Quelle

Belorusy i Rynok

Belorusy i rynok

Belorusy i rynok (dt. Die Belarussen und der Markt) ist die führende belarussische Wirtschaftszeitung. Sie wurde 1990, noch in der Sowjetunion, unter dem Namen Beloruski rynok (dt. Belarussischer Markt) als eine der ersten unabhängigen Zeitungen gegründet. Gründer und langjähriger Chefredakteur war Wjatscheslaw Chodossowski, der auch Mehrheitseigner der herausgebenden Mediarynok GmbH (Rechtsform auf Russisch: SAO) war. 2005 musste die Zeitung ihren Namen ändern: Nach einer Gesetzesänderung durften nur noch staatliche Medien und Unternehmen die Adjektive ‚belarussisch‘ oder ‚staatlich‘ im Namen tragen.

2015 erlebte Belorusy i rynok eine Zäsur. Nachdem Chodossowski in diesem Jahr einen Großteil seiner Anteile verkauft hatte, bestimmten die neuen Eigentümer mit Valentina Weschtort eine neue Chefredakteurin. Weschtort, die zuvor unter anderem als Assistentin des Landwirtschaftsministers sowie als Redakteurin der Zeitschrift Belorusskoje selskoje chosjaistwo (dt. Belarussische Landwirtschaft) gearbeitet hatte, änderte die Ausrichtung der Zeitung. Aus Protest verließen zehn langjährige Mitarbeiter von Belorusy i rynok die Redaktion und gründeten das Online-Portal belrynok.by.

Belorusy i rynok erschien bis 2019 wöchentlich, seitdem nur noch monatlich. Die Auflage beträgt 7200 Exemplaren und die Beiträge sind überwiegend russischsprachig. Rund die Hälfte der Abonnements werden in Minsk zugestellt. Seit November 2020 betreibt die Zeitung neben ihrem Onlineauftritt auch einen eigenen YouTube-Kanal. Inhaltlich widmet sich Belorusy i rynok verschiedenen Bereichen der Wirtschaft, etwa dem Bankensektor, der Bau- und Immobilienbranche, dem Handel, der Industrie sowie Verkehr und Logistik.

Am 18. Oktober 2020 wurde der Journalist Artjom Majorow, ein Mitarbeiter von Belorusy i rynok, festgenommen, als er über die Proteste nach der gefälschten Präsidentschaftswahl berichtete. Einen Tag später wurde er zu 15 Tagen Haft verurteilt.   

Eckdaten:

Gegründet: 1990
Chefredakteur: Andrej Alexandrowitsch
Herausgeber: SAO Mediarynok
URL: https://belmarket.by
 

Gnosen

im Gnosmos

als Text

im Gnosmos

als Text

Neueste Gnosen
Gnose Belarus

Die Griechisch-Katholische Kirche in Belarus

Über Jahrhunderte war Religionszugehörigkeit auch eine Frage politischer Loyalität. So ist auch die griechisch-katholische Kirche in Belarus entstanden. Sie war im 16. Jahrhundert gegründet worden, als der belarussische Kulturraum zum katholisch geprägten Polen-Litauen gehörte. Von der orthodoxen Kirche wird sie bis heute als innerer Feind diffamiert. 

Gnose

Sergej Kirijenko

Die aggressive Kriegspropaganda der russischen Staatsmedien kommt bei der Jugend nicht an, Abhilfe schafft Sergej Kirijenko. Als „effektiver Manager“ leitet er zudem die Zivilverwaltung der annektierten ukrainischen Gebiete.

Gnose

Wladimir Potanin

Wladimir Potanin ist der zweitreichste Mann Russlands. Den Grundstein für sein Wirtschaftsimperium legte er in den 1990er Jahren, als er selbst die Regeln für die Privatisierung großer Staatsbetriebe mitgestaltete, dank derer er in den Besitz des Buntmetall-Riesen Norilsk Nickel kam. Seit Beginn des vollumfänglichen Krieges gegen die Ukraine konnte er sein Wirtschaftsimperium sogar ausbauen. Er steht auf den Sanktionslisten der USA und Großbritanniens – Deutschland hingegen treibt weiter Handel mit dem „Nickel-König“.

Gnose

Konstantin Ernst

Konstantin Ernst ist der „Kreativdirektor“ des Kreml. Der Chef des Staatssenders Erster Kanal gestaltet den visuell-medialen Stil von Putins Russland. Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Sotschi trug ebenso seine Handschrift wie die jährliche Call-in-Sendung Der direkte Draht mit Wladimir Putin. Vom Hollywood-Kino lernte Ernst, wie man über Emotionen Massen erreicht – und stellte dieses Talent in den Dienst des Regimes.

Gnose Belarus

Nikolaj Statkewitsch

Mikola Statkewitsch ist in Belarus einer der bekanntesten Oppositionsführer der älteren Generation. Er wurde zu zahlreichen Haftstrafen verurteilt, auch aktuell ist er in Haft. Waleri Karbalewitsch über einen nationalbewussten Sozialdemokraten, der sich dem Kampf gegen die Diktatur verschrieben hat.

Gnose

Z-Pop

Ist das noch Kunst – oder nur noch Propaganda? Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verbreitet sich in Russland eine neue Form der Massenkultur, die alles daran setzt, die sogenannte militärische Spezialoperation ins richtige Licht zu rücken.

Gnose

Alexej Gromow

Spin-Doktor, Medienmogul, Kommunikationsstratege: Der stellvertretende Leiter der Präsidialadministration gilt vielen als Putins Propagandaminister. 

Die ostslawischen Sprachen

Die ostslawischen Sprachen Russisch, Belarussisch und Ukrainisch stehen in einem engen Verhältnis zueinander — und haben doch jeweils eigene Wurzeln. Der Sprachwissenschaftler Jan Patrick Zeller beleuchtet die Geschichte dieser Sprachen, die vom Kreml im Krieg gegen die Ukraine immer wieder propagandistisch umgedeutet wird. 

Motherland, © Tatsiana Tkachova (All rights reserved)