Jegor Balasejkin war 17, als er zu sechs Jahren Lagerhaft verurteilt wurde. Seine Mutter und andere Angehörige politischer Gefangener erzählen, wie die Verhaftungen ihr Leben auf den Kopf gestellt haben.
Die belarussische Menschenrechtsorganisation Wjasna zählt seit 2020 jedes Jahr mehr politisch motivierte Strafverfahren. Derzeit sitzen mehr als 1300 politische Gefangene in Belarus in Haft.
Bei dem großen Gefangenenaustausch am Donnerstag kamen auch bekannte Gesichter der russischen Opposition frei. Derweil fehlt von den Anführerinnen des Aufstands gegen das Lukaschenko-Regime weiter jede Spur. Wie konnte Belarus einfach übergangen werden? Zwei Stimmen aus dem Exil.
Vor vier Jahren, im August 2020, begann der größte Aufstand in der Geschichte von Belarus. In einem zweiteiligen Gespräch lässt der Journalist Alexander Klaskowski die Bedeutung der Proteste anhand von maßgeblichen Entwicklungen und Ereignissen in der belarussischen Geschichte Revue passieren.
Drei Monate lang begleitete ein russischer Offizier Leichen russischer Soldaten in ihre Heimatorte zurück – bis in die östlichsten Regionen Russlands. Was er bei seiner Arbeit erlebt hat, erzählt er dem Onlinemedium Mediazona.
Kürzlich ließ Alexander Lukaschenko durchblicken, dass er erschöpft sei. Ausgerechnet zur Zeit seines 30-jährigen Amtsjubiläums. Alexander Klaskowski analysiert das Rätselraten zu Lukaschenkos Gesundheit und die Frage einer politischen Nachfolge.
Der 18-jährigen Darja Kosyrewa drohen fünf Jahre Haft wegen „wiederholter Diskreditierung der russischen Armee“. Aus dem Untersuchungsgefängnis ruft sie ihre Landsleute auf, nicht länger zu schweigen.
Die belarussische Demokratiebewegung befinde sich in einem Dilemma, schreibt der Politanalyst Artyom Shraibman. Einerseits sei sie klar demokratischen Freiheiten verpflichtet und habe den Anspruch, alle Belarussen zu vertreten. Andererseits erreiche sie viele Belarussen im Land selbst mit ihren Forderungen nicht.
Die Wahlen zum Koordinationsrat der belarussischen Opposition sind gelaufen. Mit einer sehr geringen Wahlbeteiligung. Welchen Sinn machen solche Abstimmungen unter den Bedingungen von Exil, Verfolgung und Repression? Eine Auswahl von Stimmen zur aktuellen Debatte.