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Euroradio

Euroradio, mit vollem Namen European Radio for Belarus (belaruss. Jeurapeiskaje radyjo dlja Belarussi), ist ein Radiosender und ein Online-Medium, das sich in der polnischen Hauptstadt Warschau befindet und von dort Informationen zu belarussischen Themen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur liefert. Der Sender, der über UKW, Satellit und Internet erreichbar ist, ist auch für sein Musikprogramm bekannt, das insbesondere belarussische Bands und Musiker bekannter machen will. 

Gegründet wurde das Projekt im Jahr 2006 von dem belarussischen Journalisten Smizer Nowikau, der bereits das legendäre Jugendradio FM 101.2 in Minsk leitete, bis es von der Staatsmacht aufgelöst wurde. Euroradio sieht seine Mission auch darin, eine neue Generation von Journalisten zu unterstützen, um eine künftige Transformation in Belarus zu einer demokratischen Gesellschaft entsprechend professionell begleiten zu können. Die Beiträge der Webseite werden auf Belarussisch und Russisch veröffentlicht. Das Projekt finanziert sich aus Spenden, aus öffentlichen Geldern von staatlichen Institutionen oder durch die Unterstützung von internationalen Stiftungen und Organisationen. 

Seit seiner Gründung waren die Mitarbeiter von Euroradio, die aus Belarus berichteten, immer wieder staatlichen Repressionen ausgesetzt. 2021 haben die belarussischen Behörden den Sender und seine digitalen Plattformen für „extremistisch“ erklärt. 

Eckdaten 

Gegründet: 2006 
Chefredakteur: Pawel Swerdlow
URL: https://euroradio.fm

Stand: April 2024 

Gnosen

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Neueste Gnosen
Gnose Ukraine

Charkiw – Frontstadt des Wortes und des Widerstands

Charkiw spielt seit jeher eine bedeutende Rolle für die ukrainische Literatur. Buchdruck und Bücher, Theater und Presse prägen die Großstadt im Nordosten der Ukraine – auch im Krieg Russlands gegen die Ukraine. Diese besonderen Wechselwirkungen zwischen Literatur und Metropole beschreibt der Politikwissenschaftler Ruslan Zaporozhchenko von der Karasin-Universität in seiner ganz persönlichen, essayistischen dekoder-Gnose.  

Gnose Belarus

Ein großer Dialektiker: Ales Rasanau

Der Dichter Ales Rasanau (1947– 2021) war ein eigenwilliger literarischer Abenteurer und Spracherkunder, der auch für den Literaturnobelpreis gehandelt wurde. Thomas Weiler erschließt in seiner Gnose eine der faszinierendsten Persönlichkeiten in der belarussischen Poesie und Literatur, dessen Dichtkunst prägend über Belarus hinaus ist.

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Kein Tag der Einheit: der 17. September 1939

Am 17. September 1939 besetzte die Rote Armee die westlichen Gebiete des heutigen Belarus, die damals zu Polen gehörten und verleibte sie der Sowjetunion ein. Die Lukaschenko-Propaganda feiert dieses Ereignis deshalb als „Wiedervereinigung” – der 17. September wurde sogar zum nationalen Feiertag erklärt. Viktor Schadurski erklärt die Hintergründe zu einem der umstrittensten Tage der belarussischen Geschichte.

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40 bis 45 Millionen Menschen sprechen Ukrainisch. Eine Sprache, über die weithin Unwissen herrscht und falsche Annahmen kursieren. Der Ukrainist Michael Moser bringt Licht ins Dunkle rund um die ukrajinska mowa und erzählt die faszinierende Geschichte und Entwicklung dieser ostslawischen Sprache. 

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Wolhynien-Massaker

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Gnose Belarus

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Pjotr Mascherau war 1965 bis 1980 das Oberhaupt der Belarussischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Bei vielen Belarussen der mittleren und älteren Generation steht er heute noch hoch im Kurs. So ist es kein Wunder, dass Lukaschenkos Regime ihm mit Argwohn begegnet.

Gnose Ukraine

Unabhängigkeit à la Ukraine

Ukrainerinnen und Ukrainer kämpfen und sterben für die Souveränität ihres Landes. Woher rührt dieses unbedingte Streben nach staatlicher Unabhängigkeit? Was feiert die Ukraine mit ihrem Nationalfeiertag am 24. August? Der Historiker Andrii Portnov skizziert in seiner Gnose die historische Entwicklung von Ideen und Praktiken einer eigenstaatlichen Ukraine.

Gnose Belarus

Janka Bryl

Janka Bryl – Dokumentarist und Schriftsteller – gehörte zu den prominenten Stimmen der sowjetisch-belarusischen Literatur. Wer war er? Was trieb ihn an? Was prägte sein Schaffen? Eine Gnose von Philine Bickhardt. 

Gnose

Häusliche Gewalt in Russland

Häusliche Gewalt ist ein verbreitetes Problem in Russland und wird dennoch als Normalität akzeptiert. Allein in den Jahren 2021-2022 sind in Russland fast 1000 Frauen von ihren Partnern oder nahen Verwandten getötet worden. Mit der Rückkehr kriegstraumatisierter russischer Soldaten aus den Kämpfen gegen die Ukraine verschärft sich die Situation, zumal bereits verurteilte Straftäter unter ihnen sind. Die Theologin und Russland-Expertin Regina Elsner beschreibt in ihrer Gnose für dekoder die Entwicklung häuslicher Gewalt und die Rolle von Staat, Kirche und Zivilgesellschaft. 

Ein kurzer Augenblick von Normalität und kindlicher Leichtigkeit im Alltag eines ukrainischen Soldaten nahe der Front im Gebiet , © Mykhaylo Palinchak (All rights reserved)