Aggressor, Machtmensch, Friedensmittler: Alexander Lukaschenko ist jetzt schon tief in den Krieg Russlands gegen die Ukraine verstrickt. Dennoch windet er sich in dieser scheinbar ausweglosen Situation zwischen verschiedenen Rollen. Eine Auswahl an Stimmen aus belarussischen Medien zu Lukaschenkos möglichen Zielen und Strategien und seiner fatalen Abhängigkeit vom Kreml - der meistgelesene Text im Belarus-dekoder 2022.
Putin verkennt die gesellschaftlichen Realitäten in der Ukraine, meint Artyom Shraibman. Auf seinem Telegram-Kanal erklärt der belarussische Politikanalyst, warum der „Entnazifizierungs“-Plan von vornherein realitätsfern war – mit nun immer fataleren Folgen.
Die russische Regierung hat jüngst fast alle demografischen Statistiken unter Verschluss gestellt. Was wir jetzt nicht mehr über Russland erfahren und warum das gerade jetzt entschieden wurde, hat das russischsprachige Journalistenkollektiv Bereg von einem unabhängigen Demografen erfragt. Eine dekoder-Leseempfehlung.
Der belarussische Schriftsteller Alhierd Bacharevič wendet sich in einem offenen Brief an die Ukraine gegen die Anfeindungen, die den Belarussen im Zuge des Krieges entgegengebracht werden – weil Alexander Lukaschenko sein Land als Aufmarschgebiet hergibt.
„Die Zukunft ist dort, wo ich einen eigenen Namen habe.“ – Die belarussische Lyrikerin Hanna Komar fragt sich in ihrem Essay, wie man eine Idee von Zukunft in einer existentiellen Situation sprachlich adäquat einfangen kann.
Die Kriegsparteien verhandeln an der Grenze zwischen Belarus und der Ukraine. Wird auch Lukaschenko noch direkt in den Krieg eingreifen? Was bedeutet das Ergebnis des Verfassungsreferendums? Und welche Folgen hat all das für die Zukunft von Belarus? Waleri Karbalewitsch erörtert mögliche Antworten.
Sanktionen, Inflation, Eskalation: Der Wirtschaftsexperte Robert Kirchner erklärt in einem Bystro mit neun Fragen, ob sich die belarussische Ökonomie in einer Krise befindet und welche Herausforderungen für die Machthaber im Land anstehen.
In Belarus wird zusammen mit Russland ein riesiges Manöver exerziert. Was bedeutet die Krise um die Ukraine für die belarussischen Machthaber? Wenn es zum Krieg kommt: Welche Rolle wird Lukaschenko spielen? Artyom Shraibman versucht Antworten auf schwierige Fragen zu finden.
In seiner Rede an das belarussische Volk beschwört Alexander Lukaschenko, nicht überraschend, die Macht der Macht und lässt durchblicken, dass auch die anstehende Verfassungsreform keinen Kurswechsel bringen wird. Alexander Klaskowski analysiert.
Am 11. November 1918 endete der Erste Weltkrieg. Robert Kindler über Russlands Rolle in diesem Krieg, der als Auslöser der Revolutionen im Jahr 1917 gilt – und in der Erinnerungskultur heute im Schatten der Oktoberrevolution steht.
Heldin der Nicht-Liebe, „halb Nonne, halb Hure“ oder „klagende Muse“? Christine Gölz über Anna Achmatowa, die Dichterin, die grausame Umwälzungen der Epoche überlebte und die Erinnerung daran in ihren Versen bewahrte.
Die verlustreiche Erfahrung des Krieges hatte tiefe Spuren im Gedächtnis der sowjetischen Kriegsgeneration hinterlassen. Ekaterina Makhotina über den Großen Vaterländischen Krieg in der russischen Erinnerungskultur – und über heutige vielschichtige Tendenzen zwischen Siegesstolz und Trauer.
Russenhocke, Trainingshose und ein aggressiv-tumber Gesichtsausdruck: Als Bürgerschreck verpönt, gilt der Gopnik grundsätzlich als kleinkriminell. dekoder-Politikredakteur Anton Himmelspach überholt dieses Klischee.
Am 30. Juli 1937 unterzeichnete NKWD-Chef Nikolaj Jeschow den Befehl № 00447. Damit verschärfte sich der politische Terror in der Sowjetunion. Praktisch jeder Sowjetbürger konnte nun zum sogenannten „Volksfeind“ erklärt werden. Die Welle von Massenverhaftungen ließ das Jahr 1937 zur Chiffre des Terrors werden.
Eiscreme ist in Russland mehr als einfach nur Eiscreme. Sie gilt vielen sogar als eine Art russische Nationalspeise und Teil einer glücklichen Kindheit. Monica Rüthers über das sowjetische Speiseeis und seine prominente Stelle im russischen kollektiven Gedächtnis.
Im Lande habe sich noch keine Mannschaft gefunden, die besser wäre als Spartak, so der Spruch aus den 1970er Jahren. Das stimmt nun wieder: Nach mehr als 16 Jahren Durststrecke sicherte sich Spartak im Mai 2017 souverän die russische Meisterschaft. Manfred Zeller über den Mythos der „Mannschaft des Volkes“, ihre sportliche Gegenwart und die Geburt einer Fanbewegung in Russland.
Er war ein Laie, dessen erster Film 2003 mit dem Goldenen Löwen der Filmfestspiele von Venedig ausgezeichnet wurde. Heute zählt er zu den wichtigsten Regisseuren Russlands. Sein Werk Neljubow (Loveless) war für den Oscar nominiert. Eva Binder über den ungewöhnlichen Filmemacher Andrej Swjaginzew.
Das St. Georgs-Band ist ein schwarz-orange gestreiftes Band, das auf eine militärische Auszeichnung im zaristischen Russland zurückgeht. Heute gilt es als Erinnerungssymbol an den Sieg über den Hitler-Faschismus, besitzt neben dieser historischen aber auch eine politische Bedeutung.
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