Dossier

Auf der Leinwand: großes Kino

Das ist doch nur ein Film. Diesen harmlosen wie unwahren Satz hat sicher jeder schon mal gesagt. Doch einige Filme überdauern ihre Zeit, verkörpern eine Strömung, werden Klassiker oder kleine Meilensteine.

dekoder stellt unterschiedliche sowjetische und russische Filme vor – die sind dabei auch Prisma der Gesellschaft und kulturelle Codes. Werte und Ideen ihrer Zeit finden darin einen verdichteten Ausdruck, zeigen zudem gesellschaftliche Beschränkungen und Grenzen der Kunst.


  • Gnose

    Kirill Serebrennikow

    Kirill Serebrennikow (geb. 1969) ist ein bekannter russischer Theater- und Kinoregisseur, Preisträger vieler russischer und internationaler Theater- und Kinopreise.  Seine Inszenierungen erzeugen wegen ihrer kritischen Positionen sowie der künstlerischen Extravaganz oft breite öffentliche Resonanz. Im Juni 2020 wurde Serebrennikow wegen Veruntreuung von Staatsgeldern zu drei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Der Prozess gegen ihn löste eine breite Medien-Debatte aus, viele Kulturschaffende haben Serebrennikow ihre Unterstützung ausgesprochen. 

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  • Gnose

    Sergej Eisenstein

    Sergej Eisenstein (1898–1948) war ein sowjetischer Regisseur und wurde bereits zu Lebzeiten zum Klassiker. Der Stummfilm Panzerkreuzer Potemkin (1925) begründete seinen Ruhm. Zu seinen wichtigsten Filmen zählen außerdem Oktober (1927–28), Alexander Newski (1938) und der unvollendete Iwan der Schreckliche (1945–1948). Obwohl Eisenstein unter starkem Druck durch die politische Führung und Zensur stand, gilt er bis heute als Visionär der Filmgeschichte.

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  • Kino #12: Brilljantowaja Ruka

    Seine Filme wirken wie harmloser Klamauk. Doch lockten die großen Komödien von Regisseur Leonid Gaidai in den 1960er Jahren auch deshalb Millionen ins Kino, weil es eine besondere Art des visuellen Humors war, eine feinsinnige Persiflage auf den kleinbürgerlichen Alltag in der Sowjetunion. Dieser Klassiker gehört in den Kanon der Festtagsfilme: Brilljantowaja Ruka. 

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  • Kino #11: Das Asthenische Syndrom

    Kira Muratowa war die bedeutendste weibliche Regisseurin der Sowjetunion. Ihr Filmschaffen kennzeichnet eine ganz eigene Sprache: mit Collage-Sequenzen, spektakelhaften Szenen und exaltierten Figuren. Ihr letzter Film zu Sowjetzeiten attestiert der Gesellschaft Ende der 1980er Jahre ein schweres Leiden: Das asthenische Syndrom.

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  • Kino #10: Oktober

    Eisensteins Film Oktober hatte zum Ziel, die Welt zum zweiten Mal nach dem Oktoberaufstand 1917 zu erschüttern und den Mythos der sozialistischen Revolution zu festigen. Oksana Bulgakowa über den zentralen Revolutionsfilm, der zum Kanon aller späteren Darstellungen wurde.

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