Als Sohn einer russischen Familie in Litauen wurde Schwed 1990 zweiter Sekretär des dortigen Zentralkomitees der Kommunistischen Partei. Als solcher setzte er sich für den Verbleib Litauens in der Sowjetunion ein. Nach der Unabhängigkeit nahmen ihn die litauischen Behörden 1992 kurz fest, entließen ihn aber zügig wieder, woraufhin er zunächst nach Belarus, dann nach Moskau zog. Dort stieg er in der Liberal-Demokratischen Partei Russlands (LDPR) bis zum stellvertretenden Vorsitzenden auf.
Ein sowjetischer Offizier, Marschall der Sowjetunion und von 1987 bis 1991 Verteidigungsminister. Er beteiligte sich am Augustputsch 1991 und ordnete die Verlegung von Panzern und schwerem Militärgerät ins Moskauer Stadtzentrum an. Zudem gilt er als verantwortlich für die Entsendung sowjetischer Truppen zur Niederschlagung der Unabhängigkeitsbestrebungen in Litauen im Januar 1991.
War während der Ereignisse im Januar 1991 Sekretär für Ideologie der Kommunistischen Partei Litauens. Jermalawitschjus rief am 11. Januar 1991 das Komitee der nationalen Rettung als Gegenregierung zu den litauischen Institutionen aus. Aus diesem Grund wurde er später zu acht Jahren Haft verurteilt. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte wies seine Beschwerde, er habe auf der Grundlage geltenden Rechts gehandelt, ab.
Nachdem Litauen im Jahr 1990 seine Unabhängigkeit von der Sowjetunion erklärt hatte, kam es im Januar 1991 in mehreren Städten zu einer Konfrontation von Anhängern und Gegnern der Unabhängigkeit. Letztere wurden von sowjetischen Truppen unterstützt. Das Komitee zur nationalen Rettung wurde am 11. Januar 1991 von der Kommunistischen Partei Litauens als Gegenregierung ausgerufen, die sich gewaltsam für den Verbleib Litauens in der Sowjetunion einsetzte.
Innerhalb eines halben Jahres wurde das Büro der NGO zweimal angegriffen. Nachdem sie Kritik an Kadyrows Äußerungen im Dezember 2014 geübt hatte, legten Unbekannte Feuer in ihren Räumlichkeiten. Im Juni 2015 brachen Bewaffnete in das Büro ein und zerstörten Dokumente und technische Ausstattung. Eine Beschwerde über die Inaktivität der Polizei wurde abgewiesen.
Nachdem 14 Polizisten bei einem Anschlag ums Leben gekommen waren, kündigte Ramsan Kadyrow am 5. Dezember 2014 in einem Post auf Instagram ein hartes Vorgehen gegen radikale Islamisten an. Kadyrow drohte außerdem den Eltern potentieller Extremisten, sie des Landes zu verweisen und ihre Häuser „bis zum Fundament“ zu zerstören.
Eine interregional tätige russische Menschenrechtsorganisation, die sich gegen Folter durch Staatsbedienstete einsetzt und Folteropfern medizinischen und juristischen Beistand leistet. Im Laufe ihrer Tätigkeit seit 2000 wurden 109 Polizisten rechtskräftig verurteilt. Anfang 2015 erklärte das Justizministerium die Organisation zum Ausländischen Agenten, sie löste sich auf und gründete sich neu – nun ohne Finanzierung aus dem Ausland.
Geboren 1948, absolvierte sie das renommierte Moskauer Staatliche Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO) und arbeitete in den 1980ern als Diplomatin. Sie selbst bezeichnet sich als konservative Christin und saß für den linksnationalen Wahlblock Rodina von 2003 bis 2007 in der Duma. Sie leitet das vom russischen Staat finanzierte Institut für Demokratie und Kooperation in Paris, das Menschenrechtsverletzungen in den USA und Europa dokumentiert.
Der finnische Hersteller von Milchprodukten hat erheblich unter den russischen Gegensanktionen – dem Importstopp zahlreicher in der EU produzierter Lebensmittel – gelitten. Obwohl Valio in Russland zwei Produktionsstandorte unterhält, fiel im Jahr 2014 der Umsatz in Russland um 120 Millionen Euro auf 258 Millionen Euro. Die Sanktionen kosten das Unternehmen nach eigenen Angaben 20 % seiner gesamten Verkaufserlöse.
Putin wird in Russland so oft besungen, dass manche schon von einer eigenen Musikgattung sprechen. Anton Himmelspach erklärt, warum Putin-Songs nicht unbedingt gleich Propaganda sind.
Alexej Uljukajew (geb. 1956) war von 2004 bis 2013 Erster Stellvertretender Vorsitzender der Zentralbank Russlands und von 2013 bis 2016 Wirtschaftsminister. Am 14. November 2016 wurde Uljukajew überraschend verhaftet, er soll im Rahmen der Übernahme des Ölkonzerns Baschneft durch Rosneft 2 Millionen US-Dollar Schmiergeld angenommen haben. Im Dezember 2017 wurde der ehemalige Minister zu acht Jahren strenger Lagerhaft verurteilt.
Im Dezember 1993 trat die russische Verfassung in Kraft. Heute hält fast ein Drittel der russischen Bürger sie für unbedeutend, 27 Prozent sind der Ansicht, dass sie grundlegende Freiheitsrechte garantiert. Warum die Verfassung demgegenüber aber doch nicht ganz funktionslos ist, das erklärt Caroline von Gall.
Die Revolution 1917 markierte eine Zäsur in der Kunstproduktion Russlands: Aufgaben und Themen der Kunst änderten sich drastisch, genauso die gesellschaftliche Stellung des Künstlers. Miriam Häßler über die Revolutionskunst, die die Alltags-Kultur der Sowjetunion nachhaltig prägte, und auf ihrem Höhenflug ein jähes Ende fand.
Sie ist eine Ikone der Sowjetunion, eine Art sowjetische Freiheitsstatue. Monica Rüthers über die Plastik Arbeiter und Kolchosbäuerin, die vor 80 Jahren für die UdSSR den Grand Prix der Pariser Weltausstellung gewonnen hat.
Sie kann sowohl den Macht- und Herrschaftsbegriff umfassen, als auch die Staatsmacht, Regierung, Behörden, Oligarchen oder irgendeine Obrigkeit. Anton Himmelspach über die Vieldeutigkeit der russischen Wlast.
Nach der Februarrevolution 1917 gab es bis in höfische Kreise hinein nur wenige, die Nikolaus II. eine Träne nachweinten. Matthias Stadelmann über den letzten russischen Zaren, seine Heiligsprechung und weshalb diese den heutigen Umgang mit der historischen Figur so schwierig macht.
Bis das Luthertum nach Russland kam, dauerte es eine Zeit lang. Anfang des 20. Jahrhunderts bildete es schon die drittgrößte Konfession im Russischen Reich. Katharina Kunter beschreibt, wie es Luthers Lehre bis nach Russland schaffte.
Rund 170 Jahre nahezu unverbrüchlicher Geschäftsbeziehung sind zu Ende: Am 12. Mai 2022 kündigte der Siemens-Konzernchef Roland Busch an, das Russlandgeschäft wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine zu stoppen. Ein bedeutender Schritt – denn einen wichtigen Grundstein für seinen globalen Erfolg legte Siemens in Russland. Ein historischer Rückblick von Martin Lutz.
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