Medien

Q & A

Fragen und Antworten zum dekoder – hier geht's ins Detail

1. Medien

2. Übersetzungen

3. Kompetenz

4. Finanzen

5. Kontakt

 

1. Medien

Welche Medien übersetzt ihr?

Wir übersetzen Beiträge aus den wichtigsten unabhängigen russischen Medien und Internetmedien. Zu jedem Medium gibt es eine Kurzdarstellung, die über den jeweiligen Link am übersetzen Artikel erreichbar ist. Eine Übersicht über die einzelnen Medien und deren Kurzporträts gibt es hier.

Was heißt unabhängig?

Grob gesagt: diese Medien befinden sich, im Unterschied zu zahlreichen anderen Ausgaben und zum Großteil des Fernsehens und des Radios, nicht unter staatlicher Kontrolle. 

Was bedeutet staatliche Kontrolle?

In Russland wird die Informationssphäre in großem Maße vom Staat beherrscht, von Pressefreiheit kann nur eingeschränkt die Rede sein. Vor allem Fernsehen und Radio sind fest in der Hand des Staates und werden auch inhaltlich von staatlichen Stellen gelenkt, aber auch der Sektor der Wortmedien steht unter beträchtlichem Druck.

Staatliche Kontrolle wird dabei auf unterschiedliche Weise ausgeübt. Man kann unterscheiden zwischen direkter staatlicher Kontrolle (der Staat als Eigentümer des Mediums), Kontrolle über staatliche Unternehmen und Kontrolle auf dem Weg über staatstreue Unternehmer.* Seit dem Inkrafttreten des sogenannten „Lugowoj-Gesetzes“ im Februar 2014, das es ermöglicht, im Internet ohne richterliche Verfügung den Zugang zu Medien zu jedem beliebigen Zeitpunkt zu blockieren, wenn die Staatsanwaltschaft dies verlangt, ist die Lage noch schwieriger geworden: Viele Medien verzichten bereits vorsorglich auf die Publikation von Materialien, die sie möglicherweise in Schwierigkeiten bringen könnten. 

Staatliche Kontrolle führt letztlich dazu, dass der Journalismus, der als vierte Gewalt eine Kontroll- und Kritikfunktion dem Staat gegenüber innehaben müsste, zunehmend mit den Organen verfließt, welche die Regierungsgewalt ausüben.

*Wikipedia bietet hier eine gute Aufschlüsselung.

Gibt es eine klare Trennung zwischen unabhängigen und staatlich kontrollierten Medien?

Im Detail betrachtet nicht. Manche Medien, die im Besitz von regierungsnahen Unternehmern sind, gewähren dennoch ihren Autoren – zumindest derzeit noch – relativ weitgehende Freiheit. Andere Medien, die von ihrer Besitz- und Organisationsstruktur her zum unabhängigen Sektor gehören, verzichten freiwillig auf kritische Berichterstattung, um ihr eigenes Bestehen nicht zu gefährden. Die Trennlinie zwischen direkter und indirekter Kontrolle ist nicht scharf zu ziehen. Es wäre auch falsch zu behaupten, dass innerhalb der kontrollierten Medien (zumindest, was die schriftlichen Medien angeht) niemals eine unabhängige Stimme zu hören wäre. Dennoch kann man im Zweifel sagen, dass der Trend über die letzten Jahre mehr und mehr zu staatlicher Kontrolle geht und dass die unabhängigen Stimmen massiv an den Rand gedrängt werden. Dies wird auch von unabhängigen Untersuchungen immer wieder bestätigt: Auf der Rangliste der Pressefreiheit, die jährlich von der Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen erstellt wird, nimmt Russland derzeit (2020) den Rang 149 (von 180) ein.

Statt von unabhängigen und staatlich kontrollierten Medien könnte man auch von staatskritischen und staatsnahen Medien reden.

Wie lassen sich die von euch übersetzten Medien charakterisieren?

Die Medien in unserem Portfolio sind von ihrem Charakter her recht unterschiedlich. Manche sind sind seit Jahren etabliert, andere existieren erst seit kurzem. Sie haben auch ganz unterschiedliche Hintergründe: Eine Zeitung wie Kommersant wird auch von Vertretern der russischen Wirtschafts- und Politikelite gelesen und ist seit vielen Jahren etabliert. Auch The New Times und Novaya Gazeta erscheinen im Print, haben sich aber ausdrücklich dem kritischen, gesellschaftspolitisch engagierten Journalismus verschrieben. Snob, Republic oder Colta sind reine Internetprojekte für ein jüngeres, urbanes Publikum. The Insider publiziert hauptsächlich leaks und Investigatives. Grani oder Ezhednevnyi Journal kann man am ehesten als klassische Oppositionsmedien bezeichnen. Dazu kommen zahlreiche andere kleinere oder regionale Quellen. Zu jedem einzelnen Medium gibt es ein kurzes Portrait auf der entsprechenden Medienseite.

Alle diese Medien sind analytisch, kritisch, liberal, tolerant. Sie beziehen alle Position gegen Diskriminierung, Nationalismus, Militarismus. Was man die russische Intelligenzia nennt, veröffentlicht zum großen Teil in diesen Medien.

Welchen deutschen/europäischen Publikationen würden die von euch übersetzten Medien entsprechen?

Es gibt keine direkten Entsprechungen, weil die Medienlandschaften in Russland und in Europa völlig verschieden sind. Durch das Fehlen der Tradition einer unabhängigen Presse gibt es in Russland keinen Spiegel, keinen Guardian, keine Monde, Liberation, Repubblica. Man kann aber sagen, dass ein Projekt wie Kommersant, Vedomosti oder auch Novaya Gazeta, die auch im Print herauskommen, diesen am nächsten kommen. Entsprechungen für Projekte wie Snob, Colta oder auch Grani oder EJ sind in Europa kaum zu finden.

Warum ist es wichtig, dass diese Medien in Europa zugänglich gemacht werden?

Weil viele wichtige Stimmen, Stimmen aus dem mehr und mehr bedrohten demokratischen, zivilgesellschaftlichen Diskurs Russlands, kaum oder gar nicht nach Europa gelangen. Sicher, wir hören viel über Russland und die unterschiedlichsten Dinge. Aber wer spricht jeweils? Westliche Journalisten. Einige wenige populäre Experten. Oder es sprechen Staaten: der russische, die westlichen. Stimmen aus Russland selbst hört man nur vereinzelt, und auch dann fällt es oft schwer, sie einzuordnen. Wer spricht? Mit welchem Hintergrund, aus welcher Position, in welchem Kontext? Wir bringen ein ganzes Spektrum russischer Stimmen nach Europa, einen ganzen Chor. Wir sind überzeugt, dass man über ein Land - und vor allem mit ihm! - nur reden kann, wenn man seinen Menschen zuhört.

Ihr sagt, ihr übersetzt russische Medien, aber nicht alle diese Medien kommen aus Russland!

In der Tat, Spektr und Meduza werden in Lettland gemacht. Es ist aber dennoch – genauso wie andere, die wir möglicherweise noch in unser Medienportfolio aufnehmen werden – ein russisches Medium. Russland hat eine lange Tradition der Emigrantenpresse, und gerade in den letzten Jahren (und aufgrund der Möglichkeiten des Internets) ist diese wieder neu aufgelebt.

Wer liest diese Medien in Russland?

Unser Medienportfolio ist recht breit gefächert. Will man versuchen, ungefähr einen gemeinsamen Nenner für die Lesergruppen aller Medien aus unserem Portfolio zu finden, so kann man sagen: Es sind eher die progressiven als die konservativen Leser. Übersetzt auf russische Verhältnisse, bedeutet dies: Es sind eher die kosmopolitisch denkenden, eher die, für die religiöse Überzeugungen eine Privatangelegenheit sind und die Ausdrucksfreiheit der Kunst eine Selbstverständlichkeit, eher die, die sich an der Idee einer toleranten, freiheitlichen Gesellschaft orientieren. Weniger werden sich unter den Lesern der Medien unseres Portfolios solche finden, die nationalistisch denken, die die Auflösung der UdSSR als einen besonderen Verlust ansehen oder deren Verhältnisse wiederherstellen wollen, die der Kirche oder dem orthodoxen Glauben einen besonderen gesellschaftlichen oder gar staatstragenden Wert beimessen, oder die bestimmten Personengruppen gegenüber intolerant sind.

Ihr sagt, ihr habt den Sektor der unabhängigen Medien ausgewählt, weil diese eher eurem Ideal von einem freien Journalismus entsprechen. Aber sicherlich ist doch nicht alles, was die staatsnahen Medien schreiben, falsch? Muss man nicht immer beide Seiten hören, und liegt die Wahrheit nicht irgendwo dazwischen?

Dies ist sicherlich eine der schwierigsten Fragen, die man in Bezug auf die russische Medienlandschaft (und nicht nur auf sie) derzeit stellen kann. Um sie differenziert zu beantworten, muss man erst einmal tiefer in die Analyse der russischen Medienwelt einsteigen, was wir auf diesem Portal auch früher oder später tun werden. Generell ist es richtig, dass die Auswahl nur eines Mediensektors immer zu einer selection bias führt, also einer Verzerrung aufgrund der Beschränkung des Datensatzes. Andererseits lässt sich diese Verzerrung auch nicht einfach durch eine Vervollständigung des Datensatzes korrigieren, da die Mediensektoren sehr verschiedene Strategien verfolgen und daher die Daten ganz unterschiedliche Qualitäten besitzen. Was das bedeutet, darüber gibt zum Beispiel dieses Material von Colta.ru (Teil 1, Teil 2) einigen Aufschluss. Aber wir hoffen, dass wir auch im Kompetenzbereich des Portals bald mehr zu dieser Frage publizieren können.

Wie werden die Beiträge ausgewählt, die ihr übersetzt?

Wir selber als Redaktion lesen permanent die russische Internetpresse und sind daher stets über aktuelle und/oder besonders interessante Artikel auf dem Laufenden. Dazu gibt es einen Kreis von freelancern, mit denen wir regelmäßig gezielte Monitoring-Sessions veranstalten, damit uns sicher keine interessanten Materialien entgehen. Die Endauswahl der Artikel, die publiziert werden sollen, findet dann in einer Redaktionssitzung statt (meist virtuell über Videoschaltung).

Wissen die Medien, dass ihr sie übersetzt?

Aber natürlich! Bei vielen waren wir in der Redaktion und haben das Projekt persönlich vorgestellt. Mit allen im dekoder vertretenen Medien haben wir Lizenzvereinbarungen getroffen.

Was denken sie darüber?

Sie sind begeistert. Ausnahmslos. Für jedes Medium ist es wichtig, seinen Leserkreis zu erweitern, umso mehr gilt das für die unabhängigen russischen Medien in ihrer derzeitigen Lage.

Irgendwie klingen viele der Artikel im dekoder ziemlich negativ. Habt ihr etwas gegen Russland?

Im Gegenteil. Für jeden von uns ist Russland ein Teil Heimat, sei es in geistiger, sei es in geographischer Hinsicht. Wir sehen aber die Entwicklungen der letzten Jahre in diesem Land mit großer Skepsis und großer Besorgnis – wie auch der Großteil der von uns übersetzten Medien. Wenn viele Artikel negativ klingen, so hängt das nicht damit zusammen, dass sie gegen Russland wären, sondern dass sich ihre Autoren ein anderes Russland wünschen als das, in dem sie selbst zur Zeit leben.

2. Übersetzungen

Übersetzt ihr alle eure Materialien selbst?

Ja - in dem Sinne, dass alle Materialien von Übersetzern und Übersetzerinnen, die wir selbst aus gewählt haben, speziell und exklusiv für den dekoder übersetzt werden. Wir kaufen niemals bereits bestehende Übersetzungen von russischen Medienmaterialien ein - allein schon aus dem Grund, dass es diese bisher überhaupt nicht gibt. Wir machen also in der Tat alles selbst. 

Wer sind eure Übersetzer?

Alle Medienmaterialien im dekoder werden von professionellen Literatur- und Fachübersetzern und -übersetzerinnen ins Deutsche gebracht. Dies ist auch gar nicht anders möglich. Eine Übersetzung aus dem Russischen stellt verschärfte Ansprüche an Übersetzer, nicht nur, was die rein linguistischen Schwierigkeiten angeht, sondern auch in Bezug auf die dafür notwendige, sehr spezifische Kenntnis der sprachlichen und literarischen Traditionen, der Kultur, der Institutionen, der aktuellen Ereignisse und so weiter. Gute Übersetzer aus dem Russischen sind immer auch zugleich selbst Experten für Russland. Zudem müssen sie ein hervorragendes Sprachgespür im Deutschen besitzen. Die dekoder-Übersetzungen sind immer inhaltsgetreu, wollen das Fremde der anderen Kultur nicht leugnen, sollen aber angenehm lesbar sein: Sie sollen Informationen liefern, und sie sollen Lesevergnügen bringen. Alle unsere Übersetzer sind in der Übersetzer-Szene gut bekannt, viele von ihnen sind für ihre Arbeiten mit Preisen geehrt worden.

Sind eure Übersetzungen immer genau, oder verändert ihr etwas?

Unsere Übersetzungen sind immer inhaltsgenau, wir nehmen keinerlei sachliche Veränderungen am Text vor. Dies kann von jedem russischkundigen Leser anhand der Links zu den Originalmaterialien auch leicht überprüft werden. Gelegentlich ist es allerdings unumgänglich, Texte zu kürzen – dies wird kenntlich gemacht. Es geht auch niemals eine Übersetzung online, die nicht mindestens von zwei Redaktionsmitgliedern auf inhaltliche und sprachliche Präzision gegengelesen wurde. Eventuell auftretende Fragen werden dabei in der Redaktion geklärt und ggf. mit dem Übersetzer bzw. der Übersetzerin abgestimmt, bevor die endgültige Version des Materials online geht.

Inhaltsgenaue Übersetzungen anzufertigen bedeutet dabei nicht, Wort für Wort zu übersetzen: Die Unterschiede im kulturellen Kontext der jeweiligen russischen bzw. deutschen Leser können es nötig machen, etwa für umgangssprachliche Ausdrücke neue Äquivalente zu finden. Solche Übertragungen werden bei uns stets nach den Standards der Literaturübersetzung ausgeführt, und können ebenfalls anhand der Originalmaterials leicht von jedem russischkundigen Leser überprüft werden.

Eine Tabelle der Transkription aus dem Russischen, die wir in unserer Materialien nutzen, findet sich hier.

Manche Artikel erscheinen schon wenige Tage nach ihrer Veröffentlichung auf Russisch im dekoder, bei anderen liegt mehr Zeit dazwischen, manchmal mehrere Wochen. Woran liegt das?

Der schnellste Ablauf, zum dem wir technisch in der Lage sind, bringt Artikel etwa 2–3 Tage nach ihrem Erscheinen auf Russisch in den dekoder. Eine gute Übersetzung braucht etwas Zeit. Ausserdem müssen ggf. Gnosen (Expertenmaterialien) neu geschrieben werden. Daher vergehen im Durchschnitt 4-5 Tage zwischen dem Erscheinen in Russland und dem Erscheinen bei uns. Da wir die Materialien aber sowieso in ihrer Mehrzahl nicht nach Tagesaktualität auswählen, sondern danach, inwieweit sie dazu geeignet sind, bei unseren Lesern eine detailierte Vertrautheit mit den russischen Realitäten herzustellen bzw. zu fördern, ist ein solcher Zeitversatz nicht von großer Bedeutung. Es kann sogar vorkommen, dass wir Artikel publizieren, die im Original schon Monate früher erschienen sind. Etwa dann, wenn wir sie für wirklich bedeutsam halten oder wenn der Gang der Ereignisse ihnen eine neue Aktualität verliehen hat. Wir sehen den dekoder weniger als ein News- denn als ein Leseportal, insofern spielt der Zeitraum zwischen erstem Erscheinen und Übersetzung nur eine untergeordnete Rolle.

Ich würde gerne für euch übersetzen. Ist das möglich?

Wie schon gesagt, arbeiten wir ausschließlich mit professionellen Literatur- und Fachübersetzern bzw. -übersetzerinnen zusammen. Wir haben in der Anfangsphase auch Versuche gemacht, Texte von Partnern übersetzen zu lassen, die zwar alle sprachlichen Kompetenzen mitbringen, aber keine Expertise als Übersetzer oder Übersetzerin mitbringen. Der Unterschied zu einer professionellen übersetzerischen Arbeit war dabei stets gewaltig. Von daher nehmt bitte nur dann Kontakt auf, wenn ihr an unserem Projekt unbedingt beteiligt sein wollt, entsprechende spezifische übersetzerische Qualifikationen mitbringt und diese auch anhand eurer beruflichen Biographie nachweisen könnt. 

3. Kompetenz

Sind alle Gnosen (Hintergrundartikel) von akademischen Experten geschrieben?

Alle Artikel, die in einer eigenen Ansicht geöffnet werden können, ja. Sie sind auch alle namentlich gekennzeichnet. Kurze Sachhinweise der Art: Die Jausa ist ein Fluss im Nordosten Moskaus können auch unmittelbar von der Redaktion verfasst werden. 

Viele eurer Autoren von Gnosen sind Doktoranden. Kann man denn Doktoranden schon als Experten bezeichnen?

Man könnte denken, ein Doktorand sei irgendwie unfertig, schließlich hat er oder sie die Promotion noch nicht abgeschlossen. Aber Doktoranden sind üblicherweise zugleich als Forscher in ihren Instituten tätig. Und zu keinem anderen Zeitpunkt seiner akademischen Laufbahn ist ein Forscher so intensiv in den aktuellen Forschungsstand eingearbeitet wie zu der Zeit, in der er an seiner Promotion arbeitet: Schließlich ist es seine Aufgabe, diesen darzustellen und um sein eigenes Forschungsergebnis zu ergänzen. Zudem sind Doktoranden oder andere Nachwuchsforscher in einer Position, an der sie am ehesten aus der Institution Universität heraus sprechen können. Zu späteren Zeitpunkten der akademischen Karriere tritt oft mehr und mehr das persönliche Profil des Forschers oder der Forscherin in den Vordergrund. Anspruch des dekoders ist es aber primär, die in den Instituten bestehende Expertise aufzugreifen. Doktoranden und andere Nachwuchsforscher sind also in vieler Hinsicht sogar die idealen Experten für die Aufgaben, die sich im dekoder stellen.

Das schließt allerdings nicht aus, dass einzelne Materialien zu besonders speziellen oder besonders komplexen Themen von Professoren oder anderen senior researchers geschrieben werden. In jedem Fall aber werden Herkunft und Person des Schreibenden für die Leser transparent gemacht: Zu jedem Autor und jeder Autorin von Expertenartikeln gibt es im dekoder ein persönliches Kurzprofil.

Warum müssen alle Experten aus Forschungsinstituten stammen?

Es gehört zu den Grundprinzipien des dekoders, dass die Kompetenz aus den Forschungsinstituten für die Leser zugänglich gemacht werden soll. Mit anderen Worten: Es geht uns um die Institution europäische Wissenschaft und um den Diskurs, der in dieser Institution geführt wird. Dieser Diskurs kann aber nur von jemandem repräsentiert werden, der selbst auch aktiv an ihm teilnimmt und damit im Regelfall auch Mitglied eines Instituts ist. In einer Zeit, in der es von selbsternannten Fachleuten für die verschiedensten heiklen Fragen nur so wimmelt, schulden wir unseren Lesern ein klares Kriterium, wer sich bei uns Experte nennen darf. Einzelne Ausnahmen von dieser strikten Regel machen wir nur dort, wo die beste Expertise in anderen anerkannten und politisch unabhängigen europäischen Institutionen zu finden ist (etwa in Museen oder bei Kulturträgern wie Oper oder Theater), oder bei Autoren, die aufgrund persönlicher Projekte für begrenzte Zeit aus dem Institutsbetrieb ausgeschieden oder von ihm freigestellt worden sind, aber nachweislich weiter der europäischen scientific community angehören. 

Warum gibt es zu manchen Medienartikeln viele Expertentexte bzw. Gnosen, zu anderen dagegen so gut wie keine?

Dieses Ungleichgewicht wird vor allem in der ersten Zeit des Bestehens unseres Projekts ins Gewicht fallen. Je mehr Gnosen ins System aufgenommen werden, desto größer ist bereits die rein statistische Wahrscheinlichkeit, dass zu jedem Artikel eine ähnliche Anzahl von Gnosen verlinkt werden können. Natürlich werden oft auch Gnosen speziell für ein zu publizierendes Material geschrieben – hier kann redaktionsseitig entschieden worden sein, manche Artikel genauer, anderer weniger genau zu kommentieren. Im Laufe der Zeit sollten aber auch diese Unterschiede sich ausgleichen. Unser Ziel ist es, einen so umfangreichen Gnosenapparat zu schaffen, dass zu jedem Artikel wesentliche Hintergrundinformationen bereitgestellt werden können.

Gelegentlich finden sich in den Fußnoten russische oder russischsprachige Quellenangaben. Das Portal soll aber doch für Leser sein, die kein Russisch sprechen? Ich kann diese Quellen nicht überprüfen und weiß daher nicht, ob ich ihnen vertrauen kann.

Leider ist die Übersetzungsquote zwischen Russisch und den europäischen Sprachen sehr viel niedriger als etwa zwischen den europäischen Sprachen selbst*. Es entsteht daher immer wieder die Situation, dass ein Dokument ausschließlich auf Russisch zugänglich ist. (Besonders häufig ist dies bei weichen Quellen wie journalistischen Artikeln oder Social-Media-Beiträgen der Fall.) Zudem muss man sagen, dass die Osteuropakunde nicht eben reich gesegnet ist mit wissenschaftlichen Fachpublikationen auf Deutsch oder Englisch: Man hat in dieser Disziplin ein gehöriges Maß an sozialwissenschaftlicher Feldarbeit zu leisten.

Wie unsere Autoren in der jeweiligen Situation verfahren, ist ihnen weitgehend selbst überlassen. Als Redaktion begrüßen wir es, wenn in Fällen, in denen sonst gar keine Quelle angegeben werden könnte, zumindest die russische Quelle genannt wird. Damit ist zumindest prinzipiell eine Überprüfbarkeit hergestellt. Wo immer möglich sollen aber selbstverständlich sprachlich leichter zugängliche Quellen verwendet werden. Diese Anforderung wird auch von allen Autoren umgesetzt.

* hier findet sich eine interessante Grafik, die Auskunft gibt über den Austausch zwischen verschiedenen Sprachen durch Übersetzen und Zitieren sowie über den damit einhergehenden kulturellen Einfluss aufeinander.

Ihr sagt, die Gnosen sollen vor allem Sachinformationen liefern. Es gibt aber auch Artikel, in denen der Autor nicht nur die Sachlage darstellt, sondern diese auch beurteilt. Was ist dann mit der Neutralität? Und ist das noch wissenschaftliche (oder wissenschaftskonforme) Arbeit?

Natürlich liegt der Fokus aller Expertenartikel auf der Sachinformation. In jedem Artikel werden zuerst und vor allem die Fakten dargestellt, oder es wird, wo diese schwierig zu ermitteln sind, ein Bild von der Quellenlage gezeichnet. Dennoch können Fakt und Urteil nicht in allen Fällen vollkommen unabhängig voneinander existieren, ihr Verhältnis zueinander ist komplex. Manche Fakten können überhaupt nicht dargestellt werden, ohne über sie zu urteilen. Wenn in einem Expertentext von einem Korruptionsfall die Rede ist, so hat der Experte bereits sein negatives Urteil über diesen Sachverhalt mitkommuniziert.

Doch auch in weniger trivialen Fällen kann es berechtigt, erforderlich oder auch einfach selbstverständlich sein, dass in einem Expertentext geurteilt wird. Es ist das gute Recht des Experten, Geschehnisse in seinem eigenen Wertesystem zu verorten, solange er dieses dabei ausreichend transparent macht. Damit hat ein Satz wie: „Ein solches Vorgehen lässt sich mit dem Grundsatz der staatlichen Gewaltenteilung nicht vereinbaren“ (oder, wahlweise: „mit der Pressefreiheit“, „der Gender-Equality“, „der Nicht-Weiterverbreitung von Waffen“ etc. etc.) in einer Gnose durchaus seine Berechtigung: Der Experte beurteilt ein Vorgehen als schlecht, aber er lässt den Leser nicht im Unklaren darüber, warum er dies tut. Der Leser kann dann selbst beurteilen, ob er das Wertesystem des Experten teilt oder nicht. Dabei gibt es Grundwerte wie die Menschenrechte oder die Ideen von Freiheit, Gerechtigkeit, Toleranz, Ehrlichkeit, die der dekoder selbst für sich in Anspruch nimmt und die auch von allen Experten, die für den dekoder schreiben, geteilt werden.

Was macht ihr, wenn eure Experten unterscheidlicher Meinung sind?

Natürlich herrscht auch in den Forschungsinstituten nicht über alle Fragen Konsens, das würde auch der Idee einer freien und lebendigen Wissenschaft widersprechen. Wo Themen innerhalb der Forschung kontrovers diskutiert werden, versuchen wir, diese Kontroverse auch im dekoder abzubilden. Das kann dadurch geschehen, dass in einer Gnose verschiedene Positionen erwähnt werden, aber auch dadurch, dass Gnosen zueinander im Widerspruch stehen. Unser Ziel ist es nicht, eine einheitliche widerspruchsfreie Sichtweise Russlands zu präsentieren. Aber es geht auch nicht um den Widerspruch als Prinzip: Wir wollen das Spektrum derjenigen Positionen abdecken, die sich sinnvoller- und begründeterweise innerhalb eines kompetenten fachlichen Diskurses vertreten lassen, und die auch de facto in den Instituten so vertreten werden. 

Die Expertenartikel heißen bei euch Gnosen – ist es wirklich nötig, hier einen neuen Begriff einzuführen?

Wir meinen: ja. Natürlich sind auch wir der Ansicht, das man mit neuen Wortschöpfungen sparsam umgehen sollte und sie nur dort gebrauchen, wo es wirklich anders nicht geht. Aber Ausdrücke wie Expertentexte oder Hintergrundmaterialien sind schlicht zu umständlich – und sie treffen auch nicht wirklich das Gemeinte. Sie decken jeweils ein gewaltiges Spektrum möglicher Textsorten ab, die Gnose ist aber ein ganz spezifisches Format, das sich während der Arbeit am dekoder herausgebildet hat, das zugleich kurz und einfach wie auch wissenschaftlich fundiert ist, das speziell auf das Medium Internet zugeschnitten ist und für das unsere Autoren inzwischen etwas wie ein ganz eigenes feeling entwickelt haben. Übrigens, Stichwort Medium: Wir denken, es entspricht dem hybriden Prinzip des dekoders, dass sich auf der linken Seite des Site die Medien und rechts die Gnosen befinden (und eben nicht die Expertentexte). Zwei kurze Begriffe, die gleichberechtigt nebeneinander stehen, und eine schnelle Orientierung ermöglichen.

Okay, Gnosen ... Gibt es denn nur Expertenartikel bei Euch?

Gnosen sind schon die Basis und das Hauptformat in unserem Kompetenzmodul. Wir experimentieren aber auch mit multimedialen Formaten (wie etwa Infografiken oder Karten oder entwickeln ganz originäre wie diese kommentierte Putin-Rede) und das in enger Kooperation mit Forschungseinrichtungen, in erster Linie mit der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen (FSO), der Universität Basel und der Universität Hamburg. Gemeinsam mit der FSO und der Universität Basel haben wir das Projekt Wissenstransfer hoch zwei – Russlandstudien (gefördert von der VolkswagenStiftung und der Stiftung für Medienvielfalt, Basel) ins Leben gerufen, bei dem es darum geht, eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Journalismus zu entwickeln und zu etablieren. In diesem Rahmen probieren wir neue Formate und Gattungen aus: 2019 wurden beispielsweise das multimediale Special Archipel Krim (in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Osteuropa- und internationalen Studien und der FSO), das dekoder-Special Protest in Russland (in Zusammenarbeit mit der FSO), ein Special zum Truppenabzug 1991–1994 (in Zusammenarbeit mit der FSO und der Universität Hamburg) und 20 Jahre Putin (in Zusammenarbeit mit der FSO) konzipiert und umgesetzt.
Mehr über diese Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Journalismus erfahrt ihr in einem Artikel von Wissenschaftsredakteur Leonid A. Klimov auf wissenschaftskommunikation.de.

4. Finanzen

Ihr sagt, der dekoder sei als gemeinützig anerkannt – was bedeutet das?

Als gemeinnützig wird vom deutschen Gesetzgeber unter anderem „die Förderung der Wissenschaft und Forschung, von Bildung und Erziehung, von Kunst und Kultur sowie des Sports“ definiert (➚ §52 AO). Die Gemeinnützigkeit muss im Rahmen eines staatlichen Prüfungsverfahren anerkannt werden. In diesem Verfahren wird unter anderem überprüft, ob die Körperschaft tatsächlich selbstlos tätig ist (das heißt, ob ihre Tätigkeit nicht auf die Erzielung eines Gewinns gerichtet ist), ob die in der Satzung festgelegten Zwecke und die Art der Zweckverwirklichung den Anforderungen der Gemeinnützigkeit entsprechen sowie auch, ob die tatsächliche Geschäftsführung gemäß der Satzung stattfindet.

Der dekoder ist als eine gemeinnützige GmbH (gGmbH) organisiert. Die Gemeinützigkeit der Dekoder-gGmbH ist im Mai 2015 vom Finanzamt Hamburg anerkannt worden. Als gemeinnütziger Zweck der Gesellschaft ist dabei das Ziel der Förderung der Bildung und der internationalen Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens anerkannt worden, wie es in unserer Satzung festgelegt ist. Der dekoder nimmt also in doppelter Weise einen Auftrag wahr, den die gesellschaftliche Gemeinschaft an sich selbst stellt: Er trägt dazu bei, dass die Mitglieder der Gemeinschaft eine andere Kultur besser kennenlernen können, und er fördert den Bildungssektor, indem er wissenschaftliche Forschungsergebnisse der Allgemeinheit zugänglich macht.

Was bedeutet die Gemeinnützigkeit in finanzieller Hinsicht?

Zunächst einmal bedeutet Gemeinnützigkeit, dass die betreffende Körperschaft von Körperschaftssteuer und Umsatzsteuer befreit ist. Gemeinnützigkeit bedeutet darüberhinaus, dass die Körperschaft zur Ausstellung von Zuwendungsbestätigungen (Spendenbescheinigungen) berechtigt ist. Dadurch sind Spenden an diese Körperschaft steuerlich abzugsfähig – jede Spende an die Dekoder-gGmbH kann also durch den Spender zur Verminderung seiner eigenen Steuerlast genutzt werden. Durch diese Regelung gibt der Staat einen Anreiz dafür, dass gemeinnützige Aufgaben tatsächlich auch von den Mitgliedern der Gemeinschaft übernommen bzw. gefördert werden, denn sie haben zugleich einen eigenen – wenn auch geringen – Nutzen daraus.

Der Status der Gemeinnützigkeit bedeutet aber auch, dass die Tätigkeit der betreffenden Körperschaft selbst nicht darauf ausgerichtet sein darf, Gewinne zu erzielen, insbesondere müssen eventuelle Einnahmen wiederum zur Verwirklichung des gemeinnützigen Zweckes verwendet werden. Eine gemeinnützige Körperschaft ist also immer eine Non-profit-Organisation, das gilt natürlich auch für die Dekoder-gGmbH.

Arbeiten die Übersetzer und Experten für euch ehrenamtlich?

Nein, alle Übersetzer und Experten werden für ihre Arbeit vom dekoder nach marktüblichen Preisen bezahlt. Zum einen halten wir dies für ein Gebot der Fairness: Sowohl das Übersetzen wie auch das Erstellen von Gnosen (Expertentexten) sind hochqualifizierte Tätigkeiten und die Menschen, die sie ausführen, haben viele Jahre ihres Lebens darauf verwandt, diese Qualifikationen zu erlangen (zudem gehören Übersetzer, Geistes- und Kulturwissenschaftler sicher nicht zu den finanziell begünstigsten Mitgliedern unserer Gesellschaft – es gibt andere Studienfächer, die zu besser bezahlten Berufen führen als diese). Zum anderen wäre es auch praktisch gar nicht möglich, in ausreichendem Maße Partner mit den notwendigen Qualifikationen zu finden, die auf ehrenamtlicher Basis dauerhaft diese Aufgaben für den dekoder übernehmen würden.

Was kostet eine Übersetzung/eine Gnose?

Das kann recht unterschiedlich sein. Die Übersetzung eines Medienartikels von zwei DIN-A4-Seiten Länge in der von uns geforderten Qualität kostet etwa 250,– Euro, die Erstellung einer Gnose je nach Länge zwischen 60,– und 100,– Euro.  Dabei ist jeweils die redaktionelle Arbeit des dekoders nicht miteingerechnet.

Wodurch deckt ihr eure Kosten?

Ausschließlich durch Spenden und Födergelder, die wir von Stiftungen erhalten. Zum einen sind wir als gemeinnützige Organisation gar nicht dazu berechtigt, kommerzielle Ziele zu verfolgen und so Einnahmen zu generieren (es sei denn, diese dienen als Zweckgeschäfte wiederum unseren gemeinnützigen Zielen). Zum anderen ist es auch praktisch schlecht vorstellbar, dass wir für die Nutzung des Angebot des dekoders ein Entgelt verlangen würden, denn Sinn des Projektes ist es ja, den Zugang zum russischen zivilgesellschafltichen Diskurs und zur Kompetenz der Forschungsinstitute jedem zugänglich zu machen.

Ich würde gerne ehrenamtlich bei euch mitarbeiten. Ist das möglich?

Im Prinzip natürlich gern, aber alles hängt davon ab, in welcher Form du dich würdest engagieren wollen. Was das Übersetzen angeht, lies dir bitte zunächst den entsprechenden Abschnitt dieses Q & A durch. Es gibt jedoch auch andere Tätigkeiten im dekoder, die im Prinzip ehrenamtlich ausgeführt werden können, etwa das Monitoring russischer Medien oder ggf. auch Aufgaben in der Textredaktion und der Verwaltung. Am besten sprichst du uns einfach direkt an, wenn du an einer ehrenamtlichen Mitarbeit interessiert bist.

5. Kontakt

Kann man euch telefonisch erreichen oder sogar bei euch in der Redaktion vorbeikommen?

Währned der üblichen Bürozeiten sind wir unter der angegebenen Telefonnummer zu erreichen. Da wir jedoch ein kleines Team sind und häufig in Telefonkonferenzen miteinander arbeiten, ist der einfachste Weg, mit uns in Kontakt zu kommen, daher Email, Facebook oder Twitter.

Sind die Materialen aus dem dekoder gemeinfrei? Können sie auf andere Portale oder Blogs übernommen werden?

Leider können wir unseren Content nicht gemeinfrei veröffentlichen. Dies liegt daran, dass er durch die Quellmedien nur für die Verwendung auf dekoder.org lizensiert ist. Auch die Übersetzer und die Autoren der Expertenmaterialien (Gnosen) gewähren uns die Rechte an ihren Arbeiten nur für unser Portal. Beim Wunsch, Material aus dem dekoder weiterzuverwenden, muss also bitte zunächst eine Rechteanfrage an uns gesandt werden, die wir dann ggf. mit unseren Partnern versuchen werden zu klären.

Wir würden euch gerne zu einer Veranstaltung einladen. Seid ihr prinzipiell für so etwas verfügbar?

Im Prinzip ja und sogar sehr gerne. Wir müssen uns dafür rechtzeitig abstimmen.

Wir sind eine Schule /ein Kurs und würden gerne eure Materialen nutzen. Ist das möglich?

Natürlich, und wir freuen uns sehr darüber! Bitte beachtet allerdings die jeweiligen Lizenzen bei den Materialien. Wir würden uns außerdem sehr freuen, wenn ihr uns eure Erfahrungen mitteilt, denn die Frage, inwieweit unsere Materialien im Bereich der Bildung genutzt werden können, interessiert uns sehr!

 


 

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Fünf gute Gründe, dekoder zu unterstützen:

  • russische und belarussische Stimmen aus unabhängigen Medien ins Deutsche bringen
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  • unabhängigen Journalisten und jungen Fotografen aus Russland und Belarus eine internationale Plattform bieten
  • gemeinnützigen Journalismus fördern
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Ihre Ansprechpartnerin

Ansprechpartnerin Alena Schwarz

Alena Schwarz
Email: as@dekoder.org
Telefon: +49 (0)40 226 302 503

Ein kurzer Augenblick von Normalität und kindlicher Leichtigkeit im Alltag eines ukrainischen Soldaten nahe der Front im Gebiet , © Mykhaylo Palinchak (All rights reserved)