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    Ansiedlungsrayon

    Als Ansiedlungsrayon (russ. Tscherta osedlosti) wurden zwischen 1791 und 1917 jene Gebiete des Russischen Zarenreiches bezeichnet, in denen Juden der ständige Aufenthalt erlaubt war. Das Gebiet erstreckte sich im Westen des Zarenreiches von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer und umfasste jene Gouvernements, die zuvor zu Polen-Litauen gehört hatten, sowie jene, die nach den Russisch-Türkischen Kriegen Katharinas II. an das Russische Reich gefallen waren. Zeitweise lebten im Ansiedlungsrayon mehr als fünf Millionen Juden, rund 90 Prozent der jüdischen Bevölkerung. 

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    Leonid Radin

    Leonid Radin (1860–1900) war ein russischer Revolutionär und Dichter. Er entwickelte ein Siebdruckverfahren, mit dem viele revolutionäre Schriften in Umlauf gebracht wurden. Für seine revolutionäre Tätigkeit verurteilte man Radin 1896 zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe. Im Moskauer Taganka-Gefängnis dichtete er das Arbeiterlied Smelo, Towarischtschi, w nogu (dt. Vorwärts Genossen, im Gleichschritt)– eine Hymne der Arbeiterbewegung, deren Nachdichtung Brüder, zur Sonne, zur Freiheit auch in Deutschland Bekanntheit erlangte.

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    Revolution 1905

    Als Erste Russische Revolution bzw. Russische Revolution 1905 wird eine bis ins Jahr 1907 reichende Serie von Ereignissen bezeichnet, die ihren Anfang am sogenannten Blutsonntag nahm, als hunderte friedliche Demonstranten am 9. Januar 1905 (nach gregorianischem Kalender am 22. Januar) durch die Armee getötet wurden. Zar Nikolaus II. reagierte auf die andauernden Massenunruhen mit dem Erlass des sogenannten Oktobermanifests (Manifest über die Verbesserung der staatlichen Ordnung) – Vorläufer der ersten Verfassung, das unter anderem weitgehende Bürgerrechte gewährte. Da die Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen, Agrarreformen und einer Volksvertretung damit faktisch nicht erfüllt wurden, blieben die tiefgreifenden sozialen Spannungen weitgehend bestehen. Viele Historiker sehen darin eine der Ursachen für die Februar- und Oktoberrevolution 1917.

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    Narodniki

    Narodniki (dt. Volkstümler bzw. Volksfreunde) war eine vielschichtige Bewegung in Russland, die vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestand. Einige Narodniki beriefen sich auf Rousseaus Diktum vom „edlen Wilden“ und „zurück zur Natur“. Viele traten dafür ein, das intellektuelle Stadtleben mit dem einfachen bäuerlichen Leben zu vereinen. Ein großer Teil der Bewegung verstand sich als sozialrevolutionär und propagierte eine sozialistische Bauernrevolution. Mit diesen Ideen haben die Narodniki viel zu der Entwicklung beigetragen, die in der Oktoberrevolution 1917 mündete.

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    Anton Amossow

    Anton Amossow (1854–1915) war ein russischer Lyriker und Publizist, der vor allem unter seinem Pseudonym A. Archangelski verlegt wurde. In vielen seiner Werke vertrat Amossow die Standpunkte der Narodniki (dt. Volkstümler bzw. Volksfreunde)– einer Bewegung, die vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den „Gang ins Volk“ propagierte. Mit dieser Formel rief die Bewegung unter anderem dazu auf, das intellektuelle Stadtleben mit dem einfachen bäuerlichen Leben zu vereinen. 

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    Iwan Koslow

    Iwan Koslow (1779–1840) war ein russischer Lyriker und Lyrik-Übersetzer. Als Vertreter der Romantik war er zu Lebzeiten einer der bekanntesten Dichter des Landes.

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    Alexander Warlamow

    Alexander Warlamow (1801–1848) war ein russischer Komponist und Musikkritiker. In die russische Musikgeschichte ging er vor allem ein als Autor zahlreicher lyrisch-romantischer Kompositionen und klassischer Variationen russischer Volkslieder. 

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    Fjodor Sologub

    Fjodor Sologub (1863–1927) war ein russischer Schriftsteller und bedeutender Vertreter des Symbolismus. Obwohl er auch heitere Werke schrieb, wird Sologub zumeist auf seine Düsterkeit reduziert, die unter anderem in seinem Essay Der Mensch ist dem Menschen ein Teufel deutlich wird. Mit seinem 1902 vollendeten Roman Melki Bes (dt. Der kleine Dämon) etablierte er die Gattung des symbolistischen Romans.

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    Konstantin Balmont

    Konstantin Balmont (1867–1942) war ein russischer Lyriker des Symbolismus und einer der wichtigsten Vertreter des sogenannten Silbernen Zeitalters – einer Periode der russischen Literatur, die oft mit der Belle Époque verglichen wird. Anfang des 20. Jahrhunderts engagierte sich Balmont in der russischen Bewegung der Sozialdemokratie und schrieb neben symbolistischen auch revolutionäre Gedichte. Da er auch zum Sturz der Zarenfamilie aufrief, wurde er politisch verfolgt und musste zwischen 1906 und 1916 im Exil leben. Die Oktoberrevolution 1917 lehnte er ab, kehrte 1920 dem jungen Sowjetrussland den Rücken. Er emigrierte nach Frankreich, wo er, wie er schrieb, in „Einsamkeit, Elend, Seelenkrankheit“ lebte und 1942 verstarb.

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    Alexander Gretschaninow

    Alexander Gretschaninow (1864–1956) war ein russischer Komponist, der vor allem wegen seiner Variationen russischer Volkslieder berühmt war. Der als gemäßigter Traditionalist geltende Musiker emigrierte 1925 nach Paris, mit Kriegsbeginn zog er mit seiner Familie 1939 nach New York.

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