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    Lisa Alert

    Liza Alert ist eine russische Freiwilligenorganisation, die im Jahr 2010 gegründet wurde. Zweck der gemeinnützig tätigen NGO ist die Suche nach vermissten Personen in Russland. Der Name der Organisation bezieht sich auf die fünfjährige Lisa Fomkina, die sich im Jahr 2010 etwa 100 Kilometer vor Moskau im Wald verirrte. Da die Behörden, wie etwa die Polizei, nicht besonders umfassend nach dem Kind suchten, durchkämmten mehrere hundert Freiwillige das Waldstück. Das Mädchen wurde nach zehn Tagen schließlich tot aufgefunden, es war an Unterkühlung und Auszehrung verstorben.

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    Urlauber

    Die offizielle russische Rhetorik streitet eine Beteiligung regulärer russischer Streitkräfte am Krieg im Osten der Ukraine stets ab. Demnach seien die in Kampfhandlungen verwickelten Bürger Russlands entweder Freiwillige oder beurlaubte Soldaten.

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    Semschtschina

    Der Zar Iwan IV. (Iwan der Schreckliche, 1530–1584) setzte in den Jahren 1564 bis 1572 eine Art Zweiteilung Russlands um. Aus besonderen Gebieten verbannte er den Adel und übertrug dessen Eigentum größtenteils auf Opritschniki – Mitglieder seiner Leibgarde. In restlichen Gebieten führte er ein Semschtschina-System ein. Diese Regionen wurden quasi selbstverwaltet von Bojaren, der Schicht der Großgrundbesitzer. Mit dieser Zweiteilung gelang es dem Zaren, Bojaren auf gesamtstaatlicher Ebene weitgehend zu entmachten. Im engeren Sinne bezeichnete Semschtschina (dt. in etwa Land oder Landschaft) einen Nichtstaat – also alles, was sich jenseits des eigentlichen Staates befand. 

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    Sergej Kolesnikow

    Sergej Kolesnikow (geb. 1948) ist ein russischer Unternehmer, der mutmaßlich zum engen Zirkel um Wladimir Putin gehörte und vor allem als Whistleblower bekannt wurde. Im Dezember 2010 schrieb er einen Brief an den damaligen Präsidenten Dimitri Medwedew, in dem er behauptete, dass Putin sich einen Palast bauen lasse. Die Residenz am Kap Idokopas am Schwarzen Meer soll laut Kolesnikow etwa eine Milliarde Euro gekostet haben. Seit 2010 ist Kolesnikow im Exil.  

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    subventionierten ganze Regionen

    Offenbar eine Anspielung auf Oligarchen, die von Putin zu Gouverneuren russischer Föderationssubjekte bestimmt wurden. Der Oligarch Roman Abramowitsch (geb. 1966) etwa wurde 2001 Gouverneur des Autonomen Kreises der Tschuktschen. Zwischen 2008 und 2013 war er dort Vorsitzender des Landesparlaments. Genaue Zahlen fehlen, Beobachter gehen jedoch davon aus, dass Abramowitsch in dieser Zeit massiv eigene Mittel bereit stellte, um die Wirtschaft in der Region anzukurbeln.

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    Jekaterina Tichonowa

    Jekaterina Tichonowa (geb. 1986) gilt laut vielen Hinweisen als die jüngste Tochter von Präsident Wladimir Putin. Sie soll unter anderem zwei Stiftungen vorsitzen, die Innovationsprojekte in Milliardenhöhe fördern. Die hohen Summen sind für viele ein Hinweis auf Korruption im direkten Umfeld des Präsidenten.

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    Haltet euch an die sowjetische Verfassung

    Die politische Losung wurde vermutlich vom sowjetischen Dissidenten Alexander Jessenin-Wolpin (1924–2016) geprägt. 1965 ging der Mathematiker mit einigen anderen Aktivisten auf den Puschkin-Platz in Moskau und entrollte sein Banner, auf dem übersetzt Haltet euch an die sowjetische Verfassung stand. Viele bewerten diese Aktion als Beginn der Menschenrechtsbewegung in der Sowjetunion. Jessenin-Wolpin verbrachte einige Jahre in Haft, 1972 emigrierte er in die USA. Mit seiner Losung machte er auf das sowjetische Unrechtsregime aufmerksam.

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    Glieder der beschissenen Kette

    Die mittlerweile geflügelten Worte Glieder der beschissenen Kette wurde zum ersten Mal offenbar vor dem Hintergrund der Kündigungswelle und Medien-Schließungen im Sommer 2012 vorgebracht. Der russische Journalist Filipp Dsjadko (geb. 1982) benutzte die Worte damals in einem Interview, um auf die größeren Zusammenhänge der autoritären Konsolidierung Russlands hinzuweisen. Sein unflätiger Begriff grjоbanny (dt. „beschissen“) ist ein häufiger ähnlich lautender Euphemismus zu jobanny (dt. „verfickt“).

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    Russiangate

    Russiangate war ein unabhängiges Journalisten-Netzwerk und eine Online-Medienplattform aus Russland. In Analogie zu Watergate konzentrierte sich die Plattform auf Investigativrecherchen über korrupte Strukturen. Zu den erklärten Zielen gehörte die Aufklärung über organisiertes Verbrechen und Korruption in Russland. Im Januar 2018 berichtete Russiangate über unversteuerten Immobilienbesitz von FSB-Chef Alexander Bortnikow. Die Chefredakteurin erklärte am nächsten Tag im Radio, das Medium sei geschlossen, da die Investoren, die anonym waren, ihre Gelder zurückgezogen hätten, nachdem das Medium einen Tag lang blockiert gewesen war. Der offizielle Vorwurf lautete „Verbreitung extremistischer Inhalte“.

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    Aram Gabreljanow

    Aram Gabreljanow (geb. 1961) ist ein russischer Journalist. Von 2011 bis 2016 war er Herausgeber und Chef des Direktorenrats der kremlnahen Zeitung Izvestia – eines der reichweitenstärksten Druckmedien des Landes.

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