Politik – von Andrej Kortunow , Ivan Kurilla , Dimitri Trenin , Nina Chruschtschowa
Wird’s besser, wird’s schlimmer oder alles wie immer: Joe Biden ist designierter US-Präsident – was bedeutet das für die Beziehungen zu Russland? Einschätzungen von Andrej Kortunow, Ivan Kurilla, Dimitri Trenin und Nina Chruschtschowa.
Ein Ultimatum der Opposition an das Regime in Belarus bringt neue Dynamik ins Spiel: Selbst wenn der angekündigte Generalstreik kleiner als erwartet ausfällt, habe das gewagte Vorgehen bereits Erfolge gezeigt, meint Artyom Shraibman.
Mitleid, Großherzigkeit, Mitgefühl – sind das etwa keine Qualitäten eines starken Staates?, fragt die bekannte Journalistin Tatjana Felgengauer. Und meint: Allem Anschein nach hält Putin diese für das Wesen der Schwachen. Und diesem Vorbild des Präsidenten folgen auch alle anderen Staatsbediensteten.
Alexander Lukaschenko signalisiert Dialogbereitschaft – so will er etwa seinen Besuch bei inhaftierten Oppositionellen verstanden wissen. Doch wie sieht dieser Dialog aus? Alexander Morosow mit drei möglichen Szenarien für Belarus.
Rivalisierende Gruppierungen, die hinter den einzelnen Parteien stehen, miserables Covid-19-Management und zunehmende wirtschaftliche Probleme: Was hinter den Protesten in Kirgistan steckt. Eine Analyse von Alexander Gabujew und Temur Umarow.
Ende September sind die Gefechte in Bergkarabach erneut entflammt. Welche Rolle spielen äußere Mächte wie Russland? Wieso gibt es den Konflikt überhaupt – und warum ist er so schwer zu lösen? Ein Bystro von Silvia Stöber in sieben Fragen und Antworten, einfach durchklicken.
Im Online-Interview mit RBC meint Swetlana Tichanowskaja, zwar als Symbol des Wandels zu gelten, aber als künftige belarussische Präsidentin dürfe man sie nicht sehen. Sie wendet sich gegen jegliche äußere Einmischung in Belarus und verrät, warum sie von Putin als einem weisen Präsidenten spricht.
Nawalny, MH17, Krim, Syrien …: Ist ein Dialog mit Russland überhaupt noch möglich? Nein, meint Maxim Mironow, denn ein „Hinterhof-Intellektueller“ wird jeden in einen Endlosmonolog hineinziehen, aus dem nur er selbst als Sieger hervorgehen kann.
Die schriftliche Verpflichtung zur Nichtausreise oder auch Meldeverpflichtung ist ein strafrechtliches Instrument, das Personen, gegen die strafrechtliche Ermittlungen oder Verfahren laufen, den Wechsel ihres Aufenthaltsortes verbietet und sie zum regelmäßigen Vorsprechen bei den Sicherheitsorganen verpflichtet. In der Praxis entspricht dies einem Reiseverbot.
Iwan Ochlobystin ist einer der bekanntesten Schauspieler und Regisseure im heutigen Russland. Geboren 1966, feierte er seinen ersten Erfolg mit einer Hauptrolle im Film Noga (dt. Der Fuß) aus dem Jahr 1991. Seitdem tritt er auch als Journalist und Schriftsteller in Erscheinung. Ende der 1990er trat Ochlobystin für kurze Zeit in ein orthodoxes Kloster ein und erhielt die Priesterweihe, ist seit 2010 aber von Patriarch Kirill beurlaubt. Ochlobystin ist für seine drastischen gesellschaftspolitischen Positionen bekannt – so bezeichnet er sich als Monarchist und fiel mehrfach durch homophobe Äußerungen auf.
Um die Jahrtausendwende von der Russisch-Orthodoxen Kirche aus der westlichen Kulturwissenschaft übernommen. Heute ist die Idee der orthodoxen Zivilisation im aktuellen Diskurs vom Begriff der Russischen Welt (russki mir) ersetzt worden.
Wsewolod Tschaplin (1968–2020) war seit Anfang der 1990er Jahre für die Außendarstellung der Russisch-Orthodoxen Kirche und ihre Beziehungen zur Gesellschaft zuständig. Bei seinen zahlreichen öffentlichen Auftritten überschritt er wiederholt die Grenze zum Skandal. Seine höchst konservativen Einlassungen standen dabei auf einem theoretischen Fundament, das Kirche, Staat und „Volk“ als organisches Ganzes betrachtet und liberale und säkulare Ideen ablehnt.
Nikolaj Leskow (1831–95) ist der vielleicht eigentümlichste Autor unter den großen russischen Realisten. Maxim Gorki hielt seine Bücher für geschriebene Ikonen, Tolstoi sah in ihm den russischsten aller Schriftsteller. Seine Geschichten hörte er dem Volk ab und verarbeitete sie in kühnen, mitunter schwer verständlichen Sprachexperimenten. Am 16. Februar ist sein 190. Geburtstag.
Der Erzdiakon Andrej Kurajew ist ein besonderer Vertreter der Russisch-Orthodoxen Kirche. Er ist in der Öffentlichkeit stark präsent und eckt mit seinen kritischen Positionen häufig in der Kirchenhierarchie an. Im Jahr 2013 deckte er einen Missbrauchsskandal auf und wurde in der Folge aus mehreren Ämtern entlassen. Seine rege Publikationstätigkeit und seine öffentlichkeitswirksamen, kritischen Auftritte führt er trotzdem weiter.
AGORA ist eine bekannte russische Menschenrechtsorganisation, die sich juristisch für die Rechte von Aktivisten, Journalisten, Bloggern und Künstlern einsetzt. In jüngster Zeit geriet die Organisation in die Schlagzeilen, da sie vom Justizministerium als sog. ausländischer Agent registriert wurde.
Heute vor 157 Jahren ist der gefeierte Porträtist des späten Zarenreichs geboren. Die bürgerlichen Mäzene der Moskauer und Sankt Petersburger High Society ließen sich von ihm genauso malen wie der Adel und die Zarenfamilie. Sein Stil ist vielseitig und reicht vom lichten Impressionismus zum düsteren Symbolismus. Miriam Leimer über den wichtigen Vertreter einer russischen Kunstszene, die sich um die Jahrhundertwende in regem Austausch mit dem Westen befand: Valentin Serow.
Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) wurde mit der Auflösung der Sowjetunion am 8. Dezember 1991 gegründet und umfasste zunächst alle Nachfolgestaaten der Sowjetunion mit Ausnahme des Baltikums. Die GUS ist ein loser Staatenverbund, der trotz breiter Kooperationsziele kaum wirkliche Integration geschaffen hat. Wichtiger wurden im Laufe der Zeit andere Projekte, wie etwa die Eurasische Wirtschaftsunion.
Wissarion Belinski (1811–1848) war der Erfinder der modernen Literaturkritik in Russland. Er lag im Dauerclinch mit dem zaristischen Regime und war der geistige Vater der Radikalen der 1860er Jahre. Literatur sah er als ein Vehikel politischer Agitation, er kämpfte für soziale Veränderungen und schrieb mit unbändiger Leidenschaft über Literatur. In der Sowjetunion als Vordenker eines utopischen Sozialismus beispiellos glorifiziert, sind noch heute Hunderte von Plätzen und Straßen nach ihm benannt.
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