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Gegensanktionen

Als Reaktion auf die westlichen Sanktionen, die nach der Angliederung der Krim gegen Russland verhängt wurden, reagierte Russland mit Gegensanktionen. Das russische Handelsembargo beinhaltet vor allem Einfuhrverbote für Lebensmittel. Während westliche Hersteller Exportverluste erlitten, verteuerten sich in Russland, nicht zuletzt durch die umstrittene Vernichtung von Lebensmitteln, die Preise für zahlreiche Nahrungsmittel.

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Präsidentenrating

Das Präsidentenrating wird in national repräsentativen Meinungsumfragen anhand der Frage „Stimmen Sie der Tätigkeit von [Name des jeweils amtierenden Präsidenten – dek.] als Präsident der Russischen Föderation zu?“ gemessen. Während in den 1990ern Boris Jelzins Zustimmung kontinuierlich sank, verzeichnet Wladimir Putin durchgängig Zustimmungswerte von über 60 Prozent, welche bei außenpolitischen Konflikten Höchstwerte erzielen und bei Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung meist etwas zurückgehen.

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Michael Kohlhaas

Der mittelalterliche Held der Novelle wird zum Opfer eines staatlichen Willkürakts: Ein Junker nimmt ihm widerrechtlich seine Pferde ab. Auf seinem anschließenden Rachefeldzug fügt Kohlhaas vielen Unbeteiligten einen noch größeren Schaden zu: Er setzt ganze Dörfer in Brand und führt eine marodierende Räuberbande an, die es mit dem Adelsestablishment aufnimmt.

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Ton einer gesprungenen Saite

Diese Stelle ist ein Zitat aus Tschechows Drama „Der Kirschgarten“. Im Stück steht der Verkauf des alten Kirschgartens für den Ausgang einer Epoche: Der verarmte Landadel trennt sich von seinen Jahrhunderte alten Besitzungen. Der Klang der reißenden Saite symbolisiert das Ende einer Welt.

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Die öffentliche Auftragsvergabe beim Austausch von Gehwegplatten

In der jüngeren Vergangenheit sind um die öffentliche Auftragsvergabe beim Austausch von Gehwegplatten mehrere Korruptionsskandale entbrannt, darunter zuletzt in Moskau. Bürgermeister Sergej Sobjanin hatte persönlich inmitten der Wirtschaftskrise den umfangreichen Austausch von Betonplatten gegen teuren Granit aus dem Ural veranlasst.

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Rasnotschinzy

Ursprünglich von der zaristischen Bürokratie im 17. Jahrhundert eingeführte Sammelbezeichnung für einen sozialen Stand, der sich aus Inhabern verschiedener Dienstgrade zusammensetzte (rasnyje tschiny). Im 19. Jahrhundert bezeichnete der Begriff Angehörige der gebildeten Schicht (Intelligenzija).

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Die Toten kennen keine Schande

Ein archaischer Ausdruck, der dem Fürsten Swjatoslaw I. (942–972) zugeschrieben wird und mit dem er sich vor dem Kampf gegen die Byzantiner an seine Truppen gewendet haben soll, im Sinne: „Der Tod im Feld ist stets ehrenvoll.“ Hier allerdings wird er verwendet in der Bedeutung nach Wladimir Majakowskis Poem Krieg und Frieden (1917): „Über die Toten darf man nichts Schlechtes sagen.“

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Grabmal des unbekannten Soldaten

Eine Gedenkstätte (eingeweiht 1967) im Alexandergarten in Moskau, an der westlichen Mauer des Kreml. Sie ist den im Zweiten Weltkrieg gefallenen sowjetischen Soldaten gewidmet. Im Zentrum brennt ein ewiges Feuer. 2009 wurde die Gedenkstätte in den Rang eines Nationaldenkmals erhoben.

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"Der Jugend stehen bei uns alle Wege offen"

Sarkastische Umformulierung einer Zeile aus dem „Lied über die Heimat“ (Pesnja o Rodine, 1936), einem der populärsten sowjetischen Lieder. Im Original lautet die Zeile: „Der Jugend stehen bei uns alle Wege offen/den Alten wird bei uns allerorts Ehre zuteil.“

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Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk

Am 3. März 1918 schied Russland als Kriegspartei aus dem Ersten Weltkrieg aus. Robert Kindler über den Friedensvertrag von Brest-Litowsk, eine Momentaufnahme in einem gewaltsamen und dynamischen Prozess, der die politische Ordnung Osteuropas grundlegend veränderte.

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Igor Setschin

Er ist Konzernchef von Rosneft, wo Altkanzler Gerhard Schröder Vorsitzender des Direktorenrats ist. Obwohl Igor Setschin als zweitmächtigster Mann Russlands gilt, ist erstaunlich wenig über ihn bekannt. Alexander Graef nähert sich dem Darth Vader der russischen Politik.

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Daniil Granin

„Der Historiker sucht Antworten auf Fragen. Der Schriftsteller sucht den Schmerz.“ Nina Weller über den Schriftsteller Daniil Granin, der sich mit dem Zweiten Weltkrieg kritisch auseinandersetzte und als „gesamtdeutsch-russisches Symbol der Erinnerungskultur“ gilt.

 

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Sergej Eisenstein

Er war Filmregisseur, ein brillanter Zeichner, Kostüm- und Bühnenbildner, zugleich Schriftsteller und Theoretiker. Oksana Bulgakowa über Sergej Eisenstein – den Leonardo da Vinci des 20. Jahrhunderts.

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Alte und neue Zeitrechnung

Orthodoxe Gläubige in Russland feiern heute Stary nowy god (dt. Altes neues Jahr). Aber wie kam es dazu? Leonid Klimov über die Kalenderreform, die alte und neue Zeitrechnung und chronologisches Doppeldenken in Russland.

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Sprache und Revolution

Die radikale Sprachreform, die die Bolschewiki wenige Wochen nach dem Oktoberumsturz verabschiedeten, wurde zum Symbol für das Abschneiden alter, orthodoxer Zöpfe und das Anbrechen einer neuen Zeit. Sandra Birzer über die Buchstaben, die der Reform zum Opfer fielen, und über die tiefgreifenden sprachlichen Umwälzungen.

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Nawalnys Wahlkampagne

Während Nawalny derzeit wieder einmal für 20 Tage unter Arrest steht, läuft seine Präsidentschaftskampagne auf vollen Touren. Eigentlich kann er laut russischem Recht gar nicht zur Wahl zugelassen werden. Jan Matti Dollbaum über die seltsame Wahlkampagne und über die Frage, weshalb Nawalnys Team dennoch weiter für ihn trommelt.

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Xenia Sobtschak

Ihren Vater bezeichnet man als Godfather von Wladimir Putin und Dimitri Medwedew, ihr Taufpate soll Putin sein. Sie selbst hat nun verkündet, bei der Präsidentschaftswahl 2018 anzutreten – als Kandidatin „gegen alle“: Leonid Klimov über das einstige It-Girl und die TV-Moderatorin Xenia Sobtschak.
 

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Lieder auf den Leader

Putin wird in Russland so oft besungen, dass manche schon von einer eigenen Musikgattung sprechen. Anton Himmelspach erklärt, warum Putin-Songs nicht unbedingt gleich Propaganda sind.  
 

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Alexej Uljukajew

Alexej Uljukajew (geb. 1956) war von 2004 bis 2013 Erster Stellvertretender Vorsitzender der Zentralbank Russlands und von 2013 bis 2016 Wirtschaftsminister. Am 14. November 2016 wurde Uljukajew überraschend verhaftet, er soll im Rahmen der Übernahme des Ölkonzerns Baschneft durch Rosneft 2 Millionen US-Dollar Schmiergeld angenommen haben. Im Dezember 2017 wurde der ehemalige Minister zu acht Jahren strenger Lagerhaft verurteilt.

Ein kurzer Augenblick von Normalität und kindlicher Leichtigkeit im Alltag eines ukrainischen Soldaten nahe der Front im Gebiet , © Mykhaylo Palinchak (All rights reserved)