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„Bring deinen Freund mit“

Seit dem Beginn der Großinvasion Russlands in die Ukraine sind laut Schätzungen mehr als eine Million russische Soldaten getötet oder verletzt worden. In Materialschlachten verliert der Aggressor ungleich mehr Technik, Militärexperten stellen zunehmende Nachschubprobleme fest. Den Mangel an Ausrüstung gleicht Russland durch Personal aus, das in der Strategie des Zermürbungskriegs als Kanonenfutter verheizt wird. 

Trotz hoher Verluste scheinen Russland die Sterbewilligen nicht auszugehen: Erklären lässt sich das einerseits mit verlockend hohen Geldsummen für die Soldaten und ihre Angehörigen, andererseits mit Zwang oder Perspektivlosigkeit. Manche Beobachter sehen zudem spezifische Weltbilder hinter der Motivation und argumentieren etwa, dass der Amoralismus systemisch sei.  

Das russische Onlinemedium Verstka hat sich dagegen die Rekrutierungsindustrie selbst angeschaut: von den Staatsbetrieben, die zur Rekrutenanwerbung verpflichtet werden, über die professionellen Anwerber bis hin zu Privatpersonen, die ihre Freunde und Verwandte überzeugen sollen, am besten gleich an die Front zu gehen. 

Quelle Verstka

„Ich müsste die Zustellungsbescheinigung unterzeichnet kriegen“ 

Im Herbst 2024 standen zwei Männer in einem Lebensmittelladen in Lipezk an der Kasse, um Wasser und Zigaretten zu kaufen. Der eine, Konstantin, zahlt. Er ist kräftig gebaut, hat graue Haare und ist ein hochrangiger Beamter in der Region. Der andere heißt Artur, ist schmutzig und riecht nach Alkohol. 

Die beiden steigen in einen schwarzen Geländewagen. 

„Du kannst dein Leben ändern“, meint Konstantin, der am Steuer sitzt. „Was hast du denn schon? Du bist allein, arbeitslos und bettelst.“ 

Die Männer betreten ein Backsteingebäude, wo man sie außer der Reihe als „gerngesehene Gäste“ empfängt. 

„Ich hatte befürchtet, dass sie uns nicht reinlassen. Der Typ war in einem echt schlechten Zustand, vom Rand der Gesellschaft. Aber die Mitarbeiterin meinte: ‚Super‘, nach dem Motto: Herein mit ihm.“, erinnert sich Konstantin später. „Der Junge meinte dann aber: ‚Ich habe mich noch nicht entschieden‘, woraufhin sie sagte: ‚Wie – nicht entschieden? Wer soll uns denn dann verteidigen?‘ Dann hat sie ihn derart honigsüß bequatscht, da hätte jeder unterschrieben.“ 

Während man dem arbeitslosen jungen Mann etwas von Zahlungen und „heiliger Pflicht“ erzählte, ging der Beamte ins Büro der stellvertretenden Leiterin des Rekrutierungsamtes. 

„Ich müsste die Zustellungsbescheinigung unterzeichnet kriegen“, bat er und bekam sofort das Papier. Für die „Beschaffung“ des Neurekruten steht Konstantin eine Belohnung von 50.000 Rubel [530 Euro – dek.] zu, wenn der neue Rekrut durch die Musterung kommt und tatsächlich an die Front geht. 

„Der Kerl hätte sich sonst totgesoffen“ 

In den drei Kriegsjahren hat sich die Anwerbung russischer Soldaten für die Front zu einem lebhaften Markt entwickelt: Hinter einem unterschriebenen Vertrag stehen oft Auftraggeber, sprich eine staatliche Einrichtung, und Auftragnehmer, sprich ein Anwerber, der Rekruten herbeischafft. Tausende Männer, die an die Front ziehen, erfüllen mit ihrer Unterschrift die Planvorgaben regionaler und städtischer Behörden und sind sich dessen oft nicht bewusst. 

Wenn jemand durch Telegram-Kanäle scrollt oder mit Nachbarn über die erhöhten Zahlungen für eine Teilnahme an der „militärischen Spezialoperation“ redet, weiß er womöglich nicht, dass derweil „Anwerber“ um ihn als „Kunden“ buhlen. Das sind unter Umständen ehemalige Personalmanager, die jetzt über Mittelsmänner mit den Rekrutierungsämtern zusammenarbeiten. Oder Mütter in Erziehungszeit, die wissen, wie man auffällige Anzeigen gestaltet und in den sozialen Medien platziert. Oder einfach Leute mit einem großen Bekanntenkreis und beträchtlichem Überredungstalent. 

Social Media-Anzeigen von Anwerbern, die um Rekruten buhlen / Bild © Verstka 

Wer beharrlich genug ist und einen neuen Rekruten an die Front bringt, erhält als Provision zwischen 5000 [53 Euro] und 350.000 Rubel [3800 Euro]. 

Auch Artur war auf diese Weise in den Wagen des Lipezker Beamten gelangt, der ihn direkt zum Rekrutierungsbüro brachte. Zuvor hatten die lokalen Behörden Planvorgaben für die Anwerbung von Soldaten erhalten. Und Konstantin, der ebenfalls seine Sollzahlen auf dem Schreibtisch hatte (vier Rekrutierte pro Monat), wandte sich an einen Anwerber: Ein Kleingangster aus der Nachbarschaft übernahm die Suche. 

„Er fand für mich einen passenden Jungen, eben Artur“, erinnert sich Konstantin. „Das läuft alles ganz korrekt. Der Kerl hätte sich sonst totgesoffen oder wär an einer Überdosis krepiert. Ich habe ihm erklärt: Hör zu, du kriegst Geld. Und bist ein Ehrenmann, wenn du zurückkommst.“ 

Der junge Mann erschien dann nicht zur medizinischen Musterung, war abgesprungen. Später, so der Beamte, habe ein weiterer Anwerber mit ihm gesprochen, aber auch der schaffte es nicht, ihn an die Front zu bringen. Es stellte sich nämlich heraus, dass Artur beim psychiatrischen Dienst registriert und nicht diensttauglich ist. 

Kaffee mit Brötchen 

Mitarbeiter der Rekrutierungsämter berichten, dass sie täglich Anwerber sehen und sie am Typ erkennen können. 

„Meist sind es Frauen“, meint Jaroslaw, ein Mitarbeiter des Moskauer Bürgermeisteramtes, der in Moskaus zentraler Musterungsstelle arbeitet. „Sie stehen da, spähen jemanden aus, nehmen ihn an die Hand. Wenn sie Crocs und Leggings, einen dicken Bauch und Kekse dabeihaben, dann gehören sie zu uns, zu den Mitarbeiterinnen des Rekrutierungsamtes. Wenn sie einen engen Minirock anhaben und grell geschminkt sind, dann weiß der Henker, wo sie herkommen. Die Netze werden an unterschiedlichen Stellen ausgeworfen.“  

Telegram-Profil einer Rekruteurin, die Freiwillige für den Krieg anwirbt / Bild © Verstka

„Das sind zwielichtige Gestalten berichtet Dmitri, ein Militärangehöriger, der in einer der fernöstlichen Regionen Russlands die Neurekrutierten auf ihren Dienst vorbereitet. „Die kontaktieren alle – aus der Mittelschicht, welche von ganz unten, Junkies, Leute, mit denen sie selbst früher gesessen haben …“ 

 „Die begleiten dich durch alle Musterungskommissionen, Hauptsache, du hilfst bei der Erfüllung der Planvorgaben konkreter Organisationen, zum Beispiel der Wasserwerke, oder etwa eines Kindergartens“, meint Dmitri. Ihm ist aufgefallen, dass die Kandidaten oft Männer sind, die Schulden oder Kredite laufen haben; außerdem interessiert es sie nicht, dass die Anwerber damit Profit machen. 

„Während sie in der Schlange warten, bringen die Anwerber ihnen Kaffee und Brötchen. Die Neurekruten haben noch nie im Leben ein nettes Wort zu hören bekommen. Das ist schlimm mit anzusehen. 

Die Vermittler schlagen vor, dass die Kandidaten sich in verschiedenen Regionen melden, in denen sowohl die Zahlungen als auch die Zusatzbedingungen variieren. Einen aktuellen Überblick über den Sold und die Vergünstigungen, die in den russischen Regionen gelten, bieten die Telegram-Kanäle, in denen stündlich neue Reklamebanner mit Telefonnummern der Betreuer auftauchen. 

Sie vermitteln den Eindruck, dass sich selbst die Risiken im Krieg noch reduzieren lassen, wenn man die Hilfe zuverlässiger Leute in Anspruch nimmt. Olga beispielsweise verspricht Kurse für Drohnen-Piloten in Jaroslawl. Andrej stellt eine Stationierung als Fahrer im Hinterland in Aussicht. Georgi garantiert alle sechs Monate einen Urlaub. 

Sie alle sind bereit, ein Flug- oder Bahnticket und eine Unterkunft mit Vollpension während der Musterung zu bezahlen. Kaum jemand von ihnen bekommt seine zu rekrutierenden Schützlinge lebendig zu Gesicht. 

Das gilt vor allem für eine weitere Kategorie von Anwerbern: „Home-Office-Headhunter“, die online für den Krieg rekrutieren. 

Anzeige einer Headhunterin, die für den Kriegsdienst wirbt / Bild © Verstka

„Individuelle Betreuung und Sicherheit“ 

„Ich weiß nicht, was mit ihnen danach geschieht. Meine Aufgabe ist es, dass sie erscheinen und den Vertrag unterschreiben. Weiter gibt es keinen Kontakt, keine Verbindung mehr.“ 

Verstka steht in schriftlichem Austausch mit einer Anwerberin Namens Viktoria. Ihrem Profilbild zufolge ist sie eine Blondine mit verlängerten Wimpern und tiefem Dekolleté. Auf Telegram-Kanälen verspricht sie eine „angemessene Auswahl von Patrioten“ und illustriert ihre Posts mit dem Bild eines Soldaten in Helm und Matrosenshirt

Viktoria verspricht, dass sie mit ihrer Hilfe an die Front kommen würden, ohne Musterung und auch mit Hepatitis oder HIV, Vorstrafen oder einem Eintrag im Drogenregister. 

Die älteren Kinder eines Neurekrutierten könnten auf Staatskosten eine Hochschule besuchen, die jüngeren würden kostenlos ins Ferienlager fahren. Der Familie würden Schulden von bis zu 10 Millionen Rubel [106.000 Euro] erlassen und sie könne ein Landstück von 1000 Quadratmetern erhalten. Falls ein Gerichtsverfahren anhängig ist, würde das ausgesetzt. Das ist nur ein kleiner Teil der versprochenen Vorteile. 

Dutzende Männer wählen Viktorias Nummer oder schreiben ihr. 

Verstka hat Viktoria zu den Details ihrer Arbeit befragt. Sie zählte die Vorteile auf: Einnahmen von 300.000 Rubel [3200 Euro] pro Monat, flexible Arbeitszeit, Teilzeit möglich. 

Viktoria war vorher einige Jahre als Personalerin tätig. Sie meint, wenn sie jetzt Soldaten für den Krieg anwirbt, sei es das gleiche Berufsfeld; das Verfahren „stellt keinerlei Schwierigkeit dar“. 

Sie habe sich an die „schwierige Klientel“ und die „völlig kaputten Männer“ gewöhnt, meint Viktoria. Trotzdem ist sie mit allem zufrieden und bedauert lediglich, dass sie so viel Zeit verschwendet hat: 

„Wenn ich schon eher von dieser Geschichte gewusst hätte, hätte ich längst viel mehr verdient. Zehn Mal mehr als bei meinem Hauptberuf. 

„Provisionssummen für den Anwerber pro Neurekrut“ 

Die Rekrutierungsmanager legen gewöhnlich die Namen der Firmen oder Auftraggeber, für die sie arbeiten, nicht offen. Sie nennen auch nicht die Summen, die sie verdienen, und verweisen lediglich auf eine breite Spanne der Honorare. 

Auf einem Internetportal für staatliche Aufträge entdeckte Verstka vier Anzeigen von Firmen, die Freiwillige für den Krieg liefern sollen und hierfür Hilfe suchen. Drei waren von der Städtischen Stromnetzgesellschaft in Chanty-Mansisk. 

Für die „Suche und Auswahl von Kandidaten zur Anwerbung für eine Vertragsunterzeichnung“ ist die Gesellschaft bereit, eine Summe von insgesamt 15,5 Millionen Rubel [166.200 Euro] auszugeben. In den Unterlagen werden zwei genauere „Provisionssummen für den Anwerber pro Neurekrut“ genannt: 150.000 Rubel [1600 Euro] und 190.000 Rubel [2040 Euro]. Das Budget der Stromanbieter ist groß genug, um dem Rekrutierungsamt 90 Männer zuzuführen. 

Eine weitere Anzeige zur „Gewinnung von Neurekruten“ kam vom Städtischen Markt Alexandrowsk in der Oblast Wladimir. Am 28. Mai wurde ein Vertrag mit dem militärisch-patriotischen Trainingszentrum Wojewoda abgeschlossen. Er hat eine Laufzeit von einem Monat und sieht eine Provision von 300.000 Rubel [3200 Euro] vor. 

Aus den Finanzberichten von Wojewoda geht hervor, dass dessen Einnahmen seit 2024 beträchtlich gestiegen sind. Seither hat das Zentrum „Angebote“ für Vertragssoldaten aus der Oblast Rostow, der Region Krasnodar, Tatarstan und Baschkortostan platziert. Das Minus von 604.000 Rubel [6500 Euro] Ende 2023 konnte Wojewoda in einen Gewinn von jetzt über 46 Millionen Rubel [493.000 Euro] verwandeln. 

Um mit der Rekrutierung Geld zu verdienen, muss man sich meist als Einzelunternehmer registrieren, sich auf dem Werbemarkt auskennen und sich auf eigene Investitionen einstellen. Anzeigen auf großen Telegram-Kanälen können mehrere Hundert Euro kosten. 

Anzeige eines Headhunters, der für den Kriegsdienst wirbt / Bild © Verstka

„Ich habe diesen Monat über 100.000 Rubel [1063 Euro] für Werbung ausgegeben, und es gab überhaupt kein Echo. Das ist die reinste Lotterie. Ich hoffe, das war nur eine Flaute wegen der Maifeiertage“, klagt Viktoria. 

Während die Rekrutierer gegen ihre Konkurrenz ankämpfen, bieten die Regionen privaten Anwerbern Verdienstmöglichkeiten und die gleichen Honorare. Man kann zwischen 100.000 [1063 Euro] und 200.000 Rubel bekommen (ohne Kosten für Werbung und Registrierung als Einzelunternehmer), wenn man nicht Fremde zum Rekrutierungsbüro bringt, sondern Angehörige oder befreundete Personen. 

„Dort sterben sie wenigstens mit Stolz“ 

„Sie müssen nicht unbedingt mit ihm herkommen. Er muss einfach nur sagen: ‚Meine Schwester hat mich hergebracht.‘ Oder jemand anderes, vielleicht seine Frau … Und er schreibt seine Aufnahmeerklärung.“ 

Ein Mitarbeiter des Musterungsamtes in Jaroslawl nimmt am Ende des Arbeitstages einen Anruf entgegen und nennt die Bedingungen des hiesigen Programms, das ironisch mit Kundenwerbeaktionen wie Bring deinen Freund mit verglichen wird. Jedem, der „einen Freiwilligen an das Rekrutierungsamt vermittelt“, versprach die Oblast zunächst 30.000 Rubel [320 Euro], dann sogar 100.000 [1063 Euro]. 

„Und man muss nicht mal unbedingt mit dem Anwärter mitkommen?“, fragt Verstka nach. 

„Nun ja. Er nennt sie ja in seiner Erklärung, mit seiner Unterschrift. Das ist alles; nach einer Woche kommt das Geld.“ 

„Muss man irgendwie bestätigt bekommen, dass ich es war, die den Anwärter vermittelt hat?“ 

„Alles nicht nötig. Hauptsache, er wird von der Armee genommen.“ 

In einem anderen Rekrutierungsamt, in Uljanowsk, wo die Vermittlungshonorare Teil des Sozialprogramms Sabota [dt. Fürsorge] sind, gibt es strengere Auflagen. „Wenn man einen Rekruten vermittelt, ohne ihn persönlich zu begleiten, wird nichts daraus. Dafür sind die Zahlungen hier höher: 150.000 Rubel [1600 Euro]. 

„Und es ist egal, in welcher Beziehung ich zu ihm stehe?“ 

„Egal, völlig egal. Spätestens nach zwei Wochen ist das Geld da.“ 

Offizielle Werbeaktionen für Anwerbungen gab es nur in einigen Regionen, unter anderem in Tatarstan und Baschkortostan. Das Programm läuft „vielerorts“ unter der Hand, sagen Mitarbeiter der Rekrutierungsämter; und Russen erhalten „recht häufig“ Zahlungen für vermittelte Verwandte. 

Einige bringen ihre Brüder und Männer aber nicht zum Rekrutierungsamt, sondern zu Anwerbern, die sie über Anzeigen finden – und erwarten dabei keine Entlohnung. 

„Die schreiben ganz offen: ‚Schicken Sie ihn bitte dorthin; hier geht er nur am Alkohol zugrunde. Dort sterben sie wenigstens mit Stolz“, erzählt die Anwerberin Jelisaweta gegenüber Verstka

„Ich will mich nicht als Heilige hinstellen“ 

Jelisaweta versucht, das Image einer Anwerberin aufzubauen, die einen menschlichen Ansatz verfolgt. Sie erzählt, dass sie den Kontakt mit den Neurekrutierten aufrechterhält, anders als ihre Kollegen. Sie rede mit den Familien, schicke den Soldaten Geld für Zigaretten und sei sogar bereit, ihnen Handys oder Tablets zu schicken, ohne eine Rückzahlung der Schulden zu verlangen. Und jenen, die den Krieg romantisieren, zeige sie Videos mit der Bergung von Soldaten, „mit Leichen, mit durchschossenen Köpfen“. 

„Im Internet sagen sie: ‚Ach, Sie wollen als Fahrer dienen? Kommen Sie zu uns, da werden Sie Generäle und Oberste chauffieren.‘ Und hopp, stecken sie ihn in eine andere Uniform, nehmen ihm das Handy ab und schicken ihn in die erste Sturmreihe. Heute habe ich einem jungen Mann erfolgreich abgeraten. Der hatte gefragt: ‚Es stimmt doch, dass in Jaroslawl Drohnen-Piloten ausgebildet werden?‘ ‚Stimmt‘, sage ich ihm, ‚es gibt aber keiner hundertprozentige Garantie.‘ Ich will mich nicht als Heilige hinstellen, aber ich könnte sonst damit nicht leben, sonst wäre es schmutziges Geld“, sagt Jelisaweta. Sie ergänzt dann allerdings, dass durch ihre Vermittlung trotzdem ‚drei von fünf‘ an die Front gingen.  

Parallel zu ihren Posts in den Telegram-Kanälen der Anwerber erscheinen Nachrichten von Jelisaweta auch in Emigranten-Chats in Istanbul: Sie suche eine Mietwohnung mit zwei Badezimmern, ein Frühstückscafé mit schöner Aussicht, Kontakt zu einem russischsprachigen Logopäden oder eine Spielgruppe für ein zweieinhalbjähriges Kind. Sie lebt schon seit einigen Jahren nicht mehr in Russland. 

Auf die Frage von Verstka, ob sie aus dem Jahr ihrer Tätigkeit etwas bereue, antwortet Jelisaweta sofort: „Ja, bei mindestens drei Fällen.“ 

„Der erste war kein Russe. Der unterschrieb, fuhr zum Stützpunkt und bekam es dann doch mit der Angst. Er schrieb mir: ‚Jelisaweta, könnten Sie vielleicht irgendwie helfen, den Vertrag aufzulösen? Meine Mutter hatte einen Herzinfarkt, und ich muss nach Usbekistan fliegen.‘ Und mir ist klar, dass ich da jetzt nichts mehr machen kann. Der zweite war ein ganz junger Kerl. Ich schlug ihm statt der Armee eine Arbeit bei einem Wachdienst vor, konnte ihn aber nicht überreden. Nach drei Wochen schreibt er: ‚Ich habe schreckliche Angst.‘ Und jetzt hat er sich schon ein Jahr nicht mehr auf WhatsApp oder Telegram gemeldet.“ 

Der letzte Schützling, an den sich Jelisaweta erinnert, ist ein mehrfacher Vater, der in den Krieg zog, ohne seiner Familie etwas zu sagen. Er war morgens zur Arbeit gegangen und ging nun nicht mehr ans Telefon. Seine Frau merkte dann, dass im Bad ein Handtuch und seine Schlappen fehlten. 

Ich versuchte ihn zu überreden, zu seiner Familie zurückzukehren, aber er sagte: ‚Blockieren Sie meine ganze Familie.‘ Nach einem Monat kam die Nachricht, dass er als vermisst gilt.“ 

Die Anwerberin meint, diese Fälle hätten sie zweifeln lassen und sie denke oft an den „Boomerang des Lebens“. 

„Seit noch ein [Soldat] als vermisst erklärt wurde, mache ich keine Werbung mehr. Ich mache jetzt definitiv eine Pause“, sagt Jelisaweta gegenüber Verstka

Eine Woche später tauchen ihre Kontaktdaten erneut auf, und zwar auf einem der größten Telegram-Kanäle für Vertragssoldaten. 

„Vielen Dank, ihr seid unsere Helden!“, schreibt sie in dem Post und verspricht ein Einkommen von sechs Millionen Rubel [65.000 Euro] pro Jahr. 

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Russland und der Kolonialismus

Russland – ein imperialer Staat mit kolonialem Erbe? Was vor der Krim-Annexion 2014 und dem russischen Einmarsch in die Ukraine 2022 lediglich ein Thema für Historiker war, ist mittlerweile ein zentrales Motiv unserer Gegenwart. Nun wollen nicht mehr nur Wissenschaftler, sondern auch Aktivisten und Kunstschaffende Russlands Kolonialgeschichte aufdecken. Das Bedürfnis, ein für alle Mal zu klären, dass Russland eine koloniale Geschichte hat, ist von großer politischer Bedeutung, denn es würde die offensichtliche Handlungsoption aufzeigen: die Dekolonisierung und somit eine Rückgabe der ehemals eroberten Gebiete.  

Eine solche „Dekolonisierung“ ist zu einem zentralen Motiv des Widerstands gegen das russische Regime geworden. Für die russländische Opposition wird das Thema jedoch zunehmend zur Zerreißprobe: Ist dieser „koloniale“ Krieg – schließlich geht es darum, fremdes Territorium zu erobern und zu besiedeln – den heutigen Machthabern im Kreml anzulasten oder muss man tiefer graben?  

Solche Fragen sind keine bloße Gedankenspielerei. Sie sind auch politisch relevant: Am 25. Juli 2024 erklärte der Oberste Gerichtshof der Russischen Föderation die renommierte Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde zum Teil einer angeblichen „antirussischen separatistischen Bewegung“. Als erste deutsche Organisation wurde sie zur „extremistischen Organisation“ deklariert, nachdem das Heft „Bodenprobe“ der DGO-Zeitschrift Osteuropa erschienen ist. In dieser Ausgabe kommen nicht nur Historiker zu Wort, sondern auch Aktivisten, die aufzeigen, dass im Inneren Russlands ein anti-kolonialer Widerstand wächst – gegen den Krieg und gegen die Regierung. 

Angehörige ethnischer Minderheiten aus Russland demonstrieren in London gegen den Krieg und die Mobilisierung © Thomas Krych / Zuma Press Wire/ Imago

Die Geschichte des russischen Kolonialismus ist lang und umstritten. Manche Experten sehen dessen Beginn in der Eroberung der Gebiete hinter dem Uralgebirge. Dort lebten entlang des Flusses Ob’ indigene Völker wie die Nenzen, Chanten und Mansen, die als anerkannte Minderheiten bis heute den (Nord-)Westen Sibiriens besiedeln. Das damalige Khanat Sibir' – eine Art Fürstentum, über das die muslimisch geprägten Tataren walteten – verleibte sich das russische Reich unter Führung des Kosakenanführers Jermak im 16. Jahrhundert ein. Jermak sind in Russland nach wie vor einige Denkmäler gewidmet. 

Andere wiederum setzen den Anfang russischer Kolonisierung schon 500 Jahre früher an. Bereits im 11. Jahrhundert betrieb Nowgorod Pelzhandel mit der indigenen Bevölkerung entlang des Flusses Ob’. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte erwarben auch Kyjiw und die Hanse Pelze aus Sibirien. „Handel“ ist dabei beschönigend: Die Pelze waren Tributzahlungen an den russischen Großfürsten. Um sie durchzusetzen, töteten seine Söldner bei Widerstand auch Frauen und Kinder.1 

Den Höhepunkt des Kolonisationsprozesses erreichte Russland im 18. und 19. Jahrhundert, als es den Kaukasus, das Baltikum, Alaska, große Gebiete Finnlands, Polens, Bessarabiens, Zentralasiens und Gebiete im östlichen Teil Asiens unterwarf. Durch diese gewaltsamen Eroberungen wurde Sankt Petersburg zum Machtzentrum des – nach dem Mongolischen Reich – zweitgrößten zusammenhängenden Reiches der Weltgeschichte.  

Je nach Territorium und Epoche wandte Russland unterschiedliche koloniale Strategien an. Neben militärischer Unterwerfung und dem Installieren wirtschaftlicher Kontrolle und eigener Verwaltungsapparate bediente sich der Zar kultureller und geopolitischer Strategien. Russisch wurde langfristig in den kontrollierten Gebieten als Verwaltungs- und Bildungssprache eingeführt. Eine weitere Strategie bildete der Siedlerkolonialismus, wie ihn beispielsweise die Zarin Katharina die Große im 18. Jahrhundert praktizierte, indem sie Einwanderer aus Europa anwarb. Dem Ruf folgten insbesondere Siedler aus ihrer deutschen Heimat, die sich – angelockt von Begünstigungen wie der Befreiung vom Militärdienst oder Steuererleichterungen – am Schwarzen Meer oder an der Wolga niederließen. 

Eine „gute“, sowjetische Kolonisierung? 

Die von Russland eroberten Gebiete und die Menschen, die wirtschaftlich ausgebeutet wurden, lagen nicht in Übersee, sondern auf zwei zusammenhängenden Kontinenten: Europa und Asien. Zudem erstreckte sich die Kolonisierung über mehrere Jahrhunderte. Deshalb verstehen Historiker den russischen Kolonialismus heute noch eher in Analogie zum preußisch-deutschen Ost- und Grenzkolonialismus oder zum US-amerikanischen Frontier Colonialism. Im spät-imperialistischen Russland etablierte sich vom Konzept des Binnenkolonialismus ausgehend die „Selbstkolonisierung“ als Begriff – ein Euphemismus, der darauf abzielt, den für die Geschichtsschreibung wichtigen Unterschied zwischen den Kolonisatoren und den Kolonisierten zu verwischen.2 Er ist eine Chiffre für die erklärte Andersartigkeit des russischen Kolonialismus im Versuch, die russische Kolonisierung von der westlichen abzugrenzen. 

Die Bolschewiken unter Lenin wie auch spätere Vertreter des Sowjetsozialismus verstanden die vom russischen Zarenreich erworbenen Gebiete als „normale“ Kolonien. Das galt auch für ukrainische Gebiete.3 Diese Haltung hatte politisches Kalkül: Sie sollte den von der Februarrevolution 1917 erzwungenen Regimewechsel legitimieren. 

Lenin wollte die Länder und Gebiete des zerfallenen russländischen Imperiums in seinem Sinne dekolonisieren. Die einst vom Zarenreich unterworfenen Völker sollten ihre Staatsgebiete selbständig verwalten können. Die Unabhängigkeit verlief jedoch nicht so, wie es sich die Vertreter der ehemaligen Kolonien vorgestellt hatten. Denn Lenin setzte voraus, dass die Länder sowjetisch werden. Vor allem unter Stalin traten dann Sowjetisierung, Industrialisierung, Deportationen, Zwangsarbeit und Zwangskollektivierung an die Stelle der kolonialen Strategien des Russischen Reiches. Um die Kolonisierung voranzutreiben, arbeiteten Wissenschaftler ab 1922 in einem eigens dafür gegründeten Institut: dem Staatlichen Kolonisierungs-Institut (Goskolonit), wo sie an Konzepten für Umsiedlungen und wirtschaftlicher Nutzbarmachung forschten.4  

Obwohl sie selbst koloniale Strategien anwendete, hatte sich die Sowjetunion antikolonialen Widerstand auf die Fahne geschrieben. Wie schon bei Lenin, wurde die westliche Kolonisierung als ausbeuterischer Kapitalismus (Kolonisatorstwo) einem gemeinsinn- und kulturschaffenden Sowjetsozialismus entgegengestellt. Global relevant wurde diese Haltung spätestens 1960, als die Sowjetunion den ersten Entwurf für die UN-Erklärung über die Gewährung der Unabhängigkeit an koloniale Länder und Völker (Declaration on the Granting of Independence to Colonial Countries and Peoples) vorlegte.  

Das Papier schuf die formalen Rahmenbedingungen für Dekolonisierung weltweit – nur nicht in der Sowjetunion. Dabei konnte sie von der sogenannten „Wasser-Regel“ der UN profitieren, da sie zu diesem Zeitpunkt keine Kolonien in Übersee besaß. Ohnehin hatte ihre Dekolonisierung aus sowjetisch-russischer Perspektive bereits in den Jahren nach 1917 stattgefunden, als die Kolonien und Protektorate des Russischen Zarenreiches zu autonomen Republiken, Oblasten und Kreisen umgewandelt worden seien – unabhängig davon, was das für die tatsächliche Souveränität der betroffenen Gebiete bedeutete.  

Die Besonderheiten des sowjetischen Kolonialismus bekamen Nordost-, Ostmittel- und Südosteuropa während und nach dem Zweiten Weltkrieg zu spüren. Als Konsequenz aus dem Hitler-Stalin-Pakt von 1939 und der Niederlage der Nationalsozialisten 1945 beanspruchte die Sowjetunion Regionen und ganze Länder für sich, die vormals zum Russischen Reich gehörten. Die sowjetische Rückeroberung dieser Länder bedeutete für die betroffenen Regionen zwar eine Befreiung vom Nationalsozialismus. Doch der Preis dafür war die Angliederung an die stalinistische Sowjetunion. So entstanden nicht nur neue Sowjetrepubliken, sondern auch Satellitenstaaten – sozialistische Regierungen in Osteuropa, die politisch um Moskau kreisten. Ideologisch wurden sie als „Brüdervölker“ in die Propaganda der Sowjetunion integriert – immer unter der impliziten Annahme, dass Russland in der Hierarchie der „größere Bruder“ blieb. 

Russische Dekolonialisierung – zweiter Versuch 

Der Zerfall der Sowjetunion 1989–1991 kündigte die über Jahrzehnte von Moskau diktierte „Völkerfreundschaft“ auf. Es folgte eine Umstrukturierung der Sprachpolitik – Russisch war nicht mehr überall Amtssprache und die Erinnerungspolitik der nun unabhängigen Staaten berief sich nicht mehr ausschließlich auf sowjetische Errungenschaften. 

Dass die ehemaligen Republiken die sowjetische Vergangenheit als eine historische Ungerechtigkeit wahrnahmen, zeigt sich nicht zuletzt am massenhaften Abriss sowjetischer Denkmale. So wurden 2009 im georgischen Kutaissi, 2022 im lettischen Riga und 2023 im bulgarischen Sofia sowjetische Kriegsdenkmale abgebaut oder gesprengt. Internationale Aufmerksamkeit erregte 2022 die Verlegung eines sowjetischen Panzers nahe der estnisch-russischen Grenzstadt Narwa. Die damalige Präsidentin Kaja Kallas schrieb dazu auf Twitter: „Als Symbole von Repressionen und sowjetischer Besatzung sind sie [die Denkmale – dek] zu einer Quelle zunehmender sozialer Spannungen geworden – in diesen Zeiten müssen wir die Gefahr für die öffentliche Ordnung so gering wie möglich halten.“ Ein Panzer sei „eine Mordwaffe, kein Erinnerungsobjekt. Und mit denselben Panzern werden gegenwärtig auf den Straßen der Ukraine Menschen getötet“, so Kallas.5  

Diese symbolischen Aktionen der Dekolonisierung und der Abgrenzung rufen in Russland das Trauma der 1990er Jahre auf. Der Zerfall der Sowjetunion ist gleichsam wunder Punkt und zentrales identitätsstiftendes Moment des heutigen Regimes. Putin beschwört das wirtschaftliche, politische und soziale Chaos der 1990er Jahre als Schreckensbild eines Russlands ohne seine Führung. Der Kreml geht deshalb entschieden gegen Bewegungen vor, die sich weitere Abspaltungen von der Russländischen Föderation auch nur vorstellen.  

Der Film, den alle sehen wollen: Dekolonisierung Russlands 

Dennoch sind diese Vorstellungen heute von zentraler Bedeutung. Das gilt vor allem für Mittel- und Osteuropa und alle, die sich zur Opposition gegen das russländische Regime zählen. Fast drei Jahre nach dem Beginn des vollumfänglichen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine schwindet die Hoffnung, dass die russische Bevölkerung Widerstand leisten wird. Als einzige Rettung erscheinen die im Zuge der jahrhundertelangen Geschichte der Kolonisierung und Sowjetisierung unterdrückten Völker der Russländischen Föderation. Der ukrainische Filmemacher Oleksiy Radynski machte als einer der ersten auf dieses Potential aufmerksam: Die indigene Bevölkerung und die circa 180 Ethnien haben Radynski zufolge das Potential, wenn nicht sogar die moralische Verantwortung, sich an ihre Geschichten der Unterdrückung zu erinnern, sich mit den Ukrainern zu solidarisieren und sich zu wehren.6 

Radynski präsentiert die Ukraine als ein Modell für die Dekolonisierung der Russländischen Föderation. Er sagt, die Ukrainer trügen eine historische Verantwortung, denn einst seien sie selbst Kolonisatoren gewesen. Damit meint er die Ausweitung des russischen Reiches von Kyjiw aus und wahrscheinlich auch den Einsatz der Kosaken bei der Kolonisierung Sibiriens. Deshalb sei die Ukraine nun in der Pflicht, sich an der Dekolonisierung Russlands zu beteiligen. So verstanden wäre der ersehnte Sieg der Ukraine im aktuellen Angriffskrieg ein erster Schritt auf diesem Weg.  

In Analogie dazu ruft er Baschkiren und Burjaten auf, sich gegen die kolonialen Ansprüche der russländischen Herrschaft zu wehren. Burjatien ist eine der ärmsten Republiken Russlands. In ihrer Armut ausgenutzt, werden viele Männer aus der Republik im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt.  

Konsequent zu Ende gedacht, würde der Zusammenschluss all jener russländischen „Anderen“ womöglich zum Zerfall Russlands führen. Ein solcher wäre radikal genug, um der langen Geschichte der russischen Kolonisierung ein Ende zu setzen. Das wäre ein Film, den mittlerweile viele sehen wollen. Aber selbst wenn dieser Film heute produziert würde, wäre er noch weit von der Realität entfernt. 


Yuri Slezkine, Arctic Mirrors. Russia and the Small Peoples of the North, Cornell University Press, Ithaca/London, 1994, S. 16. 
Alexander Etkind, How Russia ‘colonized itself’. Internal Colonization in Russian Classical Historiography, in: International Journal for History, Culture and Modernity, 3 (2), 2015, S. 162. 
3  “(…)Украина окончательно превращается в 19 в. в русскую колонию, в которой русское правительство усиленно начинает искоренять всякие следы национальных особенностей, а украинский народ окончательно становится угнетенным, задавленным национальным гнетом и крепостным правом.“ Malaja Soveckaja Enciklopedia 9, hg. von N.L. Meščeryakov, Moskau 1931, S. 116. “Die Ukraine wird schließlich im 19. Jahrhundert zu einer russischen Kolonie, in der die russische Regierung beginnt, alle Spuren nationaler Eigenheiten auszumerzen, und das ukrainische Volk wird schließlich unterdrückt, von nationaler Unterdrückung und Leibeigenschaft erdrückt.” (trans. M.G.). 
4 Dies betraf u.a. folgende Länder mit der Präzisierung, welche Rohstoffe für die Kolonisierung relevant sind: Der Norden der RFSR (Wald, Fisch, Erdöl), Kaukasus (Textil, Erdöl, Bergbau), Turkestan (Erdöl, Bergbau), Kirgisien (Untergrund), Sibirien (Wald, Fisch, Pelz, Untergrund), Fernost (Pelz, Gold, Fisch, Erdöl), Ural (Bergbau), Wolgaregion (Ansiedlung der Industrie), Süd-Ost (Salz, Erdöl), Ukraine (Donbass), Zentralland (Kursk: Eisen). 
5 tagesspiegel.de: „Quelle zunehmender sozialer Spannungen“: Estlands Regierung will bis zu 400 sowjetische Denkmäler demontieren. https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/estlands-regierung-will-bis-zu-400-sowjetische-denkmaler-demontieren-859255...
6 Oleksiy Radynski: The Case Against the Russian Federation, in: e-flux 125 (2022), URL: https://www.e-flux.com/journal/125/453868/the-case-against-the-russian-federation/ 
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