Kränkung als Nährboden für einen „ewigen Krieg“, bei dem es um weit mehr als die Ukraine geht: Im Interview mit Meduza spricht der Soziologe Grigori Judin über die Voraussetzungen des russischen Angriffskrieges und warum Putin trotz der Rückschläge glaubt, alles richtig gemacht zu haben.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko ist heillos in den russischen Krieg gegen die Ukraine verstrickt. Was bedeutet dies für Belarus und seine Zukunft? Alexander Klaskowski zieht ein Jahr nach Beginn der Invasion Bilanz.
Seit einem Jahr versucht Russland, die Ukraine in einem offenen Angriffskrieg zu unterwerfen und setzt dabei massiv auf die Angst seiner Gegner. Für Maxim Trudoljubow ist diese Strategie weitgehend gescheitert – mit einer entscheidenden Ausnahme.
Zahlreiche westliche Politiker führen Gespräche mit der belarussischen Opposition um Swetlana Tichanowskaja. Die Ukraine zeigt der Politikerin aber die kalte Schulter. Journalist Igor Lenkewitsch fragt nach den Gründen.
Woher kommt die Gleichgültigkeit oder gar Zustimmung, mit der viele Menschen in Russland auf die Zerstörung ziviler Infrastruktur in der Ukraine blicken? Das fragt Alexander Baunow auf Carnegie politika und sieht imperiale Denkmuster am Werk. (Archivtext)
Warum kehrte die belarussische Gesellschaft zurück auf den Weg des Autoritären, als sie Alexander Lukaschenko 1994 zum Präsidenten wählte? Welche Faktoren waren dafür verantwortlich, dass sich das Land von der Demokratie abwandte? In einem Bystro beantwortet der belarussische Historiker Viktor Schadurski diese und weitere Fragen.
Politik – von Alla Konstantinowa , Dimitri Treschtschanin
Von A wie „Angelsachsen“ bis Z wie „Zwangsumregistrierung“: Mediazona hat Wörter gesammelt, mit denen Staatspropaganda und Beamte in Russland über den Krieg in der Ukraine sprechen.
Seit den Protesten 2020 und der darauffolgenden Repressionswelle hat Lukaschenko sein System radikalisiert, das immer mehr totalitäre Züge offenbart. So argumentiert der belarussische Politikanalyst Artyom Shraibman.
Mit den Protesten im Jahr 2020 ist in Belarus eine neue Opposition entstanden, die nun aus dem Exil heraus agieren muss. Was ist derweil mit den alten Oppositionskräften passiert? Haben sie Chance auf ein Comeback? Der Journalist Alexander Klaskowski analysiert.
Zahlreiche sowjetische Juden fielen dem Holocaust zum Opfer. Soldaten der Roten Armee zählten zu den ersten, die das Grauen der Konzentrationslager dokumentierten. Dennoch spielte der Holocaust nach 1945 keine Rolle in der sowjetischen Kriegserinnerung. Im heutigen Russland ist der Umgang mit dem Holocaust vom sowjetischen Erbe, aber auch von aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen geprägt. Eine Gnose von Ilja Altman.
Es ist Sommerzeit. Tausende Menschen in Russland gehen in Parks oder fahren ins Grüne, um die Sommerfrische zu genießen. Ob auf dem Land, beim Angeln, auf der Jagd, bei einer Geburtstagsfeier oder Hochzeit – es gibt Schaschlik.
Ob Staatsgrenzen, Staatssprachen oder Stadtlandschaften: Das Erbe der Belarussischen Sozialistischen Sowjetrepublik prägt Belarus bis heute. Thomas M. Bohn über die die rund 70-jährige belarussisch-sowjetische Epoche.
Dissident, Wegbereiter und Ideologe: Sjanon Pasnjak ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten, die mit Ende der Sowjetunion im unabhängigen Belarus auf der Bühne der Politik erschienen sind. Wer ist dieser radikale Oppositionelle, der bereits 1996 ins Exil ging und bis heute die belarussische Opposition mitprägt? Eine Gnose von Waleri Karbalewitsch.
Die nationale Katastrophe im Hintergrund: Als am 26. April 1986 der Reaktor in Tschernobyl explodiert, gehen etwa 70 Prozent des radioaktiven Fallouts auf dem Territorium der heutigen Republik Belarus nieder. Inwiefern die „Havarie“ die Entwicklung des Landes wesentlich beeinflusste und welche Auswirkungen sie bis heute auf das Leben seiner Bewohner hat, das beschreiben Aliaksandr Dalhouski und Astrid Sahm.
Alexej Nawalny ist in den Hungerstreik getreten – so protestiert er gegen ausbleibende medizinische Hilfe und Schlafentzug im Gefängnis. Alexander Dubowy gibt einen Einblick in das russische Strafvollzugssystem – und die Behörde dahinter, den Föderalen Strafvollzugsdienst FSIN.
Zwischen dem Zerfall des Zarenreiches und der Gründung einer belarussischen Sowjetrepublik wurde 1918 in Minsk eine unabhängige Republik ausgerufen. Doch das Projekt scheiterte. Die Republik verfügte weder über ein festumrissenes Territorium noch eine eigene Verfassung und nach nicht einmal einem Jahr mussten ihre Vertreter Belarus verlassen. Thomas M. Bohn über die Belarussische Volksrepublik und ihre Bedeutung für die heutige Opposition.
In den vergangenen 200 Jahren hinderten unterschiedliche Herrschaftsbereiche und politische Systeme die moderne belarussische Sprache daran, sich durchzusetzen. Sie wurde unterdrückt und an den Rand gedrängt. Heute ist sie eine der beiden Amtssprachen der Republik Belarus. Dennoch wird sie nur von wenigen Menschen im Alltag gesprochen. Warum ist das so? Eine Gnose von Jan Patrick Zeller über eine Sprache mit bewegter Vergangenheit und großem aktuellen Symbolwert.
Seit ihrer Unabhängigkeit 1991 unterhält die Republik Belarus enge politische, wirtschaftliche und militärische Beziehungen zu Russland. Und auch für den großen östlichen Nachbarn ist Belarus der zentrale regionale Verbündete. Seit der Niederschlagung der Proteste von 2020 und seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben sich die Abhängigkeiten von Belarus deutlich zu Gunsten Russlands verschoben. Eine Gnose von Nadja Douglas.
Belarus hält bis heute weitgehend an der staatlichen Planwirtschaft fest. Damit unterscheidet sich das Land von Russland genauso wie von Westeuropa. Eine Gnose von Roland Götz über den Zusammenhang von wirtschaftlichem und politischem Sonderweg unter Präsident Alexander Lukaschenko.
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