Quelle

Salidarnasc/Gazeta.by

Salidarnasc/Gazeta.by

Das bekannte Portal Gazeta.by/Solidarnost ist die Onlineausgabe der bis zum Jahr 2006 gedruckt erschienenen Gewerkschaftszeitung Solidarnost (dt. Solidarität). 

Das Blatt galt stets als Lukaschenko-kritisch, Mitarbeiter waren zunehmend Drohungen und Repressionen ausgesetzt. Daher war die Zeitung gezwungen, sich ins Internet zurückzuziehen. Zur Präsidentschaftswahl 2020 wurde die Internetseite von den belarussischen Behörden gesperrt. 

Seit Machthaber Lukaschenko das Land immer mehr in die Autokratie führte, bekamen Gewerkschaften in Belarus zunehmende Bedeutung als Rückzugsraum für regierungskritische Stimmen. Die Wurzeln der Zeitung Solidarnost liegen in der Unabhängigen Belarussischen Gewerkschaft (BNP), die unter anderem Arbeiter aus der Chemieindustrie sowie dem Energie-, Bergarbeiter-, und Transportwesen organisiert (von 1991 bis 1993 noch als Bergarbeitergewerkschaft in Soligorsk). Sie ist staatsfern, wie alle unabhängigen Gewerkschaften, die sich Anfang der 1990er Jahre gegründet haben und gemeinsam für eine demokratische Öffnung von Belarus eintreten. Seit den Protesten von 2020 gerieten die unabhängigen Gewerkschaften unter Druck, wurden teils zerschlagen – zeitgleich gab es Neugründungen, auch verlagerte sich die Arbeit stark ins Exil.  

Auch das Portal Gazeta.by/Solidarnost arbeitet mittlerweile aus dem Exil. Es berichtet über Gesellschaft, Politik und Kultur in Belarus und greift wichtige Stimmen und Statements aus der belarussischen Öffentlichkeit in Überblicksartikel auf. 

Gründer des Blattes war der erste BNP-Gewerkschaftsführer Iwan Jurgewitsch aus Soligorsk. 

ECKDATEN:

Gegründet: 1991
URL: gazetaby.com 

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Zufluchtsort Tbilissi: Junge Russen im Exil, © Maximilian Gödecke (All rights reserved)