Es ist Tag acht in Putins Krieg gegen die Ukraine. Bei aller Ohnmacht müssen alle jetzt herausfinden, wo die eigene Verantwortung liegt – und was nötig ist, um weiter mit sich leben und in den Spiegel schauen zu können. Der russische Soziologe Grigori Judin im Meduza-Interview.
„Spezialoperation“ – so nennt das offizielle Russland den Krieg in der Ukraine. Wer anders berichtet, wird zensiert. Der russische Lyriker und frühere Dissident Lew Rubinstein schreibt über einen Kampf der Begriffe in seinem Land, der für ihn weit vor diesem Angriff begonnen hat. Er tut das bei Echo Moskwy, dessen Radiostation inzwischen abgeschaltet wurde.
Wie steht die russische Gesellschaft zu einem Krieg? Das hat Meduza den Lewada-Soziologen Denis Wolkow vor wenigen Tagen gefragt. Ein Gespräch über die Wirkung von Propaganda, Angst und darüber, wie sich die Haltung zu Putin entwickeln könnte.
Die 15-jährige Eiskunstläuferin Kamila Walijewa darf trotz Dopingnachweis weiter an Olympia teilnehmen. Doch das eigentliche Problem für den russischen Eiskunstlauf, so meint Kirill Schulika auf Republic, bleibt: das extrem junge Alter der Athletinnen.
Die Bulgaren sind stets fasziniert von Russland und Putin – so klingt es in den Überschriften von RIA Nowosti. Meduza-Investigativchef Alexej Kowaljow über einen bizarren Trend in russischen Staatsmedien.
Wie das Leben an den Grenzen von Belarus aussieht, hat der Dokumentarfotograf Siarhei Hudzilin mit der Kamera ergründet: von gemolkenen Kühen im Morgengrauen, gefrorenen Seenlandschaften und dem Pilzesammeln an der grünen Grenze zu Russland.
In Rostow am Don ist der für Russland bedeutendste NS-Tatort des Holocaust. Ungefähr 20.000 Jüdinnen und Juden sind dort am 11./12. August vor 80 Jahren ermordet worden. Die Historikerin Christina Winkler hat zu den Verbrechen geforscht und historische Bilder aus dieser Schreckenszeit recherchiert. dekoder zeigt eine Auswahl und hat mit ihr gesprochen.
„Der Kreml will die einzige Quelle historischen Erinnerns sein, Memorial & Co sind für sie Rivalen, mit denen man bei Gelegenheit bis zur Vernichtung kämpft.“ Oleg Kaschin über den Fall Memorial (dekoder-Archivtext).
Der ehemalige Häftling Sergej Saweljеw stellte der Plattform Gulagu.net Videos von Folterungen in russischen Gefängnissen zur Verfügung. Und geriet schließlich selbst ins Visier der Sicherheitskräfte. Ein Interview auf Meduza.
Ein Blogger und seine Freundin bekommen zehn Monate Haft wegen eines anzüglichen Fotos – mit dem sie „religiöse Gefühle“ verletzt hätten. Im Hintergrund des Bildes war die Basilius-Kathedrale zu sehen gewesen. Kirill Martynow kommentiert in der Novaya Gazeta.