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    Untertunnelung des Kreml

    Anspielung auf durch Folter erpresste Geständnisse in den Schauprozessen der Stalin-Zeit. Damals haben zahlreiche Verhaftete „Geständnisse“ darüber abgelegt, dass sie einen Mordkomplott gegen Stalin geplant und dazu einen Tunnel unter die Kremlmauer gegraben hätten.

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    Nowoje Welitschije

    Nowoje Welitschije (dt. Neue Größe) gilt in Russland offiziell als extremistische Organisation. Zehn der angeblichen Mitglieder, die zwischen 19 und 40 Jahre alt sind, wurden im März 2018 verhaftet und in verschiedenen Prozessen zu bis zu siebenjährigen Strafen verurteilt. Zahlreiche Hinweise deuten darauf hin, dass die Organisation wesentlich von staatlichen Agents Provocateurs aufgebaut wurde. Die Menschenrechtsorganisation Memorial bezeichnet die Verurteilten als politische Häftlinge. 

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    Leonid Roschal

    Leonid Roschal (geb. 1933) ist ein russischer Chirurg, Kinderarzt und Politiker. Er ist Präsident der Nationalen Ärztekammer und ein Experte der Weltgesundheitsorganisation. Am 5. September 2020 hat Roschal einen Brief an Klaus Reinhardt geschrieben, Mitglied des Vorstandes der Bundesärztekammer: Darin rief Roschal den deutschen Mediziner dazu auf, eine gemeinsame medizinische Untersuchungskommission zum Fall Nawalny zu gründen. Sein Argument: Da die russischen Ärzte Zweifel an der deutschen Gift-Diagnose hätten, solle eine gemeinsame Fachkommission die Diagnose stellen. Politische Interessen, so Roschal, könnten in diesem Fachgespräch ausgeschlossen werden.  

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    Nationalität (Sowjetunion)

    In offiziellen Ausweispapieren der Sowjetunion wurde neben der sowjetischen Staatsangehörigkeit auch die Nationalität einer Person angegeben. Diese richtete sich nach der Nationalität der Eltern. Gehörten die Eltern unterschiedlichen Nationalitäten an, konnten sich Jugendliche mit 16 Jahren für eine der Nationalitäten entscheiden, in der Regel bekamen sie jedoch die des Vaters. In der Sowjetunion waren über 100 Nationalitäten offiziell anerkannt, unter anderem wurde auch das Judentum als Nationalität verstanden. Die deutsche Nationalität gilt bis heute im Aussiedleraufnahmeverfahren als das wichtigste Kriterium zur Überprüfung der deutschen Identität.

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    Chakassien

    Chakassien ist eine im Süden Sibiriens gelegene Republik der Russländischen Föderation mit etwa 530.000 Einwohnern. Ihre Hauptstadt Abakan liegt am Fluss Jenissei. Ab dem 13. Jahrhundert zählte Chakassien zum Herrschaftsbereich der Mongolen, erst ab dem 19. Jahrhundert setzte eine russische Einwanderung ein. In den 1930er und 1940er Jahren befanden sich hier Lager des Gulag-Systems und während des Zweiten Weltkriegs wurden Wolgadeutsche und Polen nach Chakassien deportiert.

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    Autonome Wolgadeutsche Republik

    Die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen wurde mit Erlaubnis des Politbüros der Kommunistischen Partei am 6. Januar 1924 proklamiert. Sie umschloss einen Großteil des deutschen Siedlungsgebiets an der Wolga, Amtssprachen waren Russisch  und Deutsch. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion wurde sie aufgelöst, da Stalin die Bevölkerung pauschal der Kollaboration mit der Wehrmacht bezichtigte. Der Gebrauch der deutschen Sprache war jahrelang verboten. Erst viel später, im Jahre 1964, kam es zu einer Teilrehabilitierung der russlanddeutschen Bevölkerung.

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    Konstantin Thon

    Konstantin Andrejewitsch Thon (1794–1881) war ein renommierter russischer Architekt deutscher Herkunft und Hofarchitekt von Zar Nikolaus I. Thon, Sohn eines deutschen Juweliers in Sankt Petersburg, studierte unter anderem bei dem Baukünstler Andrej Woronichin und betrieb viele Jahre eigene Kunststudien in Rom. U.a. beendete er den ehrgeizigen Bau der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, ein Symbol für den Sieg über Napoleon. Später leitete Thon die Architekturabteilung der Petersburger Kunstakademie. 

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    Arbeitsarmee (Trudarmija)

    Bei der sogenannten Arbeitsarmee (russ. trudarmija) handeltе es sich um ein Zwangsarbeitersystem, das mit Beginn des Großen Vaterländischen Krieges 1941 und der Deportation Hunderttausender Russlanddeutscher aufgebaut wurde. Es wurde bis 1946 als Sonderkategorie im Gulag-System geführt und diente dazu, russlanddeutsche Männer, Frauen und Jugendliche neben anderen Häftlingen in die Industrie einzubinden.

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    Engels (Stadt)

    Engels ist die zweitgrößte Stadt der Oblast Saratow im südöstlichen Teil des europäischen Russlands. Von 1914 bis 1931 trug sie den Namen Pokrowsk. Sie bildete das kulturelle Zentrum der Wolgadeutschen und war ab 1924 Verwaltungssitz der Autonomen Wolgadeutschen Republik. 1931 wurde sie nach Friedrich Engels umbenannt. Die Stadt ist seit 1965 durch eine Brücke mit Saratow am gegenüberliegenden Wolgaufer verbunden. Die beiden Städte bilden gemeinsam eine wirtschaftlich aufstrebende Metropolregion.

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    Erlass des Obersten Sowjets über die Wolgadeutschen

    Auf Geheiß Stalins erließ der Oberste Sowjet am 28. August 1941 das Dekret Über die Umsiedlung der in der in den Rayons des Wolgagebiets lebenden Deutschen. Damit wurden Russlanddeutsche von der Wolga sowie aus anderen Regionen der Sowjetunion in entlegene Gebiete des Urals sowie von Sibirien und Kasachstan deportiert. Das Dekret, dem am 22. Juni 1941 der Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion vorausgegangen war, besiegelte das Ende der Wolgadeutschen Republik.

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