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    Alexander Sungurow

    Alexander Sungurow ist ein russischer Politikwissenschaftler. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die Rolle von Ombudspersonen, also unparteiischer Schiedspersonen, im politischen Prozess. Sungurow ist Leiter der Fakultät für Angewandte Politikwissenschaft der Sankt Petersburger Zweigstelle der Higher School of Economics. Außerdem ist er Präsident des Strategy Humanitarian and Political Science Centre, das sich für die Stärkung der Zivilgesellschaft in Sankt Petersburg einsetzt.

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    Samtene Revolutionen (Trawin)

    Gemeint sind vor allem die friedlichen Proteste in der Tschechoslowakei im November und Dezember 1989. Diese Proteste führten zum Rücktritt der Regierung und damit zur Beendigung der kommunistischen Herrschaft. Auslöser war die Zerschlagung einer friedlichen Demonstration von Studenten in Prag am 17. November. Die darauf folgenden Protestaktionen und Demonstrationen bewirkten den Rücktritt des Politbüros und von Generalsekretär Miloš Jakeš. Die Grenzbefestigungen zu Österreich und zur Bundesrepublik Deutschland wurden abgetragen. Präsident Gustáv Husák reichte Anfang Dezember seinen Rücktritt ein, am 29. Dezember wurde Václav Havel zum neuen Präsidenten gewählt.

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    Waleri Sorkin

    Waleri Sorkin (geb. 1943) ist seit 2003 Präsident des Verfassungsgerichts Russlands. Dieses Amt hatte er auch von 1991 bis 1993 inne, musste es jedoch nach der Verfassungskrise 1993 auf Druck des Präsidenten Boris Jelzin aufgeben. 2003 wurde Sorkin wieder zum Präsidenten des Verfassungsgerichts gewählt. In diesem Amt trägt er stets die Politik des Präsidenten Putins mit, 2004 unterstützte Sorkin zum Beispiel Putins Vorschlag, direkte Gouverneurswahlen in Russland abzuschaffen. Mit seinem richtungsweisenden Artikel „Apologie des westfälischen Systems“ verfasste er 2004 ein Manifest, das in Russland viel Beachtung fand. Darin argumentierte Sorkin für ein souveränes Russland, das sich vor einer „chaotischen Außenwelt“ schützen müsse.

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    Petrinische Reformen

    Nach der Rückkehr von der sogenannten Großen Gesandschaft – der Reise des Zaren Peter I. (1672–1725) in den europäischen Westen 1697/98 – initiierte Peter der Große im Zarentum Russland tiefgreifende Reformen. Sie orientierten sich am Westen und betrafen sowohl das Militärwesen als auch unter anderem die Verwaltung, die Steuern, das Wirtschaftssystem sowie die Kirche. Diese Reformen modernisierten Russland zwar nachhaltig, brachen aber zugleich teilweise mit tradierten Strukturen. Dieser Bruch führte schon zu Lebzeiten Peters I. zu konservativen Gegenbewegungen, die sich nach seinem Ableben verstärkten.

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    Dudajew-Miliz

    Dschochar Dudajew (1944–1996) war der erste tschetschenische Präsident. 1991 erklärte er einseitig die Unabhängigkeit Tschetscheniens von Russland. Ende 1994 beschloss der Kreml eine Intervention: Die von Kriegsverbrechen auf beiden Seiten begleitete Rückeroberung kostete zehntausenden Menschen das Leben. Dudajew wurde im April 1996 bei einem gezielten Raketenangriff russischer Luftstreitkräfte getötet. Einige Monate später handelten beide Seiten einen Waffenstillstand aus, der den Konflikt einfror. Tschetschenien blieb de facto unabhängig. 1999 begann der Zweite Tschetschenienkrieg, der Russlands Kontrolle über das Land wiederherstellte. Zehntausende Menschen fielen ihm zum Opfer, 2009 wurde er offiziell für beendet erklärt.

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    Disziplinarbataillon

    Disziplinarbataillonе sind militärische Einheiten, die aus Häftlingen bestehen. Diese verbüßen dort ihre Strafen für Vergehen während der Dienstzeit.

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    Selimchan Bakajew

    Selimchan Bakajew (1992–2017) war ein bekannter russischer Sänger tschetschenischer Herkunft. Er verschwand im Sommer 2017; viele Hinweise deuten daraufhin, dass Bakajew wegen seiner Homosexualität ermordet wurde. Damit gehörte er zu den über 100 homosexuellen Männern, die 2017 von tschetschenischen Behörden verschleppt wurden. Viele dieser Männer wurden gefoltert, es gab mehrere Tote.

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    Aslan Telchigow

    Aslan Telchigow ist ein russischer Rechtsanwalt. Er vertrat Anfang 2018 den tschetschenischen Menschenrechtler Ojub Titijew bei seinem Prozess wegen angeblichen Drogenbesitzes. Auf Druck tschetschenischer Behörden musste Telchigow jedoch aus der nordkaukasischen Republik fliehen. Das tschetschenische Innenministerium hat ihn zur Fahndung ausgeschrieben. 

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    Pjotr Saikin

    Pjotr Saikin (geb. 1973) ist ein russischer Rechtsanwalt. In seiner Laufbahn vertrat er oft Angeklagte, deren Prozesse von unabhängigen Beobachtern als politisch-motiviert eingestuft wurden. Saikin berichtete mehrmals von Druck seitens russischer Behörden; wegen seines jüngsten Falls, er vertritt den tschetschenischen Menschenrechtler Ojub Titijew, wurde Saikin laut eigener Aussage schon mehrmals bedroht.

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    Michail Fedotow

    Michail Fedotow (geb. 1949) ist ein russischer Jurist und seit 2010 Vorsitzender des Menschenrechtsrates beim russischen Präsidenten. Viele Kritiker werfen dem Gremium vor, als eine Art Feigenblatt für das autoritäre Herrschaftssystem zu dienen. Bei seinem Amtsantritt sagte er, dass zu den wichtigsten Aufgaben des Menschenrechtsrats eine „Destalinisierung des gesellschaftlichen Bewusstseins“ gehöre.

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