Wird, wer Böses bekämpft, automatisch gut? Nein, meint Oleg Kaschin, denn die Leute, die den Russen heute wegen Corona verbieten spazieren zu gehen, sind genau dieselben, die es ihnen gestern aus politischen Gründen verboten haben.
Patriarch Kirill fordert die russischen Gläubigen dazu auf, an Ostern zu Hause zu bleiben. Meduza hat versucht herauszufinden, warum es manchen Gläubigen und auch manchen Würdenträgern so schwer fällt, sich an das Kirchgang-Verbot zu halten.
Stell dir vor, es ist Schule und keiner geht hin: Minsk-Korrespondent Denis Lawnikewitsch über den offiziellen und den inoffiziellen Umgang mit Corona in Belarus.
Die geplante Verfassungsänderung spaltet Russland – das zeigen aktuelle Zahlen des Umfrageinstituts Lewada. Die Werte lassen aber auch die jüngsten Anti-Corona-Maßnahmen des Kreml in einem anderen Licht erscheinen, meint Soziologe Grigori Judin. Und warum kommen sie erst jetzt?
Eine Woche Ferien wegen Corona – und irgendwie kommt dennoch keine Festtagsstimmung auf: Nach Putins Fernsehansprache kritisiert Iwan Dawydow die Maßnahmen der russischen Regierung als unentschieden.
Eine junge Fotografin bekommt Brustkrebs – und fotografiert ihren Heilungsprozess. „Es ist nicht leicht, Empfindungen zu zeigen, die sich im Inneren abspielen und von außen nicht sichtbar sind.“ Eine Fotoserie von Alyona Kochetkova.
Heute vor 100 Jahren wurde der Physiker und weltbekannte sowjetische Dissident Andrej Sacharow geboren. Der Vater der sowjetischen Wasserstoffbombe engagierte sich nach einer inneren Kehrtwende zunehmend gegen atomare Aufrüstung und für die Wahrung der Menschenrechte. Eduard Klein über Leben und Wirken des Friedensnobelpreisträgers.
Ist ein Oppositionspolitiker und Putinkritiker. Von Mai 1999 bis Mai 2000 war er Finanzminister, bevor er unter Präsident Putin zum Ministerpräsidenten aufstieg. 2003 kritisierte er die Festnahme des Yukos-Miteigentümers Platon Lebedew. Mitsamt seinem Kabinett wurde er im Februar 2004 von Putin des Amtes enthoben. Seit 2005 engagiert er sich in der Opposition, seit 2012 ist er im Vorstand der liberalen Partei der Volksfreiheit (RPR-PARNAS).
Als Oligarchen werden Großunternehmer bezeichnet, die starken Einfluss auf die Politik nehmen. In Russland, aber auch in anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion, in denen Wirtschaft und Politik sehr eng verwoben sind, stellen sie ein zentrales Charakteristikum des politischen Systems dar.
Als kleine grüne Männchen, manchmal auch höfliche Menschen, werden euphemistisch die militärischen Spezialkräfte in grünen Uniformen ohne Hoheitsabzeichen bezeichnet, die Ende Februar 2014 strategisch wichtige Standorte auf der Krim besetzt haben. Bestritt Moskau zunächst jegliche direkte Beteiligung und verwies auf „lokale Selbstverteidungskräfte“, so gab Präsident Putin später zu, dass es sich dabei um russische Soldaten gehandelt hat. Die grünen Männchen sind inzwischen zu einem kulturellen Symbol geworden.
Die südrussische Stadt Wolgograd ist als Stalingrad durch das Inferno im Zweiten Weltkrieg in die Weltgeschichte eingegangen, hatte jedoch im Zarenreich einen anderen Namen tatarischen Ursprungs. Heute wird versucht, wieder stärker an die sowjetische Vergangenheit der Stadt anzuknüpfen, vor allem dadurch, dass die Stadt zu bestimmten Feiertagen wieder Stalingrad heißen darf.
Archipel Gulag ist das Hauptwerk des russischen Schriftstellers Alexander Solschenizyn. Darin wird das menschenverachtende sowjetische Straflagersystem eindrucksvoll beschrieben, weshalb das Werk in der Sowjetunion verboten war und zunächst nur im Ausland erschien. Heute gilt es vor allem als wichtiges Zeitdokument.
Im Westen ist Alexander Solschenizyn als einer der bedeutendsten Oppositionellen der Sowjetära bekannt. Heute vor 102 Jahren wurde der streitbare Publizist geboren. Elisa Kriza über Leben und Wirken des Schriftstellers.
Am 19. Dezember vor 115 Jahren ist Leonid Breshnew (1906-1982) als Sohn eines Metallarbeiters geboren. Von 1964 bis 1982 prägte er als erster Mann im Staat fast zwei Jahrzehnte lang das Geschehen der Sowjetunion. Seine Herrschaft wird einerseits mit einem bescheidenen gesellschaftlichen Wohlstand assoziiert, gleichzeitig jedoch auch als Ära der Stagnation bezeichnet.
Die Höhere Attestierungskommission, umgangssprachlich als WAK (russ. „Wysschaja attestazionnaja Komissija“) bezeichnet, ist eine staatliche Agentur, die in Russland für die Attestierung akademischer Grade zuständig ist. In letzter Zeit geriet sie aufgrund zahlreicher Plagiatsaffären regelmäßig in die Kritik.
Die Russisch-Orthodoxe Kirche ist die christliche Kirche mit der größten Glaubensgemeinschaft in Russland. Prägend für ihr Verhältnis zum russischen Staat ist das von der byzantinischen Mutterkirche übernommene Ideal der Symphonie, das heißt einer harmonischen Beziehung zwischen Staat und Kirche. Vor 1917 galt die Orthodoxie neben der Autokratie und dem „Volk“, genauer: einem volksverbundenen Patriotismus, als eine der wichtigsten Stützen des russischen Staates und des Zarenreichs – eine Traditionslinie, die heute wieder wirksam scheint.
Um unser Webangebot stetig zu verbessern, nutzen wir Cookies. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. Sind Sie mit der Verwendung von Cookies einverstanden?