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    Panturkismus

    Als Panturkismus wird das ideologische Bestreben bezeichnet, alle Turkvölker zu einer kulturellen und nationalen Einheit zusammenzufassen. Von den rund 40 Ethnien, deren Sprachen zur Familie der Turksprachen gerechnet werden, leben etwa 20 Ethnien (teilweise) in Russland. Schätzungen zufolge entspricht dies einer Bevölkerungszahl von rund zehn Millionen von den weltweit etwa 180 bis 200 Millionen TurksprachlerInnen. 

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    Separatismus abwehren

    Unabhängigkeits- und Separatismus-Fragen beschäftigen das heutige Russland spätestens seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion. In der Argumentation steht dabei das Selbstbestimmungsrecht der Völker oft gegen das Recht auf territoriale Integrität, je nach Fall und Interesse kann die Position wechseln. Gern zitiertes Beispiel sind die Tschetschenienkriege (1994–1996 und 1999–2009), in denen die russische Armee gegen separatistische Widerstandskämpfer der Republik im russischen Nordkaukasus kämpfte. Ein anderes Beispiel ist der Kosovo, dessen Unabhängigkeit Russland (aber auch Aserbaidshan und Spanien) nicht anerkannt hatte. Demgegenüber steht das Beispiel Krim, bei dem Russland neben anderen Argumenten auch das Prinzip der Selbstbestimmung der Völker anführte. 

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    Chalchin Gol

    Anspielung auf eine Einschätzung des russischen Politologen Dimitri Jewstafjew: Dieser hat Ende Oktober 2020 in einer Talkrunde im staatlichen Fernsehsender Rossija 1 dafür plädiert, Russland solle härter gegen den zunehmenden Einfluss der Türkei in der Kaukasus-Region vorgehen. Jewstafjew sagte, dass Russland punktuell Gewalt anwenden sollte, um den Ausbruch eines großen Konflikts an Russlands Grenzen hinauszuzögern. Als Analogie brachte er die Schlacht von Chalchin Gol vor, in der 1939 der Japanisch-Sowjetische Grenzkonflikt zugunsten der Sowjetunion entschieden wurde.

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    Panzer vor Smolensk

    Smolensk ist eine Stadt mit rund 325.000 Einwohnern im Westen Russlands, unweit der Grenze zu Belarus. Sie bildet einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt zwischen Moskau und den baltischen Ländern sowie zwischen Moskau und Westeuropa. Russische Propaganda benutzt die Formel „polnische [beziehungsweise US-amerikanische] Panzer vor Smolensk“ manchmal als Bedrohungsszenario für Russland. Dabei wird auch darauf verwiesen, dass es notwendig sei, Belarus als russische Pufferzone zu halten.

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    tschetschenische Diaspora in Deutschland

    Die erste Zuwanderung von Menschen aus Tschetschenien nach Deutschland fand in geringem Umfang bereits während des Ersten Tschetschenienkrieges von 1994 bis 1996 statt. Erst im zweiten Krieg begann ab 2001/2002 eine größere Fluchtbewegung nach Westeuropa. Heute leben die größten Gruppen in Frankreich, Belgien, Österreich, Deutschland, Norwegen und Polen.

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    Telegram-Kanäle (Belarus)

    Der wegen seiner Verschlüsselungstechnologie beliebte Messenger Telegram spielt eine wichtige Rolle bei den Protesten in Belarus. Unabhängige Medien und Journalisten betreiben dort ihre eigenen Kanäle, da ihre Internetseiten durch das Regime blockiert werden. Zudem gibt es Kanäle zum Informationsaustausch, u. a. auch solche, die private Daten wie Adressen, Telefonnummern etc. von Milizionären, OMON- oder KGB-Mitarbeitern sammeln und verbreiten, die an Festnahmen und Misshandlungen beteiligt waren.

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    CTV

    CTV (Stolitschnoje telewidenije, belarussisch: Stalіtschnaje telebatschanne, dt. das Haupstadtfernsehen) ist ein belarussischer TV-Kanal, dessen Geschichte bis in das Jahr 2000 zurückreicht. Er wird aus dem staatlichen Haushalt finanziert. Das Programm widmete sich in jungen Jahren noch vor allem Lokalnachrichten aus der Hauptstadt und aus dem Minsker Gebiet. Mittlerweile liegt das Augenmerk der Berichterstattung aber auf nationalen Themen. Nach eigenen Angaben beschäftigt der Sender aktuell rund 300 Medienschaffende und Redakteure.

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    Kupalinka

    Kupalinka ist ein berühmtes belarussisches Volkslied. Vor allem mit dem Musiktheaterstück Na Kupalje aus dem Jahr 1921 erlangte es große Popularität. Der Dichter Michas Tscharot sorgte für die poetische Adaption des Urtextes und Wladimir Terawski komponierte die Musik. In den Protesten, die im Zuge der Präsidentschaftswahl von 2020 in Belarus entstanden, wurde das Lied zum musikalischen Symbol der Solidarität. Die ersten Zeilen lauten: „Kupalinka-Kupalinka, dunkle Nacht / Dunkle Nacht, wo ist deine Tochter?“

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    Jelena Lewtschenko

    Jelena Lewtschenko (geb. 1983, belarussisch: Alena Leutschanka) ist eine belarussische Basketballspielerin. Sie gilt als eine der besten Spielerinnen in der Geschichte ihrer Heimat. Seit 2001 spielt sie in der Nationalmannschaft von Belarus, mit der sie 2007 den dritten Platz bei den Europameisterschaften holte. Zweimal nahm sie an Olympischen Spielen teil. In Litauen und Russland errang sie nationale Meistertitel. 2010 stand sie in Amerika im Finale der Frauen-NBA. Jelena Lewtschenko wurde am 30. September 2020 am Minsker Flughafen festgenommen und wegen der Teilnahme an Protesten zu 15 Tagen Haft verurteilt.

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    Igor Schelkowski

    Igor Schelkowski (geb. 1937) ist ein russischer Bildhauer und Künstler. In der Sowjetunion arbeitete er unter anderem als Restaurator. 1976 emigrierte er nach Paris. Dort gab er von 1979 bis 1986 das einflussreiche Kunstjournal A–Я (dt. A–Z) heraus, das in Moskau von Alexander Sidorow zusammengestellt wurde. Das Journal trug wesentlich zur Popularisierung nicht-offizieller sowjetischer Kunst im Westen bei.

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