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November: Einst war hier das Meer

Im November wird dekoder zu einer Galerie. Wir zeigen ein Kunstprojekt, das auf langsame Wahrnehmung angelegt ist, auf ein gemächliches Eintauchen – ein Projekt, in dem sich Bild und Text zu einer Einheit verbinden.

Die Künstlerin und Fotografin Anastasia Khoroshilova nimmt in der russischen Fotografie-Szene eine Sonderstellung ein. Sie ist in Moskau geboren, hat an der Folkwang-Schule in Essen studiert und wohnt derzeit in Berlin. Ihre Sujets aber findet sie weiterhin in Russland, wobei sie ein besonderes Augenmerk auf die Themen richtet, die den großen visuellen Narrativen entgehen: auf die subtilen Spuren, die das Leben des Einzelnen hinterlässt, auf das Schicksal der namenlosen Menschen, auf ihre Verletzlichkeit und immer wieder auf die russische Provinz. Mit deren Bildwelt und ihrem unaufhaltsamen, an ein stilles, unendlich langsam fortschreitendes Naturgeschehen erinnernden Wandel beschäftigt sich auch diese Arbeit. Ein Ort aus den Erzählungen von Turgenjew, zugleich Heimat der Vorfahren von Anastasia Khoroshilova, verwandelt sich über die mehr als zehn Jahre, die sie sich ihm fotografierend nähert, in eine Landschaft des Übriggebliebenen, eine zeitvergessene Lichtung, bis er allein aus verblassender Erinnerung zu bestehen scheint – kaum mehr als die Metapher seiner selbst.

Anastasia Khoroshilova ist Mitglied der Deutschen Fotografischen Akademie und Dozentin an der Rodchenko School of Photography and Multimedia in Moskau. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzelausstellungen unter anderem in Wien, Tokyo, Toronto, Moskau und St. Petersburg gezeigt und sind in den Sammlungen des Stedelijk Museum, Amsterdam, der Pier 24 Photography Collection, San Francisco, und vielen anderen vertreten. Wir freuen uns besonders, dass die Fotografin uns ihre neue Arbeit Einst war hier das Meer zur online-Erstveröffentlichung anvertraut hat.

Источник dekoder

Blick auf Beshin Lug (Beshin-Wiese), von Norden

Von 2003 bis 2004 habe ich an der Serie Beshin Lug (Beshin-Wiese) gearbeitet. Sie war den Realien des russischen Dorfes in postsowjetischer Zeit gewidmet. Die Reisen, die ich dafür machte, eher Expeditionen, dienten dem Ziel, dokumentarisches Fotomaterial für visuelle Forschung zu sammeln. Der Titel der Arbeit stand für mich damals in Zusammenhang mit russischen Werken, wie der gleichnamigen Erzählung von Iwan Turgenjew, dem Film von Sergej Eisenstein und dem Roman mit dem Titel Roman von Vladimir Sorokin. Inzwischen ist dieser Arbeitstitel für mich zu etwas Allgemeinerem geworden, zu einem Symbol dessen, was ich im sich verändernden Raum des russischen Dorfes entdeckte.

Im Dorf Bogorodizkoje (aus der Serie Beshin Lug, 2004)

2015 und 2016 habe ich mich dem Thema des russischen Dorfes erneut zugewandt. Die Veränderungen, die ich nun sah, erschienen mir noch grundlegender und unumkehrbarer. Der metaphorische Charakter dessen, was schon geschehen war und sich weiterhin vor meinen Augen abspielte, erhielt einen klar umrissenen Sinn: den des Verschwindens. Und so basiert die Arbeit Einst war hier das Meer auf der Metapher des Fortnehmens. 

Im Dorf Chludnewo, Maria Iwanowna (aus der Serie Beshin Lug, 2004)

Die Ortschaften, die ich vor mehr als 10 Jahren besucht hatte, haben sich sich bis zur Unkenntlichkeit verändert. Dörfer verwandelten sich in Datschen-Siedlungen und wurden von Städten aufgesogen. Die abgelegenen Dörfer verschwinden – einerseits physisch, aber auch, nach und nach, aus der administrativen Topographie. Das Dorf beispielsweise, in dem mein Urgroßvater zur Welt kam, wurde fast vollständig von seinen Einwohnern verlassen.

Die Aufnahmen entstanden vielfach an historischen „Turgenjewschen Orten” (in den Gebieten Orlow und Tula). Die historische Beshin-Wiese ist heute ein Ort, der gelegentlich von Touristen aufgesucht wird, ab und zu werden lokale Feste gefeiert. (Die Beshin-Wiese selbst liegt mitten in einem Wirrwarr elektrischer Leitungen, es gibt auch eine stillgelegte Sandgrube – unerlaubt in einem Schutzgebiet ausgehoben – und ein Privathaus am Rand der Wiese).

In der Ortschaft Seljonaja Sloboda (aus der Serie Beshin Lug, 2004)

Fast alle „Turgenjewschen Orte“, die einst existierten und die in das Leben der Einheimischen eingeschrieben sind, gibt es heute nur noch in den Akten des Katasteramtes. Man kann sie der Erinnerung nach ausfindig machen, oder anhand einer bestimmten Anordnung der Bäume und ihrer Arten.

Das Projekt beschreibt das Dorf sozusagen als Grundtyp, verallgemeinernd. Auf den Bildern sind fast keine Menschen zu sehen, kaum Spuren ihrer Anwesenheit zu bemerken.

Die Titel der Bilder ergeben sich aus dem dokumentatorischen Anspruch des Projekts. Sie bilden gemeinsam mit meinen Notizen den textuellen Teil der Arbeit.

Anastasia Khoroshilova

2016

 

Im Dorf Nawolok

Wera Iwanowna Lusanowa. In Nawolok

Maria Iwanowna. In der Ortschaft Pokrowskoje (Nishnjaja Ljubowscha)

Beim Dorf Kolotowka

Im Dorf Beshin Lug, Haus des Generals (ehemalige Schule)

Valentina Fjodorowna Petrowa. Im Dorf Chotjash, Pooserje

 In der Ortschaft Golun. Pferdehof auf dem Gut der Grafen Golizyn

St.-Nikolas-Kirche auf Lipno, 13. Jh., Altarapsis

Viktor Iwanowitsch Jakowlew. Inseldorf Woizy

Bei der Ortschaft Pokrowskoje (Nishnaja Ljubowscha). Hauptstraße

Früh am Morgen. Gestern war ich noch in Moskau, jetzt – auf Nowgoroder Boden. Nach zwölf Jahren bin ich wieder hier. Ich gehe schnellen Schrittes zur Anlegestelle am Ilmensee, wo ein Boot auf uns wartet. Mein Körper fühlt den Schlafmangel, der Rucksack hängt schwer auf den Schultern, das Stativ baumelt unbequem am Arm. Ich ärgere mich über mich selbst wegen dieser spontanen Idee, jetzt auf die Insel zu fahren – irgendwann später wäre das sicher auch noch möglich gewesen.

An der Anlegestelle treffe ich Leute. Wir kommen ins Gespräch. Einer, in einem gestreiften Hemd, ist, wie sich herausstellt, ein bekannter russischer Schriftsteller. Eine andere, mit Strohhut, ist Restauratorin, Ehefrau eines Archäologen. Außerdem ist dort eine Künstlerfamilie. Sie sind mit ihren Kindern, verschlafen und in Wolldecken gepackt, zur Anlegestelle gekommen. Auch sie wollen nach Lipno hinüber.

Das Wetter spielt nicht mit! Dicke Wolken ballen sich zusammen, es zieht wohl ein Gewitter auf. Wir sind jetzt schon über eine Stunde hier. Jelena (sie betreut ein Museum und begleitet uns) sagt, wir sollen noch ein wenig warten. Ich hatte keine Zeit zum Frühstücken, das lässt mich mein Magen jetzt spüren. Nochmal vergeht eine halbe Stunde.

Endlich kommt aus einem Haus nebenan ein Fischer. Ich schaue zu, wie er ohne Eile zwei einfache, sehr alte Boote aneinanderbindet. Danach fängt er an, mit einer abgeschnittenen Flasche das Wasser aus ihnen herauszuschöpfen ... „Man braucht ziemlich lange da rüber”, sagt er.

Na gut, genug. Ich verzichte, sage, die Überfahrt sei für meine Fototausrüstung zu gefährlich. Die Frau mit Hut will auch nicht mehr zur Insel übersetzen. Die anderen tauschen Blicke, möchten aber anscheinend weiterhin fahren.

Auf dem Weg ins Hotel wird mir klar: Auf die Insel muss ich trotz allem. An der Anlegestelle im Ort überrede ich den Besitzer eines Bootes, der Touristenfahrten auf dem Fluss Wolchow anbietet.

Ich bin auf der Insel Lipno. Kämpfe mich durch hohe Sträuche und Gras. Brennnesseln brennen an den Beinen, einen Pfad gibt es nicht. Es ist sehr heiß, der Rucksack klebt am Rücken. Ich räume mir den Weg mit dem Stativ frei. Ich schaue zum Himmel: Ein Gewitter wird es doch nicht geben. Mit einem Mal sehe ich eine Kuppel, dann eine Apsis und schließlich finde ich mich vor einer Kirche wieder. Rundherum Stille. In der Ferne sind Vögel zu hören. Jelena macht die Tür auf, und wir treten hinein.

Durch die Fenster fällt gedämpftes Licht in die Kirche. Die Augen gewöhnen sich an die Dunkelheit. Die Umrisse alter Gerüste von Restaurationsarbeiten zeichnen sich ab. An den Wänden erkenne ich Fresken. Jelena erzählt mir von der Geschichte der Kirche. Ihre Worte, bemerke ich bald, klingen wie von weit weg.

Schweigend hole ich meinen Fotoapparat hervor. Wir sind allein. Es ist still, gelegentlich klickt der Verschluss. Ich fotografiere wenig. Ich spüre: Dieser Tag wird mir lange im Gedächtnis bleiben.

Ich gehe hinaus. Sergej kommt zu mir herüber. Er lebt auf der Insel, mit seiner Mutter. Sie bleiben sogar den Winter über hier, mit Vorräten an Proviant und allem Nötigen, ohne Strom und Telefon. Sonst wohnt hier niemand.

Sergej ist unleidlich, wir haben ihn gestört. Meine Frage, ob ich ihn fotografieren kann, wehrt er gleich ab, unterbricht mich grob, dreht sich von mir weg und geht. Das ist seine Insel und seine Kirche. Wir sind für ihn Zufallsbesuch, lästige Touristen.

Wir kehren zum Boot zurück. Am Ufer treffen wir auf unsere Bekannten vom Vormittag: den Schriftsteller und die Künstlerfamilie. Sie haben es doch bis hierher geschafft. Über einem Lagerfeuer braten Fleischspieße. Wir unterhalten uns über das Wetter und über Moskau. Der Kapitän des Bootes schaut mürrisch auf seine Uhr.

Anastasia Khoroshilova

2015

 

Im Dorf Beshin Lug

Links – Im Dorf Stekolnaja Slobodka. Rechts – Maria Iwanowna

In Pokrowskoje (Nishnaja Ljubowscha). Historisches Zentrum der Ortschaft

Das Örtchen Petrowskoje. Beim Gutshaus von Warwara Petrowna Turgenjewa, Teiche

Ortschaft Wjashi-Sawerch, Verwaltungsgebäude

Links – im Dorf Tschastowa. Rechts – Pelageja Alexejewna Kuljabina, Dorf Guschtschino

Ich kehre in das Dorf Beshin Lug (Beshin-Wiese) zurück. Seit genau einem Jahr war ich nicht mehr hier. Ich möchte noch einmal Maria Iwanowna fotografieren. Sie ist 86 Jahre alt und hat ihr ganzes Leben am gleichen Ort zugebracht. Ihr Haus an der Malenkaja-Straße finde ich recht schnell. Im Hof erwartet mich ihre Tochter. Ich bitte sie um Erlaubnis einzutreten.

Maria Iwanowna spricht während der Aufnahme nicht, sie schaut nur unverwandt ins Objektiv. Meine Arbeit wird von ständigen Kommentaren der Tochter begleitet. Sie ist beunruhigt, dass der Ofen in ihrem Haus schief sei, und das Zimmer nicht mit Ruschniki geschmückt. Sie seien ganz stockig und vergammelt und zu nichts mehr gut. Sie will nicht, dass der Ofen ins Bild gerät.

Maria Iwanowna sagt kein Wort und posiert geduldig, ohne ihre Tochter zu beachten.

Ich bitte sie, sich für die letzte Aufnahme auf die Bank vor dem Hauseingang zu setzen. Wir gehen in den Hof hinaus. Maria Iwanowna geht hinter mir, setzt sich schweigend hin. Wir sprechen nicht miteinander. Für eine Weile sind nur die Klickgeräusche des Kameraverschlusses zu hören. Danach herrscht wieder Stille.

Ich habe heute viel vor, muss noch an viele andere Orte. Ich bedanke mich und packe die Geräte zusammen und verabschiede mich.

Maria Iwanowna nickt mir zu. Dann, auf einmal, winkt sie mich zu sich. Ich gehe zu ihr hin, und jetzt spricht sie das erste Mal mit mir: „Wollen Sie wissen, was hier früher war?“ „Ja, natürlich“, antworte ich höflich und richte mich auf eine Erzählung über die Kolchose ein, die es im Ort früher gab.

Maria Iwanowna hält für einen Augenblick inne, schaut in die Ferne und sagt: „Einst war hier das Meer.“

Dann geht sie ins Haus zurück.

Anastasia Khoroshilova

2016

 

Inseldorf Woizy

Links – beim Dorf Schelamowo. Lindenallee auf dem verschwundenen Gut Turgenjews. Rechts – Sergej Wasiljewitsch Tolstow, im Dorf Tschortowo

Im Dorf Speschnewo

Speschnewo, Dorfplatz, Ruine der Kirche des Heiligen Johannes des TheologenBeim Dorf Tschastowa, Fluss Msta

Fotos und Texte: Anastasia Khoroshilova
Bildredaktion: Nastya Golovenchenko, einführender Text: Martin Krohs

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Lubok

Die heutige Bildübersättigung lässt uns oft vergessen, wie selten und für den normalen alltäglichen Gebrauch unzugänglich Bilder vor dem 16. Jahrhundert waren. Die „Revolution des Bildes“ setzte erst mit der Entstehung von Reproduktionstechniken wie Holzstichen, Kupferstichen und Radierungen ein.1 Ebenfalls in die Reihe dieser Techniken gehört die russische Tradition des Volksbilderbogens, der unter der Bezeichnung Lubok bekannt ist.

Die Hexe Baba-Jaga, auf einem Schwein reitend, kämpft mit einem Krokodil. Lubok aus dem 17. Jahrhundert

Der Einblattdruck, der meistens von Hand koloriert wurde, bekam seinen Namen vermutlich von den Tragekörben aus Lindenrinde, Lubok, in denen die Verkäufer die Bilderbögen transportierten. Eine weitere Theorie führt den Namen auf die Herstellungsmethode zurück: Früher wurde in Russland Lindenbast, die etwas weichere und nachgiebigere Schicht unter der Rinde, zum Schreiben und wohl auch zur Anfertigung der Bilderbögen verwendet.2  Im übertragenen alltäglichen Sinne kann der Begriff Lubok oder das Adjektiv lubotschny heute auch für Dinge benutzt werden, die als plump, vulgär oder unbeholfen gelten.

Die genaue Entstehung des russischen Volksbilderbogens liegt für die Forscher im Dunkeln. Die frühesten Blätter werden auf das 17. Jahrhundert datiert. Die ersten Motive waren religiöser Natur, so dass man sie auch häufig „Papierikonen“ nannte. Die Ursprünge des Luboks liegen in der ausländischen und höfischen Kultur, da die meist anonymen Lubok-Künstler sich an ausländischen Vorbildern orientierten. Die Forscher weisen hier zum Beispiel auf die Vorbildfunktionen der Illustrationen aus der Lutherbibel oder Illustrationen und Bilderbögen aus Deutschland, den Niederlanden und Skandinavien hin. Somit ist die Geschichte des russischen Volksbilderbogens auch eine Geschichte der Transformationen, der Synthese und des kulturellen Austauschs.3

Im 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der Lubok als Holzschnitt gefertigt. Ab den 1860er Jahren verbreitete sich die schnellere und genauere Technik der Metallgravur (Stich und Radierung). Die Motive veränderten sich im Laufe der Zeit, und infolge der günstigeren Herstellungstechnik wurden die Lubki im 19. Jahrhundert zunehmend auch auf dem Land verkauft. Sie wurden häufig an den Wänden der Hütten aufgehängt. Zu jedem Zeitpunkt handelte es sich aber um ein Produkt, das alle Verbraucherschichten vom Bauern bis zu den Provinzadligen erreichte.4

Die Mäuse beerdigen die Katze. 18. Jahrhundert.

Die Themenvielfalt war enorm, sie bewegte sich zwischen Witz und Satire, Ikonen, Lehre und Romanen, Sagen und Heldenlegenden, Tugenden und Lastern.5 Einen großen Aufschwung erfuhren die Bilderbögen 1812 während des Krieges gegen Napoleon und während des Russisch-Japanischen Krieges 1905. Die humoristische Darstellung des Feindes auf zahlreichen Lubki hatte eine große propagandistische und mobilisierende Wirkung.6

Was ist aber das Besondere an dieser Kunstgattung? Erstens liegt die Besonderheit der Lubki, so der berühmte russische Theoretiker Juri Lotman, in ihrer Nähe zum Theatralischen. Ein Lubok bewegt sich zwischen mündlicher und schriftlicher Kultur. Beim Betrachten entsteht eine dynamische, beinahe spielend-nachempfindende Komponente, ähnlich der eines Kindes beim Spielen mit Bildern oder Spielzeug. Zweitens besteht in einem Lubok ein spezifisches Verhältnis zwischen Bild und Text. Die Texte sind keine bloßen Beschreibungen oder Überschriften, sondern sind häufig schwer verständlich oder stehen sogar im deutlichen Gegensatz zu den dargestellten Szenen. Der Text dient, so Lotman, als eine szenische Vertiefung des eigentlichen Bildes.7

Die Kunstform des Lubok hat vor allem die russischen Künstler der Avantgarde wie zum Beispiel Malewitsch und Maler wie Kandinsky und Chagall beeinflusst. Auch heute ist die Verbindung zu den Volksbilderbögen im kulturellen Gedächtnis und im künstlerischen Schaffen Russlands ungebrochen, wie unter anderem die Bilder des satirischen Malers und Grafikers Wasja Loshkin zeigen8.

Zeichnung des satirischen Künstlers Wasja Loshkin mit stilistischen Anleihen beim Lubok


1.vgl. Burke, Peter (2003). Augenzeugenschaft: Bilder als historische Quelle, Berlin, S. 18f
2.vgl. Danilowa, Irina (1962). Der russische Volksbilderbogen, Dresden. oder: Ziel, Wulfhild (1998).  Der russische Volksbilderbogen in Bild und Text: Ein kultur- und kunsthistorisches Intermedium, Frankfurt am Main. oder: Ovsjannikov, Jurij M. (1968).  Lubok: russkie narodnye kartinki XVII - XVIII vv. The Lubok, Moskau
3.vgl. Pesenti, Maria Chiara (2015). Das Anekdotische im Lubok - interkulturelle Beziehungen, in: Vanja, Konrad; Lorenz, Detlef (Hrsg.): Arbeitskreis Bild Druck Papier: Tagungsband Bergamin 2014, Münster, S. 34-51
4.vgl. Sokolov, Boris (1999). Zum Stand der russischen Bilderbogenforschung. Der Volksbilderbogen als Erscheinung der russischen Kultur, in: Peiske, Christa; Ziehe, Irene (Hrsg.): Arbeitskreis Bild Druck Papier: Tagungsband Chemnitz 1997, Münster, S. 45-53. oder: Rejtlblat, A. I. (2000): Čto nes s bazara russkij narod. Lubok v issledovanijach poslednich let, in: NLO (44/2000)
5.für genauere Kategorien siehe Rovinski, D. (1881). Russkie narodnye kartinki, Moskau. Lubki wurden nie systematisch gesammelt, außer von einigen Privatpersonen wie Rowinski, und befinden sich heute verstreut in zahlreichen russischen Archiven und Bibliotheken
6.vgl. Norris, Stephen M. (2006). A War of Images: Russian popular prints, wartime culture and national identity 1812-1945, DeKalb (III. 2006). oder: Višlenkova, Elena (2011). Vizual'noe narodovedenije imperii ili "Uvidet' russkogo dano ne každomu", Moskau
7.grundlegend siehe dazu: Lotman, Jurij (2002). Chudožestvennaja priroda russkich narodnych kartinok, in: ebd.: Stat'i po semiotike kul'tury i iskusstva, Moskau, S. 322-339. Für eine deutsche Version des Textes siehe: Lotman, Jurij (1985). Die künstlerische Natur der russischen Volksbilderbögen, in: Till, Wolfgang (Hrsg.): Lubok. Der russische Volksbilderbogen. Städtisches Reiss-Museum Mannheim, 23. September bis 27. Oktober 1985. Münchner Stadtmuseum, 8. November 1985 bis 6. Januar 1986, München, S. 21–34. Ebenfalls aufschlussreich: Koschmal, Walter (1989). Der russische Volksbilderbogen: Von der Religion zum Theater, München
8.Homepage von Wasja Loshkin und Mirtesen.ru: Tradizii russkowo lubka w twortschestwe Wasi Loshkina
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Walenki sind nahtlose, in einem Stück gefertigte Filzstiefel aus Schafswolle. Sie halten auch bei großer Kälte warm und gelten deshalb als ideales Winterschuhwerk für die trockenen russischen Winter. Walenki werden als ein Symbol traditioneller russischer Kultur betrachtet, heute aber in erster Linie mit dem Landleben assoziiert.

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