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    Partei der Sozialrevolutionäre

    Die Partei der Sozialrevolutionäre (PSR/Esery) wurde 1901/1902 gegründet. Im Unterschied zu den Sozialdemokraten glaubten die Sozialrevolutionäre, die Bauern seien die eigentliche revolutionäre Schicht in Russland. Die PSR setzte auch auf Terror als Mittel der Auseinandersetzung. Den Attentaten ihrer Kampforganisation fielen zahlreiche Politiker und Adlige zum Opfer. 1917 traten die Sozialrevolutionäre für die Doppelherrschaft und die Provisorische Regierung ein. Bei den Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung errangen sie die absolute Mehrheit der Mandate, hatten aber den Bolschewiki nichts entgegenzusetzen, als diese das Gremium auflösten.

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    Doppelherrschaft (1917)

    Mit dem Begriff wird das parallele Bestehen von Provisorischer Regierung und Petrograder Sowjet bezeichnet, das für das Jahr 1917 prägend war. Während die Provisorische Regierung formal die Staatsgewalt innehatte, wurde der Sowjet durch die Unterstützung von Arbeitern und Soldaten legitimiert. Trotz zahlreicher Konflikte brauchten und stützten beide Seiten einander. Der daraus resultierende Patt war mitverantwortlich für die immer gravierender werdende Staatskrise Russlands. Ähnliche Konstellationen wie in Petrograd gab es 1917 in vielen russischen Städten.

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    Sinaida Hippius

    Sinaida Hippius (1869–1945) war eine Lyrikerin und Schriftstellerin, sie gilt als eine führende Vertreterin des russischen Symbolismus. Hippius war mit dem Schriftsteller Dimitri Mereshkowski (1865–1941) verheiratet, ihre gemeinsame Wohnung galt als eines der wichtigsten intellektuellen Zentren von Sankt Petersburg. Nach der Februarrevolution verkehrten dort auch viele Politiker, die Wohnung wurde scherzhaft als eine „Filiale“ der Duma bezeichnet. Nach der Oktoberrevolution emigrierte das Ehepaar über Polen nach Paris.

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    Julikrise (1917)

    Als Julikrise oder Juliputsch wird ein von den Bolschewiki initiierter Umsturzversuch im Juli 1917 bezeichnet. Vor dem Hintergrund der gescheiterten militärischen Sommeroffensive der russischen Armee (Kerenski-Offensive) riefen die Bolschewiki zum Generalstreik auf, an dem sich zehn- wenn nicht gar hunderttausende Menschen beteiligten. Die schlecht koordinierte Aktion endete in einem Blutbad. Für die bolschewistische Partei waren die Ereignisse ein Desaster: Ihre Zeitungen wurden verboten und ihre Führer zur Fahndung ausgeschrieben. Lenin selbst konnte sich einer Verhaftung nur durch die Flucht nach Finnland entziehen.

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    Befehl Nr. 1

    Der Befehl Nr. 1 vom 1./14.3.1917 war die erste Anweisung des Sowjets an die in Petrograd stationierten Soldaten, reichte aber in seiner Wirkung weit darüber hinaus. In allen militärischen Einheiten sollten Komitees aus gewählten Vertretern gebildet werden. Die zentrale Passage dieses Befehls lautete: „Die Befehle der militärischen Kommission der Staatsduma sind nur in den Fällen auszuführen, wenn sie zu den Befehlen und Beschlüssen des Sowjets der Arbeiter- und Bauerndeputierten nicht in Widerspruch stehen.“

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    Lawr Kornilow

    Lawr Kornilow (1870–1918) war ein General der russischen Armee. Er wurde vor allem durch die Kornilow-Affäre im Jahr 1917 bekannt – einen gescheiterten Putschversuch gegen die Provisorische Regierung, die unter Alexander Kerenski bestand.

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    Kornilow-Affäre

    Die Kornilow-Affäre war ein gescheiterter Putschversuch unter der Führung von General Lawr Kornilow (1870–1918) im August 1917. Nach dem Chaos der Julikrise sollten die militärische Disziplin gestärkt und der Petrograder Sowjet entmachtet werden. Kornilow sollte dazu zuverlässige Truppen nach Petrograd entsenden und forderte diktatorische Vollmachten. Obgleich Kornilow behauptete, auf Anweisung Kerenskis gehandelt zu haben, wurde er seines Kommandos enthoben. Der Putschversuch scheiterte, weil Kornilow keine Unterstützung für seine Pläne mobilisieren konnte.

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    Pawel Miljukow

    Pawel Miljukow (1859–1943) war Historiker und bis Ende 1917 einer der wichtigsten russischen Politiker. Er war Vorsitzender der Partei der Konstitutionellen Demokraten („Kadetten“) und in der dritten und vierten Duma Fraktionsvorsitzender seiner Partei. 1917 fungierte er für kurze Zeit als Außenminister der Provisorischen Regierung und sicherte in dieser Eigenschaft den Verbündeten Russlands im April zu, dass Russland nicht aus dem Krieg ausscheiden würde. Nach dem Sieg der Bolschewiki ging Miljukow ins Exil und lebte bis zu seinem Tod in Paris.

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    Zarin Alexandra Fjodorowna

    Victoria Alix Helena Louise Beatrice von Hessen und bei Rhein (1872–1918) wurde aufgrund ihrer Heirat mit Zar Nikolaus II. im Jahre 1894 zur letzten russischen Zarin Alexandra Fjodorowna. Während des Ersten Weltkrieges geriet sie aufgrund ihrer deutschen Abstammung und ihres Vertrauensverhältnisses zu Rasputin innerhalb der russischen Öffentlichkeit zunehmend in Misskredit. Alexandra Fjodorowna wurde im Juli 1918 gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Kindern von den Bolschewiki erschossen. Im Jahr 2000 wurde die Familie von der Russisch-Orthodoxen Kirche heiliggesprochen.

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    Zarskoje Selo

    Zarskoje Selo (dt. Zarendorf) war eine Sommerresidenz der Zarenfamilie, deren Bau Anfang des 18. Jahrhunderts begann. Das über mehrere Jahrzehnte entstandene Ensemble ist schließlich von Rokoko, Klassizismus und Jugendstil geprägt und befindet sich rund 25 Kilometer südlich vom Stadtzentrum St. Petersburgs. 1990 wurde es in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Seit 1918 trägt der Ort den Namen von Alexander Puschkin, der 1817 das Lyzeum in Zarskoje Selo abschloss. Gegenwärtig ist Puschkin ein Bezirk St. Petersburgs mit rund 90.000 Einwohnern.

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