 Jahre nahezu unverbrüchlicher Geschäftsbeziehung sind zu Ende: Am 12. Mai 2022 kündigte der Siemens-Konzernchef Roland Busch an, das Russlandgeschäft wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine zu stoppen. Ein bedeutender Schritt – denn einen wichtigen Grundstein für seinen globalen Erfolg legte Siemens in Russland. Ein historischer Rückblick von Martin Lutz.
Prochorow gilt als typischer Vertreter der politisch gut vernetzten russischen Superreichen, die in den 1990er Jahren mit zwielichtigen Firmenübernahmen ein Vermögen machten. Im Jahr 2011 betrat er überraschend die politische Bühne. Mit seiner Kandidatur für die Präsidentschaftswahl – von einigen als Projekt des Kreml betrachtet – erzielte er auf Anhieb ein Ergebnis von acht Prozent der Stimmen.
Als staatliche Energiegesellschaft Anfang der 1990er Jahre gegründet, stieg das Unternehmen in den 2000er Jahren zu einem zentralen Akteur des russischen Energiesektors auf. Rosneft war Hauptprofiteur der Zerschlagung des YUKOS-Konzerns und wurde durch weitere Zukäufe zu einem der mächtigsten Unternehmen Russlands. Der niedrige Ölpreis und die westlichen Sanktionen machen dem Giganten jedoch zu schaffen.
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