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    Alexander Twardowski

    Alexander Twardowski (1910-1971) war ein sowjetischer Dichter und langjähriger Chefredakteur der Moskauer Literaturzeitschrift Novy mir. Sein bekanntestes Werk ist das während des Zweiten Weltkrieges entstandene Poem Wassili Tjorkin, das ihn zum Kultautor der Kriegsgeneration machte. Als Chefredakteur von Novy mir befürwortete er die Publikation sowjetkritischer Texte wie Ilja Ehrenburgs Tauwetter und Alexander Solschenizyns Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch.

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    Akunin/Corona

    Ende März 2020 hat der russische Schriftsteller Grigori Tschchartischwili (Künstlername: Boris Akunin) bekannt gegeben, dass er mit dem Coronavirus infiziert ist. Die Krankheit verlief bei Akunin laut Eigendiagnose in mittelschwerer Form. 

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    „Wir zogen durch die halbe Welt, wenn‘s sein muss, gerne wieder“

    „Wir zogen durch die halbe Welt, wenn‘s sein muss, gerne wieder“ ist eine Strophe aus dem bekannten sowjetischen Kriegs- und Kampflied W put (dt. Marsch!). Das Lied wurde 1954 von dem Dichter Michail Dudin und dem Komponisten Wassili Solowjow-Sedoi komponiert. Durch seine Verwendung in dem Film Viel Lärm um Maxim von 1955 erlangte es große Bekanntheit. Bis heute wird es in Russland häufig bei militärischen Anlässen gesungen.

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    Scharaschki

    Als Scharaschki wurden in der Sowjetunion Arbeitslager für Wissenschaftler bezeichnet, die zwischen den 1930er und 1950er Jahren existierten. Im Vergleich zu anderen Lagern des Gulag-Systems mussten ihre Insassen nicht körperlich, sondern geistig arbeiten. Die Bewohner dieser Lager lebten zwar in Unfreiheit, jedoch meistens unter angenehmeren Bedingungen als normale Häftlinge. Der Schriftsteller und Dissident Alexander Solshenizyn (1918–2008) schrieb in seinem Roman Im ersten Kreis (W kruge perwom) von 1968: „Die Scharaschka ist lediglich der höchste, beste, der erste Kreis der Hölle. Sie ist – beinahe das Paradies.“ 

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    Maria Rosanowa

    Maria Rosanowa (geb. 1929) ist eine russische Publizistin und ehemalige Radiomoderatorin. 1973 emigrierte sie mit ihrem Mann, dem Schriftsteller und Dissidenten Andrej Sinjawski, nach Frankreich. Gemeinsam gaben sie von 1978 und 2001 in Paris die Zeitschrift Syntaxis heraus. Zudem hat Rosanowa zeitweise eine bekannte Sendung auf Radio Svoboda moderiert – ein staatlicher US-amerikanischer Rundfunksender, der Hörer in den Ländern des Warschauer Pakts mit Informationen aus dem Westen versorgte.

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    Literaturnaja Gaseta

    Die Literaturnaja Gaseta ist eine russische Wochenzeitung, die auf Kulturthemen spezialisiert ist. Gegründet wurde sie 1929 von Maxim Gorki als Organ des Sowjetischen Schriftstellerverbandes, eine Zeitung gleichen Namens wurde jedoch bereits von 1830 bis 1849 unter anderem von Alexander Puschkin herausgegeben. Seit 1947 berichtet die Literaturnaja Gaseta auch über Themen der Kunst, Wissenschaft und Tagespolitik. Ende der 1980er Jahre betrug ihre Auflage rund sechs Millionen, heute etwa 83.000 Exemplare.

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    Michail Schischkin

    Michail Schischkin (geb. 1961) ist ein russischer Journalist und Bestsellerautor. Seit 1995 lebt er in der Schweiz, wo er zeitweise  als Übersetzer für die Migrationsbehörde arbeitete. Schischkins Werke wurden in über 30 Sprachen übersetzt und in Russland mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er kritisierte seit 2014 mehrfach öffentlich die russische Regierung und rief zum Boykott der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland auf. Schischkin ist Mitglied des Deutschschweizer PEN-Zentrums.

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    Verwandte, die in der Okkupation oder im Ausland lebten (Sowjetunion)

    In sowjetischen Fragebögen, etwa für Studien-, Berufs oder Parteianwärter, wurde abgefragt, ob sich Verwandte des Bewerbers bzw. Mitarbeiters während des Zweiten Weltkriegs in Gefangenschaft befanden, interniert waren oder in Gebieten lebten, die von den Deutschen besetzt waren. Diesen Gruppen wurde pauschal Unzuverlässigkeit oder sogar Verrat unterstellt. Auch im Ausland lebende Verwandte waren verdächtig und konnten dem persönlichen Fortkommen im Weg stehen.

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    „Als das ans Ufer schlagende Wasser klirrte und rauchte“

    „Als das ans Ufer schlagende Wasser klirrte und rauchte“ ist eine Strophe aus dem Gedicht Liritscheskoje otstuplenije (dt. Lyrische Einkehr) des jüdischstämmigen sowjetischen Dichters Pawel Kogan (1918–1942), der im Zweiten Weltkrieg fiel. Es handelt von künftigen Generationen, die sich in die heroische Zeit der Bolschewiki zurückwünschen. Kogans Gedichte wurden erst nach seinem Tod in der Sowjetunion veröffentlicht. Bekannt ist er heute vor allem als Verfasser des 1937 entstandenen Liedes Brigantina, das in den 1950er und 1960er Jahren durch Versionen populärer Interpreten bekannt wurde.

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    „Diebe sind mir lieber als Blutsauger“

    Anspielung auf eine Zeile aus dem Gedicht Briefe an einen römischen Freund (Pisma rimskomu drugu) von Joseph Brodsky (1940–1996). Die Zeile „Diebe sind mir lieber als Blutsauger“ wurde in Russland zu einem geflügelten Wort und wird benutzt, um ein (vermeintlich) kleineres Übel zu bezeichnen.

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