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Bumaga

Die Internet-Zeitung Bumaga (wörtl.: Papier) wurde 2012 vom jungen Journalisten und Medienunternehmer Kirill Artemenko in St.-Petersburg gegründet und etablierte sich in kurzer Zeit als ein wichtiges regionales Online-Medium. Laut Selbstdarstellung bietet Bumaga „einen unabhängigen Blick aus St.-Petersburg auf russische und stadtbezogene Themen”.1 Dabei steht die Stadt ihrem lifestyle, ihrer Kultur und ihrer regionalen Politik immer im Vordergrund.

Die Zielgruppe von Bumaga stellen junge urban professionals dar. Die Zeitung spricht ihre Leser nicht nur auf dem Weg über wichtige gesellschaftliche Themen an, sondern greift auch unterhaltsame Fragen auf wie: „Wie kann man während der weißen Nächte ausschlafen?" oder „Wie kann man Kaffee für 39 Rubel (ca. 0,50 €) verkaufen und sich nicht abwirtschaften?”.

Die Trägerorganisation Bumaga-Media betreibt darüberhinaus alleine und in der Kooperation mit anderen Institutionen auch Kultur- und Bildungsprojekte, vor allem die Petersburger Science slams, Open University und Open Library.

Am 12. März berichtete Meduza, das Portal Bumaga sei auf Anweisung des Generalstaatsanwalts blockiert worden. Eine konkrete Begründung sei noch nicht bekannt, nur soviel, dass die Entscheidung auf den 24. Februar zurückgehe – der Tag, an dem die russische Führung ihren großflächigen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat.

 

Eckdaten

Gegründet: 2012
Chefredakteur: Kirill Artemenko
Herausgeberin: Kirill Artemenko
URL: www.paperpaper.ru


1: http://paperpaper.ru/contacts/
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im Gnosmos

als Text

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Ein kurzer Augenblick von Normalität und kindlicher Leichtigkeit im Alltag eines ukrainischen Soldaten nahe der Front im Gebiet , © Mykhaylo Palinchak (All rights reserved)