Ein folgenschwerer Satz in der Live-Sendung von Doshd kostet Moderator Alexej Korosteljow den Job. Für Echo-Journalistin Xenia Larina wirft der Fall Fragen auf, die den gesamten unabhängigen russischen (Exil-)Journalismus betreffen.
Eine umfassende Retrospektive des ukrainischen Fotografen Boris Mikhailov ist derzeit in Paris zu sehen. Mikhailov widmet sie allen, „die unter dem heimtückischen und unerklärlichen Angriff auf unser Land leiden“. Kunstkritiker Anton Dolin hat die Ausstellung für Meduza besucht.
Wladimir Makei, der belarussische Außenminister, ist unerwartet verstorben. Alexander Klaskowski über einen Diplomaten, der im autoritären Machtapparat Lukaschenkos bis zu seinem Tod eine Schlüsselrolle spielte. Immer wieder trug Makei die Repressionen des Systems mit und doch war er es, der zwischenzeitlich vage Hoffnung auf eine Öffnung nach Westen gab.
Alexander Lukaschenko will sein autoritäres System für die Zeit nach ihm umbauen. Der Analyst Waleri Karbalewitsch erklärt, wie dieses System aussehen soll und welche Tücken diese Pläne offenbaren.
Der russische Fotograf Max Sher lebt im Exil in Berlin. Er fotografiert die Stadt – hauptsächlich den Westteil – und interpretiert das, was er entdeckt, als postsowjetischen Raum. Doch das ist keine Nostalgie, wie er sagt, sondern Zeichen eines Übergangs im Leben – für ihn und für hunderttausende andere Menschen, die Russland verlassen haben.
Die russische Historikerin Tamara Eidelman im Gespräch mit der Novaya Gazeta Europe über die Geschichte des russischen Imperiums, darüber, was das mit dem Krieg gegen die Ukraine zu tun hat und für wie stabil sie die inneren Verhältnisse Russlands hält.
Das ausgeweitete „Agentengesetz“ in Russland tritt im Dezember in Kraft. Kritiker fürchten, dass damit alle möglichen unliebsamen Personen zu „ausländischen Agenten“ erklärt werden könnten. Mit den rhetorischen Begründungsmustern für diese repressiven Gesetze hat sich das Magazin Holod beschäftigt. Eine Analyse von Whataboutism auf Staatsebene.
Die Repressionen in ihrer Heimat haben viele Belarussinnen und Belarussen ins Ausland getrieben. Eine Fotoausstellung in Warschau hat sich ihrem Heimweh nach Minsk gewidmet. dekoder zeigt eine Auswahl der Bilder.
Bis 2020 war der IT-Sektor die Hoffnung der belarussischen Wirtschaft. Er hatte eine stürmische Entwicklung genommen; auf ihn entfiel ein immer größerer Anteil am belarussischen BIP. Die Proteste nach den Wahlen 2020, die Repressionen und der Krieg in der Ukraine haben alles verändert. Hat Belarus als IT-Standort noch eine Zukunft?
In den vergangenen Jahren ist in Belarus rund um die Nacht der erschossenen Dichter eine neue Erinnerungskultur entstanden. Wie sieht diese aus? Was geschah in jener Oktobernacht im Jahr 1937 und warum? In einem Bystro gibt die Historikerin Iryna Kashtalian Antworten auf diese und andere Fragen.