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    Zentrale Wahlkommission der Republik Belarus

    ZIK (belaruss. Zentralnaja wybartschaja kamissija Respubliki Belarus) ist die „Zentrale Wahlkommission der Republik Belarus“. Von 1996 bis Dezember 2021 war Lidija Jеrmoschina die Vorsitzende der Wahlkommission. Die Opposition warf ihr schon lange vor, Handlangerin und Organisatorin von Wahlmanipulationen und Wahlfälschungen im Sinne des Machtapparats Lukaschenko zu sein. Jеrmoschina steht auf der Sanktionsliste, die am 2. Oktober 2020 von der EU verabschiedet wurde. Nachfolger von Jermoschina wurde der Funktionär Igor Karpenko.

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    Dämonisierung der Opposition (Belarus)

    Bezieht sich auf zahlreiche Aussagen von Vertretern des Machtapparats Lukaschenko, mit denen die Opposition dämonisiert und das Szenario eines „Bürgerkrieges“ beschworen wurde. Lukaschenko sagte am 30. Oktober 2020 vor Mitarbeitern des Innenministeriums, man würde in der aktuellen Situation „keine Gefangenen“ machen. Der damalige Innenminister Juri Karajew sagte: „Jetzt hat sich die Situation geändert – es herrscht Krieg.“

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    Juri Woskressenski

    Juri Woskressenski ( geb. 1977) ist ein belarussischer Geschäftsmann und Politologe, der im Wahlkampfteam zur Präsidentschaftswahl von Viktor Babariko als ehrenamtlicher Helfer tätig war, dort aber keine bedeutende Position bekleidete. Woskressenski war im August festgenommen worden. Die Anschuldigung: „Organisation von Massenunruhen“. Er verbrachte zwei Monate im Untersuchungsgefängnis des KGB und wurde am 11. Oktober 2020 überraschend entlassen. Einen Tag zuvor hatte sich Alexander Lukaschenko im Gefängnis mit zahlreichen oppositionellen Inhaftierten öffentlichkeitswirksam filmen lassen, an dem auch Woskressenski und Babariko teilnahmen. Nach seiner Freilassung registrierte Woskressenski eigenständig die neue Initiative Runder Tisch für demokratische Kräfte, die von anderen Oppositionellen aber als Versuch kritisiert wird, einen Dialog mit dem Machtapparat Lukaschenko zu dessen Bedingungen vorzubereiten.

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    SISO KGB (Belarus)

    SISO KGB ist ein berüchtigtes Untersuchungsgefängnis, das sich im Innenhof der Zentrale des belarussischen Geheimdienstes KGB im Zentrum von Minsk befindet. Umgangssprachlich wird der Ort auch „Amerikanka“ genannt. Das Gefängnis wurde bereits in den 1920er Jahren gebaut und in den nachfolgenden Jahrzehnten mehrfach umgebaut. Dorthin werden heute vor allem Inhaftierte gebracht oder verlegt, an deren Fällen der Machtapparat Lukaschenko ein direktes Interesse hat. In den vergangenen 20 Jahren waren zahlreiche oppositionelle Präsidentschaftskandidaten im SISO KGB inhaftiert, aktuell sind dies unter anderem Sergej Tichanowski und Viktor Babariko, die bei der Präsidentschaftswahl 2020 antreten wollten, aber schon im Vorfeld festgenommen wurden.

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    „ein wenig zu lange sitzengeblieben“ (Ausspruch Lukaschenkos)

    Dieser bekannte Ausspruch von Alexander Lukaschenko stammt aus einem Interview, das er mehreren russischen Journalisten und Medien am 8. September 2020 im Palast der Unabhängigkeit in Minsk gab. Das ganze Zitat lautet: „Ja, vielleicht bin ich ein wenig zu lange sitzen geblieben, vielleicht werde ich nicht nur im Fernsehen gezeigt, sondern auch beim Bügeln und beim Wasserkochen. Ja. Aber wirklich, nur ich kann die Belarussen jetzt beschützen."

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    Alexander Klaskowskі

    Alexander Klaskowskі (geb. 1958, belarussisch: Aljaxandr Klaskouskі) ist ein bekannter belarussischer Journalist, politischer Analyst und Publizist. Im Jahr 2002 war er Mitbegründer und erster Chefredakteur des unabhängigen belarussischen Onlinemediums Naviny.by. In Analysen für den belarussischen Dienst von Radio Swoboda sowie den Fernsehsender Belsat kommentiert er regelmäßig das politische Tagesgeschehen in Belarus. Zudem leitet er bei der unabhängigen Nachrichtenagentur BelaPAN die Abteilung für analytische Projekte. 

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    Swiad Gamsachurdia

    Swiad Gamsachurdia (1939–1993) war ein sowjetisch-georgischer Schriftsteller und Dissident sowie von 1991 bis 1992 der erste Präsident Georgiens. Er war der Sohn des bekannten georgischen Schriftstellers Konstantine Gamsachurdia. Er schrieb unter anderem für Samisdatpublikationen wie die Chronik der laufenden Ereignisse und war Vorsitzender der 1976 gegründeten georgischen Helsinki-Gruppe für Menschenrechte. 1989 gründete er die Partei Runder Tisch/Freies Georgien, mit der er 1990 die Wahlen zum Obersten Sowjet der georgischen SSR gewann. Als Präsident erklärte er sofort die Unabhängigkeit Georgiens, sein Regierungsstil wird als autoritär und minderheitenfeindlich beschrieben. 1993 kam er unter bis heute ungeklärten Umständen ums Leben. 

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    Georgi Schedrowizki

    Georgi Schedrowizki (1929–1994) war ein sowjetischer Philosoph. Den Schwerpunkt seiner Arbeiten bildeten Logik und Methodologie der Philosophie. Wegen Unterstützung der Dissidenten Alexander Ginsburg und Juri Galanskow wurde er 1968 aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen. Schedrowizki gründete 1958 den informellen, aber einflussreichen Moskauer Methodologischen Kreis (Moskowski metodologitscheski krushok). Ziel des Kreises war die Ausarbeitung und Erprobung neuer Ansätze zur Analyse von Denken, Wissen und Handeln.

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    Alexander Sinowjew

    Alexander Sinowjew (1922–2006) war ein sowjetischer Philosoph, Soziologe und Schriftsteller. Bereits als 17-Jähriger wurde er wegen antistalinistischer Äußerungen der Universität verwiesen und kurzzeitig in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Im 2. Weltkrieg diente er als Kampfpilot. Aufgrund seiner Auszeichnungen durfte er ab 1950 sein Studium fortsetzen und wurde anschließend Professor für Logik. 1978 wurde er wegen seines gesellschaftskritischen Romans Gähnende Höhen aus der Sowjetunion ausgebürgert und lebte fortan in München. 1999 kehrte er nach Moskau zurück, wo er an der Lomonossow-Universität lehrte und publizistisch tätig war.  

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    Alexander Pjatigorski

    Alexander Pjatigorski (1929–2009) war ein sowjetischer Philosoph, Philologe und Dissident. Er zählt neben Juri Lotman zu den Gründern der Tartu-Moskauer Schule der Semiotik und gilt als einer der wichtigsten russischsprachigen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Er beschäftigte sich vorrangig mit Sprache, Philosophie und Kultur Südasiens. 1974 wurde ihm die Ausreise nach Israel erlaubt. Pjatigorski ließ sich jedoch in London nieder, wo er an der SOAS University of London lehrte.

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