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Feuerkorrektur

Im russischen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff die Steuerung eines Artilleriebeschusses durch Personen, die nicht unmittelbar die Waffen bedienen. Oft sind die Ziele nicht in Sichtweite, sodass deren genaue Position von Beobachtern ermittelt und an die Schützen weitergegeben wird.

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Tod der russischen Journalisten Woloschin und Korneljuk

Am 17. Juni 2014 wurden bei Lugansk zwei Journalisten des russischen Staatsfernsehens, Igor Korneljuk und Anton Woloschin, durch Artilleriefeuer getötet. Am 9. Juli 2014 erklärte der Pressesprecher des russischen Ermittlungskomitees Wladimir Markin, dass die ukrainische Kampfpilotin Nadeshda Sawtschenko für den Tod der beiden eine Mitverantwortung trage. Nach dieser Version habe Sawtschenko die Position der beiden Journalisten ermittelt und mit diesen Informationen den Artilleriebeschuss gesteuert.

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Kontingent der Koalition im Irak

Im Jahr 2003 wurden 1650 ukrainische Soldaten im Rahmen der US-geführten Koalition in den Irak entsandt. Der größte Teil wurde bis 2005 wieder abgezogen, 40 Soldaten blieben zu Trainingszwecken bis 2008 im Land.

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Jerofejew oder Alexandrow

Im Mai 2015 griffen ukrainische Sicherheitskräfte im Donbass die russischen Staatsbürger Jewgeni Jerofejew und Alexander Alexandrow auf. Sie sagten zunächst aus, sie seien im Auftrag des russischen Militärgeheimdienstes GRU ohne Kampfbefehl im Osten der Ukraine unterwegs gewesen. Russische Behörden hatten dieser Version widersprochen. Später erklärten sie, freiwillige Kämpfer der Volksrepublik Lugansk gewesen zu sein. Die ukrainische Staatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem illegale Einreise, terroristische Aktivitäten und die Beteiligung an einem Angriffskrieg vor.

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Stiftung „Offener Dialog“

Eine im Jahr 2009 in Polen gegründete Stiftung mit Büros in Warschau, Kiew und Brüssel. Ihr selbsterklärtes Ziel ist die Verbreitung von Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Sie nimmt an Wahlbeobachtungen teil und veröffentlicht Berichte zur Menschenrechtslage mit Schwerpunkt auf Kasachstan, Russland und der Ukraine.

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Dewjatka (Auto)

Die inoffizielle Bezeichnung eines fünftürigen Auto des Herstellers WAS, dem auch die Marke Lada gehört. Das Auto wurde seit 1987 als Nachfolgemodell des Lada Sputnik produziert. Seine inoffizielle Bezeichnung Dewjatka (von dem Wort für neun) ist von der Typennummer WAS-2109 abgeleitet.

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Selbstverteidigungskräfte des Maidan

Die Selbstverteidigungskräfte des Maidan wurden im Dezember 2013 als Reaktion auf die gewaltsame Auflösung von Anti-Regierungs-Protesten gegründet. Im Januar und Februar 2014 entwickelten sie sich zu einer umfassenden Freiwilligenorganisation, die Dutzende teils bewaffnete Einheiten von Protestierenden koordinierte. Der Anführer der Selbstverteidigungskräfte, Andri Parubi, saß seit 2012 für die Partei Vaterland im Parlament, in das er 2014 für die Partei Volksfront erneut einzog. Er ist seitdem erster Vizesprecher des Parlaments.

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Igor Plotnizki

Führte bis November 2014 das Bataillon Morgenröte (rus. Sarja) der Lugansker Separatisten an. Laut der Verteidigung der in Russland vor Gericht stehenden ukrainischen Kampfpilotin Nadeshda Sawtschenko führte Plotnizki (geb. 1964) eine Gruppe an, die Sawtschenko im Juli 2014 im Gebiet Lugansk gefangen nahm und an den russischen Geheimdienst FSB auslieferte. Am 2. November 2014 wurde er in international nicht anerkannten Wahlen zum Oberhaupt der selbsterklärten Volksrepublik Lugansk gewählt.

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Bataillon Morgenröte

Eine von zwei großen Einheiten der Separatisten der international nicht anerkannten Volksrepublik Lugansk. Unter den Kämpfern befinden sich auch russische Staatsbürger, die sich selbst häufig als Freiwillige bezeichnen. Neben Sarja (dt. Morgenröte) und der Einheit Wald kämpfen noch mehrere Verbände auf seiten der Lugansker Volksrepublik, die oft von den Autoritäten nicht vollständig kontrolliert werden.

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Russlands Arktispolitik

Russland erhebt den geopolitischen Anspruch auf rund 40 Prozent der gesamten Arktis. Dabei geht es dem Kreml vor allem um Rohstoffe, die dort vermutet werden. Umweltschutz spielt in der russischen Arktispolitik allerdings kaum eine Rolle. 

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Gulag-Literatur

Literarische Zeugnisse der politischen Repression: Niedergeschriebene Erinnerungen – nicht nur von berühmten Autoren wie Solschenizyn und Schalamow – benennen das erlittene Unrecht in der Sowjetunion. Sie sind außerdem auch wichtige historische Quellen und gelten heute an russischen Schulen teilweise als Pflichtlektüre. 

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Suleika öffnet die Augen

Der Roman Suleika öffnet die Augen von Gusel Jachina erzählt die Geschichte der sogenannten Entkulakisierung. Das Buch nimmt die jüngere Vergangenheit und damit die Erschütterungen, Verwerfungen und Traumatisierungen des 20. Jahrhundert in den Blick. Eva Binder über den großen Erfolg und die heftige Kritik, die der Roman und seine Verfilmung in Russland auslösten.

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Der Große Vaterländische Krieg gehört zu einer wichtigen Ressource in der Entwicklung der russischen Identität. Doch wie bewertet Russlands junge Generation den Krieg? Und wie geht sie mit dem offiziellen Geschichtsbild des Kreml um? Nina Frieß und Félix Krawatzek über widersprüchliche Erinnerung der jungen Menschen.

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„Ostarbeiter“

Lange gehörten sie in Deutschland zu den vergessenen Opfern des Nationalsozialismus. Auch 75 Jahre nach dem Kriegsende liegt noch ein Erinnerungsschatten über dem Schicksal der sowjetischen Zwangsarbeiter.

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Juri Dud

Er gilt weder als Intellektueller noch als Oppositioneller. Vielmehr ist er ein Hipster mit perfekt gestyltem Haar, lässig gekleidet, das iPhone stets griffbereit. Mit seinen Interviews erreicht er ein Millionenpublikum. Eva Binder über Juri Dud, der im April 2022 zum sogenannten „ausländischen Agenten“ erklärt wurde.

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Iwan Iljin

Er gehört zu den Säulenheiligen der neuen konservativen Staatsideologie in Russland. Seine autoritäre und monarchistische Gesellschaftskonzeption wird in der Ära Putin für die Legitimierung der Vertikale der Macht eingesetzt. Ulrich Schmid über den russischen Religionsphilosophen Iwan Iljin, der am 21. Dezember 1954 verstarb – und dessen gehaltvolles theologisches Werk heute von der politischen Vereinnahmung überschattet wird.

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Felix Edmundowitsch Dsershinski

Von den einen als „eiserner“ Held verehrt, von den anderen hingegen als grausamer Mörder verabscheut: Felix Dsershinski. Der einstige Chef der sowjetischen Geheimpolizei Tscheka ist im Vergleich zu Lenin oder Stalin im heutigen Russland eher eine historische Randfigur. Von größerer Bedeutung als der Täter Dsershinski ist die Debatte um sein Denkmal vor dem KGB-Gebäude in Moskau – Ende Februar war sie erneut entflammt.

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Leinwandbilder: Russen und Deutsche im Film

Feind- und Freundbilder auf Zelluloid, Wahnsinn ohne Logik und die Logik des Wahnsinns: Filmwissenschaftlerin Oksana Bulgakowa beschreibt, welche Bilder vom jeweils Anderen in Russland und Deutschland auf die Leinwand projiziert wurden und werden. 

Ein kurzer Augenblick von Normalität und kindlicher Leichtigkeit im Alltag eines ukrainischen Soldaten nahe der Front im Gebiet , © Mykhaylo Palinchak (All rights reserved)