In seinem Essay für unser Projekt Spurensuche in der Zukunft lässt der belarussische Schriftsteller Siarhej Kalenda die tragischen Ereignisse in seiner Heimat seit 2020 Revue passieren und versucht so dennoch, einen Ausweg für eine bessere Zukunft freizulegen.
Die belarussischen Machthaber verschärfen zum zweiten Mal in diesem Jahr die Todesstrafe. Sie kann nun auch gegen Funktionäre des Staatsapparates und Militärangehörige verhängt werden. Warum? Wir bringen eine Auswahl an Expertenstimmen.
Verleiht Alexander Lukaschenko seinem autoritären System immer mehr ein sowjetisches und totalitäres Antlitz? Darauf deutet vor allem die Radikalisierung des Machtapparats seit 2020 hin. Igor Lenkewitsch analysiert die machtstrukturelle Verpuppung.
Wladimir Makei, der belarussische Außenminister, ist unerwartet verstorben. Alexander Klaskowski über einen Diplomaten, der im autoritären Machtapparat Lukaschenkos bis zu seinem Tod eine Schlüsselrolle spielte. Immer wieder trug Makei die Repressionen des Systems mit und doch war er es, der zwischenzeitlich vage Hoffnung auf eine Öffnung nach Westen gab.
Alexander Lukaschenko will sein autoritäres System für die Zeit nach ihm umbauen. Der Analyst Waleri Karbalewitsch erklärt, wie dieses System aussehen soll und welche Tücken diese Pläne offenbaren.
Die Repressionen in ihrer Heimat haben viele Belarussinnen und Belarussen ins Ausland getrieben. Eine Fotoausstellung in Warschau hat sich ihrem Heimweh nach Minsk gewidmet. dekoder zeigt eine Auswahl der Bilder.
Bis 2020 war der IT-Sektor die Hoffnung der belarussischen Wirtschaft. Er hatte eine stürmische Entwicklung genommen; auf ihn entfiel ein immer größerer Anteil am belarussischen BIP. Die Proteste nach den Wahlen 2020, die Repressionen und der Krieg in der Ukraine haben alles verändert. Hat Belarus als IT-Standort noch eine Zukunft?
In den vergangenen Jahren ist in Belarus rund um die Nacht der erschossenen Dichter eine neue Erinnerungskultur entstanden. Wie sieht diese aus? Was geschah in jener Oktobernacht im Jahr 1937 und warum? In einem Bystro gibt die Historikerin Iryna Kashtalian Antworten auf diese und andere Fragen.
Alexander Lukaschenko beteuert, nicht aktiv in den Krieg gegen die Ukraine eingreifen zu wollen – und schafft doch eine Drohkulisse. Nun hat ihm das Nobelpreiskomitee auch noch einen weltberühmten politischen Gefangenen beschert. Waleri Karbalewitsch analysiert die aktuellen Entwicklungen in Belarus.
„Es ist schwer, aus der Diktatur heraus mit der eigenen Stimme zu sprechen.” Wolha Waloschkina gelingt dies dennoch. In ihrem Essay für unser Projekt Spurensuche in der Zukunft beschreibt sie, wie die Gewalterfahrungen der Stalin-Zeit und auch der Zeit unter Alexander Lukaschenko die belarussische Gesellschaft geprägt haben und welche Auswege es möglicherweise gibt.