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    Walentin Stepankow

    Walentin Stepankow (geb. 1951) war 1991 bis 1993 Generalstaatsanwalt in Russland. Jelzin enthob ihn seines Postens, nach Einschätzung vieler Beobachtern weil er sich im Rahmen der Verfassungskrise 1993 nicht deutlich genug zu Jelzin bekannte habe. 2003 bis 2004 war Stepankow Sekretär des Sicherheitsrates, 2004 bis 2006 Umweltminister.

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    Beschuss des Parlaments 1993

    Die bereits vor der Verfassungskrise von 1993 angespannten Beziehungen zwischen Boris Jelzin und dem Parlament spitzten sich am 21. September zu, als der Präsident die (zu diesem Zeitpunkt noch geltende) sozialistische Verfassung brach, indem er per Dekret das Parlament und den Obersten Sowjet auflöste. Jelzin wurde vorübergehend seines Amtes enthoben, behielt aber die Kontrolle über die Armee. Die Abgeordneten verbarrikadierten sich im Weißen Haus, und die Anti-Jelzin-Proteste auf den Straßen wuchsen an. Truppen der Armee belagerten und beschossen das Parlamentsgebäude, bis am 5. Oktober der Widerstand gegen Jelzin in sich zusammenfiel. Bei den zehntägigen Straßenkämpfen in Moskau gab es mehr als hundert Tote und hunderte Verletzte. Im Dezember billigte die russische Bevölkerung per Volksabstimmung die neue Verfassung Russlands.

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    Anatoli Sobtschak

    Anatoli Sobtschak (1937–2000) gilt als politischer Entdecker, Förderer und Lehrer Wladimir Putins und Dimitri Medwedews. Sobtschak gehörte zu Russlands Demokraten der ersten Stunde und genoss große Beliebtheit in der Bevölkerung. Von 1991 bis 1996 war er der erste direkt gewählte Bürgermeister St. Petersburgs und holte Putin als Chef des Komitees für Außenbeziehungen. Sobtschak begann seine politische Laufbahn Ende der 1980er Jahre als Kämpfer gegen den Totalitarismus, doch mit fortschreitender Entwicklung forderte er eine härtere Gangart in der Politik des Präsidenten, um die Privatisierung der 1990er Jahre voranzutreiben.

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    Sergej Schachraj

    Sergej Schachraj (geb. 1956) war 1993 offizieller Vertreter von Präsident Boris Jelzin bei der Verfassungskommission und zeichnete so für die Ausarbeitung der heute in Russland gültigen Verfassung mitverantwortlich. Sie wurde 1993 verabschiedet. Schachraj war von 2004 bis 2013 Leiter des föderalen Rechnungshofs, seit 2011 ist er Mitglied des wissenschaftlichen Beratergremiums beim russischen Sicherheitsrat.

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    Russische Verfassung von 1993

    Gemeint ist hier die Anfang der 1990er Jahre ausgearbeitete und 1993 verabschiedete Verfassung, die von ihrer Grundanlage her an Frankreich orientiert war. Das der Verfassungsnorm zugrunde gelegte Verhältnis von Präsident, Regierung und Parlament interpretiert die Politikwissenschaft verschieden: Erstens als (semi-)präsidentielles, zweitens als superpräsidentielles Regierungssystem, drittens wird es auch als ein präsidentiell-parlamentarisches Mischsystem beschrieben. In der Verfassungspraxis ist die Typisierung seitens der Politikwissenschaft eindeutiger: Hier hat sich ein Verständnis von einem präsidentiellen bis superpräsidentiellen Regierungssystem etabliert. Lediglich die Präsidentschaft Dimitri Medwedews wird im Rahmen eines (semi-)präsidentiell-parlamentarischen Mischsystems verortet.

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    Wer ist schuld? (Roman von Alexander Herzen)

    Die Frage „Wer ist schuld?“ gilt seit der Veröffentlichung des gleichnamigen Romans von Alexander Herzen (1812–1870) im Jahr 1846 als eine klassische Frage der russischen Kultur. Auch viele sowjetischen Filme und Zeichentrickfilme trugen den Titel „Wer ist schuld?“

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    Was tun? (Roman von Nikolaj Tschernyschewski)

    Die als „ewig“ geltende Frage „Was tun?“, wie etwas ändern, ist eine in der Gegenwart häufig benutzte rhetorische Frage, die von ihrer aufgeladenen Bedeutung her auf den gleichnamigen Roman von Nikolaj Tschernyschewski (1828–1898) zurückgeht. Das im Jahr 1863 erschienene Buch animierte 1902 Lenin zur Übernahme des Titels für seine programmatische Schrift, die eine zentrale Stellung innerhalb des Marxismus-Leninismus einnahm. Im Zuge der Erscheinung wurde „Was tun?“ zu einer der klassischen Fragen der sowjetischen Gesellschaft.

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    Zitat von Putin – „gewütet“

    Ein ironisch geflügelter Ausdruck in Russland, der auf eine Aussage Putins bei seiner Fernsehsprechstunde im Jahre 2010 zurück geht. Auf die Frage, was die nicht-systemischen Oppositionspolitiker Boris Nemzow, Wladimir Ryshkow und Wladimir Milow wollen, antwortete Putin: „Geld und Macht, was sonst? Zu ihrer Zeit in den 1990er Jahren haben sie gewütet, mit Beresowski und anderen, die jetzt im Freiheitsentzug sitzen, mehrere Milliarden weggeschafft. [Jetzt] wollen Sie zurück und ihre Taschen auffüllen.“

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    Eduard Schewardnadse

    Eduard Schewardnadse (1928–2014) war von 1985 bis 1990 und – nach kurzer Abstinenz noch einmal – 1991 Außenminister der Sowjetunion. Von 1995 bis 2003 war Schewardnadse der zweite Präsident Georgiens. Im Februar 1998 wurde er zum dritten Mal Ziel eines Attentats, seine Fahrzeugkolonne geriet unter Maschienengewehr- und Granatwerfer-Beschuss.

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    Privatisierung 1990er Jahre

    Gemeint ist die Privatisierung von Unternehmen – Prozess der Übergabe von Staatseigentum an Produktionsmitteln in Privateigentum zwischen Ende der 1980er und Anfang der 2000er Jahre.

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