Quelle

Snob

Snob ist ein im Jahr 2008 gegründetes Medium, dass sowohl online, als auch monatlich im Print erscheint. Es ist als internationales Projekt angelegt, dass russischsprachigen Lesern aus aller Welt eine Diskussionsplattform bieten will. Die Nutzer von Snob können nicht nur über die Inhalte diskutieren und den Autoren Fragen dazu stellen, sondern auch selbst Texte veröffentlichen. Dabei ist Snob kein rein textbasiertes Kulturprojekt. Die Macher von Snob organisieren regelmäßig Veranstaltungen und betreiben in Moskau ein eigenes Veranstaltungszentrum. Mit ihren Veranstaltungen in London und New York beziehen sie außerdem auch ihre Leser außerhalb Russlands ein und bleiben so ihrem Grundsatz treu, „[...] für Menschen, die in verschiedenen Ländern überall auf der Welt leben, verschiedene Sprachen sprechen, aber Russisch denken“, einen Raum für die Auseinandersetzung mit Gesellschaft und Kultur zu schaffen.

An dem Projekt beteiligen sich bekannte russische Intellektuelle wie Sachar Prilepin und Vladimir Sorokin, aber auch mediale Größen wie Xenia Sobtschak oder Xenia Sokolowa mit Beiträgen. Die Website bietet neben tagesaktuellen Nachrichten vor allem Reportagen, Essays und Dokumentationen aus der und über die russische Gesellschaft.

Am 4. März kündigte die Redaktion in einer Hausmitteilung an, den Krieg in der Ukraine nicht mehr zu beleuchten und alle Materielien, die bisher dazu erschienen waren, zu löschen. Das geschieht unter Verweis auf das neue Gesetz gegen  die „Verbreitung von Falschinformation“, bei dem Zuwiderhandling mit bis zu 15 Jahren Haft geahndet werden könne. 

 

Eckdaten

Gegründet: 2008
Herausgeber: Marina Geworkjan
Chefredakteur des Projektes: Xenia Tschudinowa
Chefredakteur des Printmagazins: Sergej Nikolajewitsch
URL: www.snob.ru

Gnosen

im Gnosmos

als Text

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Gnose Belarus

Alexander Lukaschenko

Vor 30 Jahren trat Alexander Lukaschenko nach gewonnener Wahl sein Amt als Präsident der Republik Belarus an. Er schaffte demokratische Freiheiten ab und errichtete ein autokratisches System. Waleri Karbalewitsch über Lukaschenkos Machtwillen und Gründe für die Beständigkeit der Diktatur.  

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Andrej Beloussow

Putins ehemaliger Wirtschaftsberater Beloussow stand immer für mehr Staat und weniger Freiheit. Seit Beginn des vollumfänglichen Krieges hat sich diese Position endgültig durchgesetzt. Beloussows Ernennung zum Verteidigungsminister zeugt von Putins Kalkül, dass ein Sieg vom Erfolg der Kriegswirtschaft abhängt.

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Antisemitismus in der Sowjetunion

In der Sowjetunion war die jüdische Bevölkerung immer wieder Diskriminierungen und antisemitischen Kampagnen ausgesetzt – trotz aller Hoffnungen auf Besserung, die der sozialistische Staat den Jüdinnen und Juden zunächst versprach.

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Maria Sacharowa

Mit schrillen Auftritten und aggressiver Rhetorik hat die Sprecherin des russischen Außenministeriums einen neuen Stil in der russischen Diplomatie geprägt. 

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Noize MC

Rap als Poesie und Gegenkultur: Mit kraftvollen Versen reimt Noize gegen den Kreml und widerlegt nebenbei das Klischee, dass Kunst absichtsfrei sein muss, um Kunst zu sein.

Gnose

Weiblicher Widerstand gegen den Krieg

Es sind vor allem Frauen, die in Russland gegen den Angriffskrieg auf die Ukraine protestieren. Sie malen Plakate, kleben Sticker auf ihre Autos und verteilen konspirativ Zeitungen. Mit ihren aufsehenerregenden Aktionen sticht besonders eine Organisation hervor: die Feministische Antikriegs-Bewegung.

Gnose

Wladimir Kara-Mursa

Wladimir Kara-Mursa ist kein Star der früheren Straßenopposition in Russland. Der Oppositionelle bekämpfte das Putin-Regime auf seine Art: Er hat sich in den USA für Sanktionen gegen Moskau eingesetzt. Seit April 2023 sitzt er in einer sibirischen Strafkolonie ein. Das Urteil: 25 Jahre.

Gnose

Schwanensee – Ballett, Requiem und Protestsong

Pjotr Tschaikowskis Ballett Schwanensee ist in Russland eine historische Referenz – Requiem für sowjetische Staatsmänner und Begleitmusik zum Untergang der Sowjetunion selbst. Mahnung an die Endlichkeit des Regimes und Erinnerung daran, dass am Ende das Gute über das Böse siegt.

 

Gnose Belarus

Die Griechisch-Katholische Kirche in Belarus

Über Jahrhunderte war Religionszugehörigkeit auch eine Frage politischer Loyalität. So ist auch die griechisch-katholische Kirche in Belarus entstanden. Sie war im 16. Jahrhundert gegründet worden, als der belarussische Kulturraum zum katholisch geprägten Polen-Litauen gehörte. Von der orthodoxen Kirche wird sie bis heute als innerer Feind diffamiert. 

Ein kurzer Augenblick von Normalität und kindlicher Leichtigkeit im Alltag eines ukrainischen Soldaten nahe der Front im Gebiet , © Mykhaylo Palinchak (All rights reserved)