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Sergej Lawrow

Seit 20 Jahren vertritt derselbe Mann Wladimir Putins Politik in der Welt. In dieser Zeit hat Sergej Lawrow Annäherungsversuche mit Washington unternommen und der Welt mit Atomraketen gedroht. Er wurde als erfahrener Diplomat geachtet und als Lügner ausgelacht.

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Uralwagonsawod

Uralwagonsawod (UWS) (wörtl. Uralwaggonwerk) ist ein großes und wichtiges russisches Maschinenbauunternehmen, das in der Stadt Nishni Tagil im Uralgebirge beheimatet ist. UWS stellt neben Schienenfahrzeugen, Bau- und Landwirtschaftsmaschinen vorwiegend Militärfahrzeuge her und ist der weltgrößte Hersteller von Panzern. Nicht zuletzt aufgrund der Sanktionen gegen Russland musste das Unternehmen 2015 jedoch Invsolvenz anmelden.

Uralwagonsawod, das größte Werk zur Herstellung von Schienenfahrzeugen, wurde zwischen 1931 und 1936 im rohstoffreichen Uralgebirge gebaut und nahm fortan bei der massiven Industrialisierung der Sowjetunion eine zentrale Rolle ein. Mit Beginn des Großen Vaterländischen Krieges wurde die Produktion jedoch in kurzer Zeit auf Panzer umgestellt. Zwölf weiter westlich gelegene Fabriken wurden zum Schutz vor dem deutschen Einmarsch hierher evakuiert und es entstand die weltweit größte Panzerfabrik. Von den 50.000 legendären T-34 Panzern – dem meistgebauten Panzer im Krieg – stammen etwa 25.000 aus dem Uralwagonsawod.

Nach dem Krieg erweiterte das Werk seine Produkpalette, stellte aber weiterhin Güter für Militär und auch für das sowjetische Raumfahrprogramm bereit. Heute ist das Unternehmen vor allem für seinen Kampfpanzer T-72, den gegenwärtig meistgenutzten Panzer der Welt (wird in etwa 40 Ländern verwendet), sowie den neueren T-90 bekannt.

T 72

Da Russland außer Rohstoffen vor allem Militärgüter exportiert, nimmt Uralwagonsawod eine zentrale Rolle für die russische Exportwirtschaft ein. Mitte der 2000er Jahre sollte der Betrieb, der sich seit längerem finanziellen Schwierigkeiten gegenüber sah – so wurde die Entwicklung des T-95 aufgrund mangelnder Investitionen im Mai 2010 eingestellt – privatisiert werden, was jedoch scheiterte. Gestiegene Metallpreise und die sinkende Auftragslage zwangen UWS verstärkt zu Entlassungen und Saisonarbeit. Im Herbst 2014 bat das „Herz der russischen Panzerindustrie“1, nicht zuletzt aufgrund der westlichen Sanktionen, von denen es direkt betroffen war2, um Staatshilfen in Milliardenhöhe3. Nachdem die russische Alfa-Bank im Mai 2015 bereits damit gedroht hatte, gerichtlich ein Insolvenzverfahren zu erzwingen, da eine Tochterfirma von UWS ihren Verpflichtungen der Bank gegenüber nicht mehr nachkommen konnte, stellte UWS schließlich selbst einen Antrag auf Insolvenz. Anfang September wurde dem Werk eine Staatshilfe in Höhe von 17 Milliarden Rubel bewilligt und so die Insolvenz vorerst abgewendet. Allerdings ist bislang unklar, ob diese Unterstützung zur Fortführung des Betriebs ausreichen wird.4

Uralwagonsawod hat seit 1941 insgesamt über 100.000 Panzer hergestellt, was die Fabrik mit etwa 30.000 Angestellten und einem Jahresumsatz von ca. 5,2 Mrd. Dollar (2012) zum weltweit größten Panzerproduzenten macht.


1.Russia Beyond The Headlines: Out of invaderʼs reach: Uralvagonzavod, heart of Russiaʼs tank industry
2.Die Zeit: Ukraine-Krise: EU schneidet russische Firmen von Geldbeschaffung ab
3.The Moscow Times: Battle Tank Maker Uralvagonzavod Wants $1Bln in State Loan Backing
4.Delovoj kvartal: Torgovyj dom «Tokem» otozval isk o bankrotstve «Uralvagonzavoda»
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