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Kein Dialekt: die moderne ukrainische Sprache

40 bis 45 Millionen Menschen sprechen Ukrainisch. Eine Sprache, über die weithin Unwissen herrscht und falsche Annahmen kursieren. Der Ukrainist Michael Moser bringt Licht ins Dunkle rund um die ukrajinska mowa und erzählt die faszinierende Geschichte und Entwicklung dieser ostslawischen Sprache. 

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Kein Dialekt: die moderne ukrainische Sprache

Das Ukrainische wird von ca. 40 bis 45 Millionen Menschen gesprochen und gehört damit nicht zu den „kleinen“ Sprachen dieser Welt. Dennoch wird häufig gefragt, ob es denn überhaupt eine eigenständige Sprache sei. Ist es „nicht ohnedies so wie Russisch“ oder „ein Dialekt des Russischen“? – Nein, ist es nicht, schreibt der Sprachwissenschaftler Michael Moser in seiner Gnose über die moderne ukrainische Sprache. 

Wechselseitig verständlich?  

Zwar ist die Verwandtschaft von Ukrainisch und Russisch unbestritten, deren Nähe aber wird oft maßlos übertrieben. Ukrainischsprachige verstehen zumeist ausgezeichnet Russisch: Sie haben es schlichtweg erlernt. Russischsprachige verstehen einzelne ukrainische Wörter, doch insgesamt beschränkt sich die wechselseitige Verständlichkeit auf Elemente des erweiterten Basiswortschatzes und erstreckt sich dann auch auf andere slawische Sprachen. Solange man langsam und deutlich darüber spricht, dass man Wasser trinken oder schlafen möchte, funktioniert das. Darüber hinaus wird es schwierig. Dann verstehen Polnischsprachige das Ukrainische oft besser. Belarusischsprachige sowieso: Noch im 19. Jahrhundert betrachteten viele Ukrainer das Belarusische als Varietät ihrer eigenen Sprache. 

Verwirrende Sprachnamen 

Genährt wurden die Zweifel an der Eigenständigkeit des Ukrainischen nicht zuletzt durch ältere Sprachnamen, vor allem „Kleinrussisch“. Diese Bezeichnung entstand erst im ausgehenden 17. Jahrhundert, als die ukrainisch-russischen Kontakte erstmals an Intensität gewannen. Der Name war ursprünglich keineswegs abwertend gemeint; im Gegenteil spielten die „kleinrussischen“ Eliten damals sogar eine führende Rolle in der Kultur des Zarenreiches. Der Name wurde vor allem deswegen eingeführt, weil „Kleinrussisch“ und „Großrussisch“ so verschieden voneinander waren, dass auch in der Namengebung Differenzierung geboten war. Zuvor waren nämlich alle Varietäten als „rusisch“ oder „russisch“ bezeichnet worden. Dieser Sprachenname bezog sich auf die um das Jahr 1240 aufgelöste mittelalterliche Rus, ist aber nicht nachweislich alt. Er ist erst in den 1260er Jahren, also nach dem Zusammenbruch der Rus, erstmals bezeugt, und zwar in der Galizisch-Wolhynischen Chronik, die weit weg von Russland entstand. Davor war immer nur von der „slawischen Sprache“ die Rede gewesen. Die Sprachbezeichnung „Rus(s)isch“ aber hatte sich ursprünglich auf gar keine slawische Sprache bezogen, sondern auf die skandinavische Sprache der aus dem heutigen Schweden zugewanderten Herrscherdynastie der Rus, der Rurikiden.  

Alte Gemeinsamkeiten und Unterschiede  

Ein einheitliches „Altrussisch“ gab es nie, wenngleich die meisten slawischen Dialekte auf dem Gebiet der Rus einander recht ähnlich waren. Die Unterschiede zwischen den Dialekten Kyjiws und Nowgorods – der beiden wichtigsten Kulturzentren – waren jedoch beträchtlich. Im weltlichen Schrifttum wurde die Sprache Kyjiws zum Vorbild; im religiösen Bereich das Kirchenslawische, jene vorwiegend südslawisch basierte Schriftsprache, die um das Jahr 863 von den aus Thessaloniki stammenden Slawenaposteln Kyrill und Method geschaffen worden war und um 988 gemeinsam mit dem Christentum in die Rus importiert wurde. Diese Sprache stand weit über die Rus hinaus im Gebrauch, vor allem unter den orthodoxen Slawen des Balkans. 

Meletii Smotryckyj (1577–1630), Erzbischof von Polazk, war einer der vielsprachigen ruthenischen Intellektuellen aus der heutigen Ukraine. / Bild © Public domain, via Wikimedia Commons 

Nach dem Zusammenbruch der mittelalterlichen Rus intensivierten sich die sprachlichen Unterschiede. Die Moskowiter fielen unter die Oberhoheit des Mongolenreichs und schotteten sich auch nach deren Überwindung im späten 15. Jahrhundert lange gegenüber westlichen Einflüssen ab. Die Gebiete der heutigen Republik Belarus und der heutigen Ukraine fielen hingegen an das Großfürstentum Litauen und das Königreich Polen (die Zuzugsgebiete südlich der Karpaten unterstanden von Anbeginn der Ungarischen Krone). Die den Ukrainern und Belarusen weitgehend gemeinsame frühneuzeitliche, so genannte „ruthenische“ Sprachenkultur (im Original weiterhin rus’kyj jazyk) war stark von den Kontakten zum Westen geprägt. Im Großfürstentum Litauen diente das Ruthenische sogar als offizielle Sprache. Es wurde zunehmend ausgebaut und normalisiert, dann sogar zu einer Schriftsprache ausgebaut. Im Zarenreich fungierte lediglich das Kirchenslawische als Hochsprache, während mit kanzleisprachlichen und volkssprachlich orientierten Varietäten keinerlei schriftsprachliche Ambitionen verbunden waren. 

Die frühneuzeitlichen ruthenischen Eliten beherrschten außer ihren Heimatdialekten die ruthenische Schriftsprache, das Polnische, das Kirchenslawische und das Lateinische, häufig Griechisch, mitunter auch Hebräisch. Russisch beherrschten sie nicht. Vertreter der ruthenischen Eliten absolvierten nicht nur ihre eigenen orthodoxen Schulen, sondern studierten auch häufig an polnischen oder westeuropäischen Universitäten. All das hinterließ innersprachliche Spuren: Oft war die weltliche ruthenische Schriftsprache stark an das Polnische angelehnt; unverkennbar waren die stilistischen Vorbilder der europäischen Sprachkulturen. Den Geistlichen des Zarenreichs blieben solche Bildungswege versagt. 

Russifizierung und sprachliche Erneuerung 

Erst als nach den Kosakenaufständen unter Bohdan Chmelnyckyj (1648–1654) die Gebiete der Ukraine am linken Ufer des Dnipro und die Stadt Kyjiw zunächst auf der Grundlage der Kosakenautonomie an das Zarenreich fielen, gerieten, wie bereits erwähnt, „Kleinrussisch“ und „Großrussisch“ in einen intensiven Kontakt. Die ruthenischen Eliten, die im Zarenreich führende kirchliche Ämter übernahmen, schufen das russische barocke religiöse Schrifttum, und zwar auf kirchenslawischer Grundlage. Sowohl inner- als auch außerhalb des Zarenreichs erlitt andererseits die ruthenische Schriftkultur seit dem späteren 17. Jahrhundert einen Niedergang. In der Kosakenautonomie entwickelten sich zunächst die kanzleisprachlichen Traditionen weiter, wurden jedoch im 18. Jahrhundert durch die schrittweise Übernahme des Russischen außer Kraft gesetzt.  

Überall dort, wohin Russland expandierte, setzten sich diese Prozesse fort: so auch nach den Teilungen der polnisch-litauischen Adelsrepublik, als die rechtsufrigen Gebiete an das Zarenreich fielen. Nicht erfasst wurden Galizien und die Bukowina, die dem Habsburgerreich zugesprochen wurden, sowie die transkarpatischen Gebiete, die bei der ungarischen Krone verblieben. In diesen Regionen lebte die ruthenische Schriftsprache zunächst in den Kirchenliedern und Katechismen, manchmal auch in den Predigten fort, bevor von Galizien aus eine sprachliche Erneuerungsbewegung einsetzte. 

Konzert mit Kundgebung zum 200. Geburtstag von Taras Schewtschenko auf dem Maidan in Kyjiw am 9. März 2014 / Foto © Public domain via Wikimedia Commons  

Stark volkssprachlich ausgerichtete Sprachvarietäten waren im 18. Jahrhundert den Sphären des „niedrigen“ Stils vorbehalten, und das galt sowohl für das Ukrainische als auch für das Russische. Mit dem Aufkommen der Nationalbewegungen und der Romantik im „langen“ 19. Jahrhundert änderte sich dies. Die Ukrainer erarbeiteten sich ihre neue Schriftsprache vor allem, indem sie sich im Geist der Romantik an der Sprache ihrer weithin geschätzten Volkslieder orientierten. Diese Entwicklung fand im dichterischen Schaffen Taras Schewtschenkos, der mit der Veröffentlichung seiner Gedichtsammlung Kobsar im Jahr 1840 Furore auslöste, ihren ersten Höhepunkt. Als ehemaliger Leibeigener und Opfer des Zarenreichs (er wurde im Jahr 1847 wegen seines Dissidententums verbannt, das Schreiben und Malen wurde ihm verboten) wurde der akademische Maler und Nationaldichter Schewtschenko zu einem bleibenden Symbol der Ukraine. Er selbst verwendete nur selten den Sprachnamen „Ukrainisch“, der sich jedoch gerade während und kurz nach seiner Lebenszeit etablierte. 

Imperiale Sprachenverbote 

Erst nach der Niederlage Russlands im Krimkrieg 1853–1856 ging die ukrainische Spracherneuerung im Russischen Imperium über die Belletristik hinaus: Man schuf die Grundlagen für eine ukrainischsprachige Presse, druckte Schul- und Volksbildungsbücher für privat betriebene Sonntagsschulen, eine Bibelübersetzung wurde vollendet. 

Das Russische Imperium reagierte mit Repressionen. Im Jahr 1863 erließ Innenminister Pjotr Walujew das berüchtigte „Walujew-Zirkular“. In diesem wird „den meisten Kleinrussen“ die Meinung in den Mund gelegt, dass das Ukrainische schlichtweg „die russische Sprache, nur verdorben von dem Einfluss Polens“ sei und dass es eine eigenständige „kleinrussische“ Sprache „niemals gegeben habe, nicht gebe und nicht geben könne“1. Der Gebrauch dieser vermeintlich also gar nicht existenten Sprache wurde mit den Verboten des Zirkulars erheblich eingeschränkt, ihre Standardisierung unterbunden.  

Im Jahr 1876 erließ dann Zar Alexander II. in Bad Ems den „Emser Ukas“, der das Ukrainische faktisch vollständig aus dem öffentlichen Raum verbannte. Danach diffamierte man das Ukrainische zunehmend als „Bauernsprache“ und verschwieg dabei, dass auch das Russische ganz überwiegend als eine solche gebraucht wurde. Die von den Eliten geprägte russische Hochsprache verbreitete sich allerdings vor allem in den größeren Städten der Ukraine, auch auf Kosten anderer Sprachen wie etwa des Jiddischen. Gleichzeitig bildeten sich weiter ukrainisch-russische Mischformen aus, die man später als Surshyk bezeichnete. 

Etablierung der Standardsprache 

Trotz aller Hemmnisse wurde das Ukrainische erfolgreich zu einer modernen Standardsprache ausgebaut. Einerseits nutzten die Intellektuellen im Zarenreich weiterhin sämtliche Freiräume – so etwa nach der Niederlage Russlands im russisch-japanischen Krieg und der weitgehenden Aufhebung der Sprachenverbote im Jahr 1905 (die sich jedoch lediglich auf Literatur und Presse bezog). Andererseits arbeiteten sie mit jenen „Ruthenen“ zusammen, die im Habsburgerreich günstige sprachenpolitische Bedingungen zum umfänglichen Ausbau ihrer offiziell anerkannten „ruthenischen Landessprache“ nützten. Auf diese Weise wurde für Galizien und die Bukowina um 1895 bereits all das erreicht, was eine moderne Standardsprache ausmacht: ihre Kodifizierung in Grammatiken und Wörterbüchern, ihren Gebrauch in einem breit aufgestellten Bildungswesen, in Wissenschaft und Verwaltung, in der Presse etc.  

Die Gegner des Ukrainischen behaupten im Gegenzug bis heute, dass das Ukrainische „künstlich“ geschaffen worden sei. Häufig bieten sie noch die absurde Ergänzung, dass daran andere schuld seien: die Österreicher oder die Polen, allenfalls auch die Deutschen. Bewusst geschaffen und damit „künstlich“ sind jedoch alle Standardsprachen, auch und sogar in besonders deutlicher Weise das Russische, dessen Standardisierung erst im 18. Jahrhundert mühevoll in Gang gesetzt worden war. 

Ukrainische Volksrepublik und Sowjetukraine 

An den Errungenschaften des Sprachausbaus in Galizien knüpfte man in der Zentral- und Ostukraine weiterhin an, als nach dem Ersten Weltkrieg Autonomie und eine kurzfristige Eigenstaatlichkeit der Ukraine erlangt wurden. Die Entwicklungen in der Ukrainischen Volksrepublik konnten die Bolschewiken nicht ignorieren. So wurden in den 1920er und frühen 1930er Jahren auch in der Sowjetukraine wesentliche Fortschritte in der Standardisierung des Ukrainischen erzielt. Bereits seit 1933 wurde die „Ukrainisierung“ (wann wurde eigentlich Russland „russifiziert“?) allerdings durch Stalins Massenterror gestoppt und revidiert. Die nachfolgenden Russifizierungswellen dauerten bis in die Spätphase der Sowjetherrschaft an. 

Außerhalb der Westukraine, die erst nach dem Zweiten Weltkrieg an die Sowjetunion gefallen war, wurde das Ukrainische fortan zwar offiziell geduldet und etwa an den Instituten für ukrainische Philologie pro forma gefördert. Sonst aber war es im öffentlichen Bereich unterrepräsentiert. Wer außerhalb vorgegebener Szenarien die ukrainische Standardsprache verwendete, galt als „bourgeoiser Nationalist“ und wurde Repressionen ausgesetzt. Wer aber Dialekte oder Mischformen mit dem dominanten Russischen sprach, wurde als ungebildet abgetan. Vor allem in den größeren Städten gingen ukrainischsprachige Neuankömmlinge daher massenweise zum Russischen über. Die Folgen sind bis heute spürbar: In vielen Großstädten herrscht das Russische vor; das Umland ist deutlich stärker vom Ukrainischen geprägt. 

Ukrainisch in der Ukraine 

Das Ukrainische blieb dennoch vital: In der letzten Volkszählung der Ukraine aus dem Jahr 2001 bezeichneten 67,5 Prozent der Bevölkerung das Ukrainische, 29,6 Prozent das Russische als ihre ridna mowa (ungefähr: Muttersprache). Spätere Umfragen zeigen deutliche Verschiebungen zugunsten des Ukrainischen.  

20. Mai 2019: Wolodymyr Selensky wird als Präsident der Ukraine vereidigt, mit der rechten Hand schwört er auf das Evangeliar von Peressopnyzja und auf die Verfassung. / Foto (l.) © IMAGO / Ukrinform; Abbildung (r.) © Public domain, via Wikimedia Commons 

Gefördert wurde das Ukrainische nicht zuletzt durch sprachenpolitische Maßnahmen. Im Jahr 1989, also noch vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991, wurde es zur einzigen Staatssprache der damaligen Ukrainischen Sozialistischen Volksrepublik erklärt, was in der Verfassung der Ukraine im Jahr 1996 bestätigt wurde. Sämtliche nationalen Gesetze und internationalen Verträge schützen allerdings auch die anderen Sprachen der Ukraine – einschließlich des Russischen. Der nach 1991 einsetzende Anstieg des Gebrauchs des Ukrainischen ist ganz offenkundig nicht allein durch Sprachengesetze bedingt, sondern auch durch neue sprachliche Loyalitäten. Zuletzt wurde er vor allem durch den vollumfänglichen Angriffskrieg Russlands beschleunigt: Noch im Jahr 20122 gaben ca. 40 Prozent der Bevölkerung an, zu Hause ausschließlich russisch zu sprechen; im Jahr 2021 waren es nur noch 26 Prozent, im Jahr 2022 18 Prozent. Lediglich 7 Prozent der Bevölkerung meinten im Jahr 2022, dass das Russische zur zweiten Staatssprache erhoben werden sollte, 83 Prozent befürworteten den Status des Ukrainischen als einzige Staatssprache. 

Das Ukrainische wird sich also weiterhin entwickeln. Es ist einfach nicht unterzukriegen. 

 

Diesen Beitrag veröffentlichen wir als Teil einer Gnosen-Reihe über die Ukraine in Kooperation mit dem Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS).   


Anmerkung der Redaktion 

Weißrussland oder Belarus? Belarussisch oder belarusisch? Die Belarus oder das Belarus? Nicht ganz leicht zu beantworten. Da es im Deutschen keine einheitlich kodifizierten Schreibweisen für diese Bezeichnungen und deren Adjektive gibt, überlassen wir es den Autorinnen und Autoren der Gnosen, welche Schreibweise sie verwenden. Die Schreibweise in redaktionellen Inhalten (wie Titel und Erklärtexte) wird von der dekoder-Redaktion verantwortet. 


 

Weiterführende Literatur: 

Moser, Michael: New Contributions to the History of the Ukrainian Language. Edmonton – Toronto: Canadian Institute of Ukrainian Studies Press, 2016. 667 pp. https://diasporiana.org.ua/wp-content/uploads/books/20672/file.pdf 

Moser, Michael: Zwei Wege zu einem Ziel: zur Standardisierung des modernen Ukrainischen im „langen 19. Jahrhundert“. In: Ukrainisch – Zur Emanzipation einer Sprache. Hrsg.: Liliia Bezugla – Alla Paslavska – Dorothea Spaniel-Weise. Berlin: Frank & Timme, 2024, S. 19–37. 

Vakulenko, Serhii: The ideological and pragmatic framework of the history of modern Ukrainian. In Schmid, Ulrich & Myshlovska, Oksana (eds.), Regionalism without regions: Reconceptualizing Ukraine’s heterogeneity, Budapest: CEU Press, 2019, S. 135–156. 


1 https://historia-universalis.fm/wp-content/uploads/2022/05/Quelle_Valuev-Zirkular.pdf 
2 Belei L., Rownjak O. Smina mownoji powedinky ukrajinziw unaslidok powno- masschtabnohowtorhnennja Rossiji w Ukrajinu. Mowosnawstwo. 2023. № 5. S. 3–39. https://scispace.com/pdf/changes-in-the-language-behaviour-of-the-ukrainians-caused-12vkrgenio.pdf 
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