Autor:in

dekoder-Team


  • Gnose

    Nullsetzung

    Als Nullsetzung wird die Zurücksetzung der bisherigen Amtszeiten des russischen Präsidenten bezeichnet. Sie war Teil umfassender Änderungen der russischen Verfassung, die am 4. Juli 2020 in Kraft traten. Waren dem Präsidenten laut Verfassung bisher nur zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten á sechs Jahre erlaubt, werden nun durch die Nullsetzung die bisherigen Amtszeiten nicht mehr gezählt, so dass erneut zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten möglich sind. Wladimir Putin könnte so theoretisch bis 2036 das Amt des Präsidenten ausüben.

    Von

  • Gnose

    Proteste in Belarus 1999

    Am 7. Mai 1999 verschwand der frühere Innenminister Juri Sacharenko spurlos. Ebenso am 16. September 1999 Viktor Gontschar, der frühere Vize-Präsident des von Lukaschenko entmachteten und aufgelösten 13. Obersten Sowjets, sowie der Unternehmer Anatoli Krassowski. In den Jahren danach wurde nachgewiesen, dass sie von einer sogenannten Todesschwadron ermordet wurden, die sehr wahrscheinlich im Auftrag der Staatsführung handelte. Im Herbst 1999 kam es in Minsk zu zahlreichen Protesten gegen die Pläne Lukaschenkos, den Unionsstaat mit Russland voranzutreiben. 

    Von

  • Gnose

    Präsidentschaftswahl in Belarus 2006 und die Folgen

    Am 19. März 2006 fand in Belarus die Präsidentschaftswahl statt, die schon im Vorfeld für heftige Kritik gesorgt hatte. Alexander Lukaschenko hatte sich 2004 über ein umstrittenes Referendum die Möglichkeit gesichert, sich für weitere Legislaturperioden wählen lassen zu können. Am Abend der Präsidentschaftswahl kam es auf dem Oktoberplatz in Minsk zu Protesten, an denen mehr als 10.000 Menschen teilnahmen und die als Jeans-Revolution bezeichnet wurden. In den folgenden Tagen entstand auf dem Platz eine Zeltstadt, die aber nach fünf Tagen von den Sicherheitskräften geräumt wurde.

    Von

  • Gnose

    Proteste nach Präsidentschaftswahl in Belarus am 19.12.2010

    Am 19. Dezember 2010 kam es in der belarussischen Hauptstadt Minsk zu Massenprotesten. Rund 40.000 Menschen protestierten am Abend der Präsidentschaftswahl gegen Wahlfälschungen und zogen vom Oktoberplatz zum Platz der Unabhängigkeit, wo der Protestzug schließlich brutal von den Sicherheitskräften aufgelöst wurde. In der Folge kam es zu einer Welle von Repressionen, bei der sieben Präsidentschaftskandidaten und rund 700 Oppositionelle festgenommen wurden. Viele Aktivisten verließen das Land. Ploschtscha ist die belarussische Bezeichnung für Platz. Sie hat sich als Abbreviatur für den Oktoberplatz eingebürgert, wo üblicherweise die Proteste stattfanden.

    Von

  • Gnose

    Alexander Taraikowski

    Der 34-jährige Alexander Taraikowski (belaruss. Aljaxandr Taraikouski) war am 10. August 2020 bei den Protesten gegen Machthaber Alexander Lukaschenko an der Metro-Station Puschkinskaja in Minsk von einem Polizisten erschossen worden. Von der Szene, in der Taraikowski unbewaffnet vor einer Kette aus OMON-Beamten steht, existieren mehrere Handyaufzeichnungen. Taraikowski war das erste bestätigte Todesopfer der Proteste.

    Von

  • Gnose

    Silitschy

    Silitschy ist ein beliebter, künstlich angelegter Wintersportkomplex, der sich unweit der Hauptstadt Minsk befindet.

    Von

  • Gnose

    die aktuelle Seite umblättern (Zitat Lukaschenko, Neujahrsansprache 2021)

    Dieser Ausspruch stammt aus der Neujahrsansprache von Alexander Lukaschenko zum ausgehenden Jahr 2020. Der Paragraph in der offiziellen deutschen Übersetzung: „Ein anderes Land haben wir nicht. Wollen wir es erhalten und unseren Kindern weitergeben – dafür müssen wir die aktuelle Seite umblättern und gemeinsam ein neues Kapitel in der Geschichte des unabhängigen Belarus schreiben. Wollen wir das nächste Jahr zum Jahr der nationalen Einheit ausrufen.“ 

    Von

  • Gnose

    Krise des Jahres 1996 (Belarus)

    Als Minsker Frühling werden eine Reihe von Protesten im Frühjahr 1996 und 1997 bezeichnet, an denen zehntausende Belarussen teilnahmen. Auslöser waren die Unterzeichnung der ersten Integrationsabkommen zwischen Belarus und Russland im April 1996, der zehnte Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe sowie ein Referendum vom November 1996, welches eine Verfassungsänderung zugunsten des Präsidenten nach sich zog und das Parlament entmachtete. Bei den Protesten kam es zu blutigen Zusammenstößen zwischen der Staatsgewalt und den Demonstranten.

    Von

  • Gnose

    eine Million an der Stele (Ausspruch)

    Die ersten Sonntagsmärsche nach der Präsidentschaftswahl am 9. August 2020 hatten die sogenannten Heldenstele in der Hauptstadt Minsk zum Ziel. Auf dem riesigen Platz, der sich am Prospekt der Sieger (russ. Prospekt Pobeditelei) befindet, kamen in jenen Augusttagen hunderttausende Demonstranten zusammen und sorgten für eindrucksvolle Bilder, die um die Welt gingen.

    Von

  • Gnose

    Tschernobyl-Marsch

    Der Tschernobyl-Marsch (belarussisch: Tscharnobylski schljach) fand erstmals am 26. April 1989 statt. Die belarussische Oppositionsbewegung wollte damit auf die verheerenden Folgen des Reaktorunfalls aus dem Jahr 1986 im ukrainischen Tschernobyl aufmerksam machen. Seit der Wahl Alexander Lukaschenkos im Jahr 1994 zum Präsidenten der Republik Belarus entwickelte sich der Marsch zur politischen Demonstration der Opposition.

    Von